Tiefgründige Antwort statt Comedy: Daran glaubt Stephen Colbert

US-Moderator Stephen Colbert ist bekannt dafür, zutiefst katholisch-gläubig zu sein. Als ihn eine Sängerin fragt, wie er seinen Glauben mit seiner Arbeit als Comedian unter einen Hut bringt, gibt der Showmaster eine überraschend tiefsinnige Antwort.
Von Martin Schlorke
Stephen Colbert

Die britische Sängerin Dua Lipa war zu Gast in der „Late Show“ des amerikanischen Showmasters Stephen Colbert. Der ist dafür bekannt, offen seinen tiefen katholischen Glauben zu bezeugen. In seinen Sendungen spricht der Comedian regelmäßig über seinen katholischen Glauben. In einer Episode verwickelte er den britischen Schauspieler und bekennenden Atheisten Ricky Gervais in eine Diskussion über die Existenz Gottes. Manchmal hat Gott höchstpersönlich einen Auftritt in der Sendung – als animierte Figur.

Die Sängerin stellte zunächst fest, dass Colbert bekannt dafür sei, einen „offenen und authentischen Umgang“ mit seinem Glauben zu pflegen. „Ich habe mich gefragt, ob sich Ihr Glaube und Ihre Arbeit als Comedian irgendwie überlagern, und ob manchmal eines von beiden stärker ist als das andere“, fragte die Britin. Colberts Antwort fiel etwas länger aus als erwartet, zeigte aber, dass sich der Showmaster offenbar bereits früher intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt hatte. „Ich bin Christ, ich bin Katholik“, sagt Colbert zunächst. Und im Glauben gehe es darum, Liebe und Opfer zu bringen, und dass der Tod nicht das Ende sei.

Er habe den Film „Belfast“ sehr gemocht, fährt er fort, der im vergangenen Jahr in die amerikanischen Kinos kam. Denn der sei lustig und traurig zugleich. „Traurigkeit ist eine Art emotionaler Tod“, sagte Colbert, „aber eben kein Sieg, wenn man etwas daran findet, worüber man lachen kann. Das Lachen hält einen davon ab, Furcht davor zu haben. Furcht wiederum treibt einen zu den schlechten Dingen, die einen von der Traurigkeit befreien sollen.“

Glaube und Comedy

Was seine Verbindung zwischen Glaube und Comedy angehe, sei es dies: „Egal was passiert, man ist nicht besiegt, wenn man es im Lichte der Ewigkeit betrachtet. Man muss einen Weg finden zu lieben und zu lachen.“ Darauf bricht im Publikum starker Applaus los.

Der Clip von dem kurzen Austausch machte in den Sozialen Medien die Runde und manche Christen kommentierten anerkennend, dass hier ein Gläubiger nachvollziehbar und vorbildlich über Religion spreche. In den Kommentaren bei YouTube lobten viele die tiefgründige Art, wie Colbert die Frage nach seinem Glauben beantworte, ohne als Comedian einen Witz darüber zu machen. „Darum ist Stephen Colbert immer mehr als nur ein Talkshow-Host“, schrieb einer. Jemand anderes kommentierte: „Wie schön, von jemandem zu hören, wie er glaubt und Liebe und den Kampf gegen die Furcht propagiert (wo doch Religion so oft dafür benutzt wird, Menschen zu spalten).“ Der amerikanische Pastor, Autor und Gründer der Bewegung „4-7 Prayer“, Pete Greig, teilte den Ausschnitt aus der „Late Show“ und schrieb dazu: „Es ist brillant, wie hier jemand seinen Glauben auf eine intelligente, überzeugende und humorvolle Weise mit anderen teilen kann.“

Der Showmaster Stephen Colbert ist bekannt für seinen katholischen Glauben. In der Fernsehsendung „Faith in Focus“ des Priesters James Martin erzählte Colbert vor einigen Jahren, wie eine Bibel sein Leben veränderte. An einem Punkt in seinem Leben, als er 22 Jahre alt und hoffnungslos gewesen sei, habe ihm in Chicago jemand ein Buch mit dem Neuen Testament und den Psalmen in die Hand gedrückt. Darin habe er einen Vers aus der Bergpredigt gelesen: „Sorget euch nicht. Können all eure Sorgen euer Leben auch nur um einen einzigen Augenblick verlängern?“ (Matthäus 6,27). Colbert berichtet: „Zum ersten Mal hatte ich verstanden, was es heißt, wenn die Bibel zu einem spricht. Mein Leben war danach nicht mehr dasselbe.“

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Eine Antwort

  1. Es ist ein Segen, wenn jemand mit geheiligter Natürlichkeit in dieser Weise öffentlich zu seinem Glauben steht.

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