Weltkirchenrat fordert von Kyrill Einsatz für Waffenpause in Ukraine

Das orthodoxe Osterfest steht vor der Tür. Der Weltkirchenrat fordert nun den hohen russischen Geistlichen auf, sich für eine Waffenpause einzusetzen.

Der Weltkirchenrat hat eindringlich an den Moskauer Patriarchen Kyrill I. appelliert, sich für einen Waffenstillstand in der Ukraine während des orthodoxen Osterfestes am kommenden Wochenende einzusetzen. Es sei ihm klar, dass es nicht in dessen Macht liege, den Krieg zu beenden oder die zu beeinflussen, die dies könnten, erklärte der amtierende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Ion Sauca, am Dienstag in einem Brief an das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche: „Aber die Gläubigen warten auf tröstende Worte Eurer Heiligkeit.“

Viele Gläubigen seien sich sicher, dass eine entsprechende öffentliche Erklärung des spirituellen Oberhauptes von Millionen von orthodoxen Christen sowohl in Russland als auch in der Ukraine möglicherweise Einfluss in dem Konflikt haben könnte, fügte Sauca in seinem bislang zweiten Schreiben an Kyrill hinzu. Im ersten Brief am 2. März hatte er den Patriarchen aufgefordert, in dem Krieg zu vermitteln und zu dessen Ende beizutragen.

Kyrill: Westen für Krieg verantwortlich

In seiner Antwort machte Patriarch Kyrill I. den Westen und das Militärbündnis Nato für die Ursachen des Krieges in der Ukraine verantwortlich. Der tragische Konflikt sei Teil einer „großangelegten geopolitischen Strategie“ zur Schwächung Russlands, schrieb der Moskauer Patriarch nach Angaben des ÖRK. Kyrill gilt als enger Verbündeter Putins.

Die russisch-orthodoxe Kirche ist die größte Einzelkirche im ÖRK. Dem Dachverband gehören 352 Kirchen aus mehr als 120 Ländern an, die weltweit über 580 Millionen Christinnen und Christen vertreten. Viele Orthodoxe feiern Ostern eine Woche später als die Mehrheit der Christen. Grund sind unterschiedliche Berechnungen der Feiertage in der westlichen und östlichen Christenheit.

epd
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Eine Antwort

  1. Vielleicht würde ein Matriarchat den aktuellen Problemen Abhilfe verschaffen. Kyrill I. verfolgt leider nicht das biblische Credo: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“

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