TV-Prediger stirbt nach Corona-Infektion

Der amerikanische TV-Prediger Marcus Lamb hat sich in seinen Predigten immer wieder gegen Corona-Impfungen ausgesprochen. Gläubige sollten stattdessen beten. Nun ist er an der Krankheit gestorben.
Von Martin Schlorke
Marcus Lamb

Der bekannte amerikanische Prediger und Chef des christlichen US-Senders Daystar, Marcus Lamb, ist am Dienstag infolge einer Corona-Erkrankung gestorben. Das berichten amerikanische Medien übereinstimmend. Der 64-Jährige hatte sich in der Vergangenheit immer wieder gegen Impfungen ausgesprochen. Daystar bot zudem Impfskeptikern regelmäßig eine Bühne. Am 10. Mai strahlte der Sender einen Beitrag aus, in dem fälschlicherweise behauptet wurde, dass der Corona-Impfstoff das Immunsystem töte. Lamb empfahl Gebet anstelle der Impfung. Außerdem warb er für Medikamente, die von den amerikanischen Behörden nicht für die Covid-Behandlung empfohlen worden.

Recherchen des amerikanischen Fernsehsenders CBS zufolge, finden sich in den Inhalten von Daystar eine Vielzahl weiterer Falschinformationen über die Corona-Pandemie. Auch die Funktion weiterer Impfstoffe wird in Frage gestellt. In einem Podcast kommt zudem der Impfgegner und Verschwörungsgläubige Robert Kennedy Jr. zu Wort.

In der Sendung vom 18. November sagte seine Ehefrau Joni, ihr Mann habe sich mit Corona infiziert und sein Zustand verschlechtere sich. Sie bat, für ihren Mann zu beten. Der Sohn des Predigers, Jonathan Lamb, bezeichnete später die Erkrankung seines Vaters als „geistlichen Angriff des Feindes“. Seine Eltern hätten sich dafür eingesetzt, über „alles zu informieren, was in der Pandemie vor sich geht“. Es gebe keinen Zweifel daran, dass der Feind darüber nicht glücklich sei.  

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2 Antworten

  1. Marcus Lambs Frau hatte in einem Podcast an ihre Anhänger zum Gebet für ihren Mann aufgerufen. Warum hat Gott dieses Gebet nicht erhört – gerade bei ihm? Weil Jesus mit dem AT sagt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen“ (Matthäus 4,7). Lambs ganze Haltung zur Corona-Impfung war ein „geistlicher Angriff des Feindes“ und er ist darüber zu Fall gekommen, weil er Jesus eben gerade nicht treu nachgefolgt ist, sondern das Wort des Widersachers im Mund führte, das der zu Jesus in der Wüste gesprochen hatte. Es so aussehen zu lassen als hätte Gott gegen den „Feind“ verloren, ist m.E. fast schon blasphemisch. Lamb hat gegen den „Feind“ verloren, weil er ab einem bestimmten Punkt einer staatskritischen Ideologie gefolgt ist, in die der „Feind“ ein Einfallstor hat, statt den Worten Jesu. „Selektive Bibeltreue“ ist keine Bibeltreue, das gilt nicht nur für „liberale“ oder „progressive“ Christen und wohin das führt, kann hier jeder sehen, der zu sehen bereit ist.

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    1. Danke Gerrit, für Deine Stellungnahme. Mein Kritikpunkt an Marcus Lamb ist, dass er eine sehr subjektive Deutung der Datenlage als bewiesene Wahrheit verkündet hat und das noch in missionarischer Weise. Es ging – so vermute ich – nicht wirklich um Wahrheit, sondern um sein Ego.
      In Sachen Staatskritik und „Staatsgläubigkeit“ müssen wir natürlich eine sensible, nüchterne Abwägung vornehmen, insbesondere wenn wir eschatologisch vom Staat weniger Heil als Unheil erwarten. Darüber wissen wir aber stets, dass unser Herr auch Herr der Geschichte ist.

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