Manchmal kommt es knüppeldick!

Die Nachrichtenlage ist unbequem. Pandemie, Flüchtlingskrise an der Außengrenze der EU, steigende Energiepreise – Jürgen Mette fühlt sich verunsichert und ratlos. Wo ist eigentlich Gott in dieser Zeit? Gut, dass bald Weihnachten ist!
Von Jonathan Steinert
Jürgen Mette

Ich kann mich nicht erinnern, dass Deutschland so ratlos gewesen ist, so irritiert und auch so zornig, wie wir das in diesen Woche erleben. Zuerst hat mich die Explosion der Energiekosten schockiert, sodass ich sofort mein Arbeitszimmer kalt gestellt habe. Heizkörper in allen Räumen runtergedreht, die nur gelegentlich frequentiert werden. Wir schlafen kalt, aber das Bad soll warm sein, Flur und Treppenhaus werden kalt bleiben. Ich bin mit Laptop in die Nähe unseres gemauerten Speicherofens gezogen, den ich mit gut abgelagertem Buchen- und Eichenholz morgens und abends belade, und der gutmütig und verlässlich die Mitte des Hauses mit einer gesunden Strahlung rund um die Uhr versorgt. Auf elektrische Festbeleuchtung werden wir verzichten. Zurück zur alten Wachskerze. Daran wird Weihnachten nicht scheitern. Bitte in diesem Jahr nicht schon wieder Ausnahmen zum Christfest. Wenn es nötig ist, dann beten und singen wir allein zu Hause oder via Skype und Zoom.

Die Impfpflicht wird kommen. Aber sie wird hartleibige Corona-Ignoranten nicht bekehren, sondern weiter in eine exklusive Isolation treiben. Und diese Erfahrung weckt ein Sendungsbewusstsein, das mit simplen Parolen unterwegs ist. Deutschland werde von Schurken regiert und die Impfer würden mit der Pharma-Industrie unter einer Decke stecken. Die Politik habe versagt, das sagen jetzt alle. Aber fragt man die selbsternannten Virus-Experten, was sie anders gemacht hätten, dann kommt nichts. Fake News erkennt man oft daran, dass sie mit „bitte unbedingt weiterleiten!“ enden.

Die neue Regierungskoalition steht. Die Ressorts sind unter den drei Parteien verteilt, lautlos und unspektakulär. Die Performance ist gelungen. Dass Cannabis als Genussmittel für Erwachsene anerkannt werden soll, finde ich ziemlich schräg. So einfach ist der Weg vom Rausch- zum Genussmittel. „In vier Jahren wird Deutschland anders aussehen!“, frohlockt die hessische Grüne Angela Dorn. „Schaun mer mal!“ würde Beckenbauer sagen.

Das Elend an der Grenze

Die katastrophale Lage der Flüchtlinge im Grenzbereich Polen/Belarus entwickelt sich zu einem brisanten Politikum der Europäischen Union. Der alte, zynische Despot von Minsk, Lukaschenko, fühlt sich stark im Schatten seines Komplizen in Moskau. Ich stelle mir vor, dass Annalena Baerbock als künftige Außenministerin ihren Antrittsbesuch bei Putin macht. Angela Merkel soll ja den mächtigsten Mann der Welt immer mal wieder mit einem Karton Radeberger Pils beschenkt haben. Beim letzten Treffen der beiden hat Putin den Hund von der Leine gelassen, wohl wissend dass Angela Merkel eine Hundephobie hat.

Ihr Vorgänger Gerhard Schröder steht dem Verwaltungsrat des staatlichen Energieriesen Gazprom vor und ist seit zehn Jahren Vorsitzender des Gesellschafterausschusses des ersten Pipeline-Konsortiums Nord Stream und behält diesen Posten auch weiterhin in leitender Funktion bei Nord Stream 2.

Schröders Engagement für Gazprom (das gilt auch für Volker Rühe, Henning Voscherau und Horst Teltschik) wirft viele Fragen auf. Und dann sehe ich wieder die Flüchtlinge, die in einem Hochregallager untergebracht und in Zelten dem Winter ausgesetzt sind. Was für ein Elend.

Als Freudenboten aufbrechen

Dies alles macht mich ratlos. Und täglich versucht der Atheismus durch die ungesicherte Hintertür in mein Lebenshaus einzubrechen und mich mit der Frage zu quälen: „Wo ist denn dein Gott?“

Und ein wenig trotzig entgegne ich dem Vater der Lüge, dem Diabolos: Ich weiß nicht, wo er ist. Dieser Gott ist nicht zu lokalisieren. Ich glaube nicht an einen Provinzfürsten, sondern an den Schöpfer Himmels und der Erden, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakob, der uns in seinem Sohn Jesus Christus begegnet. Darum werden wir nicht müde. Darum freuen wir uns auf sein vorläufiges Kommen und halten uns wach für sein finales Kommen. Wenn nicht jetzt, wann dann sind Christen als Freudenboten unterwegs?

Eine besinnliche Adventszeit wünscht Jürgen Mette.

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

3 Antworten

  1. Wo ist Gott? Eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Frage? Und Gott ist nicht zu lokalisieren, denn ER ist ja allgegenwärtig, wie das richtige Ergebnis einer Addition. Wenn falsch addiert wird, dann liegts wohl am Anwender – oder? Vielleicht zu einfach, um verstanden zu werden. Himmel und Hölle sind gar nicht soweit entfernt. Die im Himmel sind unterstützen sich gegenseitig, Die in der Hölle sind beschuldigen sich gegenseitig.

    0
    0
  2. „Wo ist eigentlich Gott in dieser Zeit?“

    Oft wird vergessen dass der Herrscher dieser Welt Satan ist
    (2.Korinther 4,4; Epheser 2,2).
    Unter „Welt“ im biblischen Sinne sind all jene zu verstehen, die sich nicht
    der Herrschaft Gottes unterstellt haben.

    0
    0

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen