Meinung

Wenn die Ampel gelb blinkt

Die nähere politische Zukunft Deutschlands steht derzeit auf „Ampel“ – und die blinkt gelb, denn noch wird verhandelt, entschieden ist nichts. Das Achtungszeichen blinkt uns auch bei anderen Themen der Zeit entgegen. Jürgen Mette ist dennoch getrost.
Von Jürgen Mette
Jürgen Mette

Die Ampelkoalition steht noch auf „außer Betrieb“ und blinkt gelb vor sich hin. Wann immer im Straßenverkehr eine Ampel gelb blinkt, ist Wachsamkeit gefordert. Die Intervallschaltung der drei Farben ist außer Betrieb, weil gestört oder kaputt. Das muss man nicht gleich auf die Regierungsbildung beziehen, denn bisher haben die rot-grün-gelben Verhandlungspartner im Charme-Modus verhandelt. Jetzt aber mucken die jungen Grünen auf und drohen mit Ablehnung der Ampel. Und Christian Lindner ist uns als einer in Erinnerung, der lieber gar nicht als schlecht regieren wollte. Mit der FDP wird es keine Steuerhöhung geben und die Schuldenbremse bleibt in Kraft. Das war vor der Wahl. Wenn Lindner das nicht durchsetzt, verliert die FDP ihre politische Substanz und er seine Hoffnung auf den Posten des Finanzministers. SPD und Grüne lieben sich öffentlich innig, was hinter den Kulissen läuft, erfahren wir zeitversetzt.

Die nächsten Wochen versprechen spannend zu werden. Solange die gelbe Ampel blinkt, werden wir behutsam und wachsam unterwegs sein. Zwischen Lindner und Habeck liegen Welten, wenn es um die Schuldendeckelung geht.

Die Bundesregierung ist vermutlich noch bis in die Adventszeit geschäftsführend im Amt. Corona kommt und geht. Die Kennzahlen steigen, in Hessen sind erst 66 Prozent der Bevölkerung geimpft. Hat Jens Spahn einen Plan oder packt er schon die Koffer? Worin liegt der Unterschied zum letzten Jahr? Die Boulevardpresse schürt darüber hinaus Ängste vor einem Winter gigantischen Ausmaßes – nicht wegen des Virus, sondern wegen einer auf uns zu rollenden dicken Schneewalze. In Oberstdorf im Allgäu ist das normal. Bei uns in Oberhessen wäre das außergewöhnlich. Aber wir sind vorbereitet. 

Die sogenannten „kleinen Leute“ schauen abends bei Markus Lanz im ZDF rein und sehen und hören Karl Lauterbach, den stets kölsch-näselnden Experten, der fast alles weiß und mächtig Respekt vor der Delta-Variante des Virus hat. Wo und wann schläft eigentlich dieser Mann? 

Ich bin zweimal geimpft und werde mit dem Arzt meines Vertrauens über die Notwendigkeit einer dritten Impfung entscheiden. In unseren Gemeinden stellen die radikalen Impfgegner eine Minderheit. Wir sollten uns bewusst machen, dass es für beide Seiten gute Argumente dafür und dagegen gibt. Ganz ohne Endzeitfieber und apokalyptische Untergangsphantasien. Ich ermutige zur Impfung. Weil ich meinem Hausarzt vertraue und mein Leben vor jedem Arztbesuch bewusst in Gottes Hände lege. Dort ist es ohnehin am sichersten, egal ob Virus, Schneewalze, blinkende oder leuchtende Ampel.

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