Theologe Claussen: Kirche muss theologisch auf Neue Rechte reagieren

Der Theologe Johann Hinrich Claussen hat sich in der Vergangenheit der öffentlichen Diskussion mit der AfD gestellt. In einem neuen Buch versucht er die religiöse Seite der Neuen Rechten zu ergründen. Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) erklärt er, was die Szene mit dem Christentum zu tun hat, was rechte Theologie ausmacht und welche Schlüsse seine Kirche daraus ziehen sollte.
Von Swanhild Zacharias

epd: Sie haben mit anderen ein Buch veröffentlicht, das die „religiöse Seite“ der Neuen Rechten analysiert. Wie sieht diese Seite aus?

Johann Hinrich Claussen: Man muss sagen: vielgestaltig. Die Neue Rechte ist ein Brückenmilieu zwischen Konservativen und Rechtsextremen, und da begegnet einem vieles: altes Luthertum, ein kulturkritischer und traditionalistischer Katholizismus, auch Freikirchen. Sie alle verbindet aber das Bedürfnis, ihre politische Position auch religiös zu formulieren.

Was glauben rechte Christen?

Das muss man sie selbst fragen. Ich erhebe nicht den Anspruch, ins Innenleben von Menschen einzutreten. Es gibt auch in diesem Milieu Menschen, die eine christliche Frömmigkeit haben, über die zu urteilen mir nicht zusteht. Mir geht es darum, zu schauen, was das Milieu mit dem Christentum zu tun hat.

Welche Funktion haben christliche Traditionen oder die Berufung aufs christliche Abendland für die Szene?

Der Neuen Rechten geht es darum, sich eine eigene Tradition zuzuschreiben. Dazu gehört, wenn man sich als „konservativ“ versteht, ein Bezug zum Christentum, so oberflächlich der auch sein mag. Auffällig ist allerdings, dass viele von ihnen sich in der kirchlichen Welt, die sie vorfinden, nicht heimisch fühlen. Ihr Bezug zum Christentum ist immer mit einer – wie ich finde unfairen – entwertenden Kritik an der realen Kirchlichkeit verbunden.

Die rechte Szene stößt sich ja insbesondere an der evangelischen Kirche, etwa wegen der Trauung homosexueller Paare oder dem Engagement in der Seenotrettung. Müsste das evangelikale Milieu für sie nicht attraktiver sein als die evangelische Volkskirche?

Einige Vertreter der Neuen Rechten haben das Bedürfnis, zum bürgerlichen Establishment zu gehören – und das ist nun mal Landeskirche und nicht Freikirche. Umso mehr leiden sie darunter, dass die evangelische Kirche einige Zivilisationsfortschritte vorgenommen hat. Man muss beim Thema Evangelikale aber auch vorsichtig sein: Unser Bild ist stark geprägt von Medienberichten aus den USA. Die Formel „evangelikal ist gleich durchgeknallt und
rechtsradikal“ kann man für Deutschland nicht anwenden. Hier gibt es auch liberale und linke Evangelikale.

Foto: Mohr Siebeck
Der EKD-Kulturbeauftragte, Johann Hinrich Claussen, hat zusammen mit anderen Theologen die religiöse Seite der Neuen Rechten im Buch „Christentum von rechts“ untersucht

Sie haben sich für das Buch mit Karlheinz Weißmann beschäftigt, einem Geschichts- und Religionslehrer, der mit Götz Kubitschek das inzwischen von Verfassungsschutz beobachtete „Institut für Staatspolitik“ gegründet hat. Wie viele Christen sind ein Fall für den Verfassungsschutz?

Die Frage kann ich nicht beantworten und überlasse sie den Sicherheitsbehörden. Weißmann jedenfalls vertritt Thesen, die nach meiner Ansicht die freiheitlich-demokratische, tolerante Gesellschaft infrage stellen. Bei der Frage, ob alle Menschen gleich viel wert sind, kämen Weißmann und ich wahrscheinlich nicht zu einer übereinstimmenden, theologischen Antwort.

Kann man denn eine Theologie, die die Menschenwürde infrage stellt, heute überhaupt ernst nehmen?

Unser Buch ist entstanden, weil wir fanden, dass es nicht reicht, sich zu empören. Wir wollten uns sachlich auseinandersetzen. Dabei mussten wir feststellen: Die „Rechten“ sind nicht nur einfach „die Anderen“. Die haben mehr mit uns zu tun, als uns vielleicht lieb ist. Es begegneten mir Traditionsbestände wieder, die ich längst im Archiv wähnte. Dabei hatte ich erschreckende Aha-Erlebnisse, die zeigen, dass wir durchaus Handlungsbedarf haben.

Zum Beispiel?

Einige der neurechten Positionen von heute waren in den 1950er, 1960er, vielleicht auch noch 1970er Jahren in kirchlichen Leitungsämtern präsent. Der damalige Mainstream, auch in kirchlichen Publikationen wie „Christ und Welt“, hat etwa noch hinterfragt, ob Menschenwürde überhaupt ein theologischer Begriff ist oder die Schoah ein so epochales Ereignis ist, das uns dazu zwingt, all unsere theologischen Bestände auf den Prüfstand zu stellen. Ich dachte, diese Fragen hätten wir längst beantwortet, aber das ist anscheinend nicht so. Deswegen dürfen wir uns als evangelische Kirche nicht in dem Glauben ausruhen, wir seien die Spitze des Fortschritts. Wir müssen weiter auch darauf reagieren, unsere Positionen theologisch begründen.

Sie sind einer der wenigen Vertreter der Kirchen, die sich auch schon öffentlich der Diskussion mit der AfD gestellt haben. Haben Sie mit Vertretern der Szene, etwa Weißmann, selbst das Gespräch gesucht?

In diesem Fall habe ich keine Interviews geführt, sondern bewusst nur die Texte analysiert. Es ist eine sehr auskunftsfreudige und schreibwütige Szene. So hatte ich reichlich Material in Form von Büchern, Zeitschriften, Blogs und Videovorträgen.

Haben Sie Reaktionen aus der Szene auf Ihr Buch erhalten?

Mich erreichten eine juristische Drohung per Mail und zwei Abmahnschreiben. Das sind offenbar typische Einschüchterungsversuche der Neuen Rechten, die einerseits wehklagt über eine vermeintliche Cancel Culture, bei einer sachlich-kritischen Auseinandersetzung aber andererseits sofort den Anwaltsbrief schickt. Das Urteil hinzugezogener Juristen war aber deutlich: Das ist alles von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Welche Konsequenz ziehen Sie aus Ihren Recherchen, was den Umgang mit Rechten in der Kirche angeht?

Wir müssen zweierlei tun: Für Grundprinzipien der freiheitlichen Demokratie einstehen aus eigener theologischer Überzeugung und zeigen, wo wir selbst in einem guten Sinne bewahrend, also konservativ sind. Das Feld dürfen wir nicht einfach freigeben, denn es ist ein großer Teil unserer Arbeit: Wir feiern Gottesdienste im Lauf des Kirchenjahres, geben Traditionen weiter, legen die Bibel aus, pflegen das reiche Erbe christlicher Kultur und geistlicher Musik. Wir sind ziemlich konservativ, wenn man sich das anschaut.

Wie erkennt ein Pfarrer oder eine Pfarrerin vor Ort, dass die Einstellung eines Gemeindemitglieds nicht mehr konservativ, sondern vielleicht schon rechtsextrem ist?

Oft reicht es, auf den Ton zu achten: Wo wird es kulturkämpferisch, wo wird gehetzt, wo pauschal abgewertet? Das hat mit einem guten Konservatismus nichts zu tun. Außerdem gibt es in derzeit teilweise sehr aufgeheizten Debatten bestimmte Signalwörter, die bei strittigen Themen wie der Migrationspolitik, Sexualethik oder Corona bewusst in die Menge gerufen werden, um sie – teilweise wieder – in den Sprachgebrauch zu bringen, etwa „Asylant“, „Gutmensch“ oder „Genderwahn“. Dafür empfehle ich auch Theologen und Theologinnen, die einschlägigen Websites der Szene anzuschauen, um das erkennen zu können.

Von: epd

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33 Antworten

  1. „entwerten“ so finde ich tun sich die Volkskirchen selber; Stichwort Missbrauch, aber auch mit einer antibiblischen Haltung beim Thema Homo-Ehe.
    Angegriffen wird nicht nur die freiheitliche, demokratische Gesellschaft, sondern die „tolerante“ !
    Man beachte die Nuancierung!
    Die Fragestellung, „wie viele Christen sind heute ein Fall für den Verfassungsschutz“ lässt erahnen wohin die Reise geht.
    Aber Herr Claussen hat mir die Augen geöffnet, ich bin rechtsextrem ! Hab ich doch auch schon die Begriffe „Gutmensch“ und „Genderwahn“ in meine „Hass-Kommentare “ eingebaut.
    Ich werde professionelle Hilfe suchen !

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    1. Richten und .. Beurteilen ,, ist doch das Beste, wenn man ein Experte ist , bin froh das es so kluge Theologen gibt .., Aufklärung nennt sich das dann. Warnen vor Andersdenkenden die ,, völlig ,, verkehrt liegen . In der Spur der Linken bleiben nicht selber denken. Dann passt es ! Stammtischbruder, sage mir bitte , wer dir geholfen hat , auch ich brauche jetzt Hilfe ?

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  2. Ich bin in der DDR aufgewachsen. Ich kenne die Propaganda an allen Ecken und Enden sehr gut, den engen Meinungskorridor, den Argwohn, die Abwertung derjenigen, die nicht die verordnete Haltung zeigen. All das ist wieder da, nicht genauso, vielleicht noch nicht ganz so brachial, aber wer es selbst über Jahrzehnte erfahren musste, erkennt es wieder. Die Bedrohung für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte kam für die Menschen östlich des Eisernen Vorhangs jahrzehntelang von links und von daher kommt sie nun wieder, freilich auch von Seiten islamistischer Organisationen wie den Grauen Wölfen, aber das ist Herrn Claussen kein Wort wert. Kurz vor meinem Abitur habe ich mich 1979 taufen lassen, die Kirche war mir lange Jahre Heimat. Jetzt hat sie sich mit dem Mainstream vermählt, den Herr Claussen „Zivilisationsfortschritte“ nennt. Und freilich stelle ich die verhunzte Gendersprache in Frage, lehne illegale Migration aus kulturfremden Ländern ab, ebenso wie die verheerenden Corona-Maßnahmen. Ich bin also vermutlich neurechts?

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    1. Ja Lilly, mit Ihrem Denken sind Sie neurechts. Aber machen Sie sich nichts draus. Einerseits wissen wir als ehemalige DDR-Bürger wie mit anders Denkenden in einem System umgegangen wird, andererseits hatten wir damals auch nicht unrecht, waren nur in der Minderheit. Ich bin da sehr gelassen. Wenn der gesunde Menschenverstand rechts ist, dannn ist das eben so. Die Mitbürger im Westen haben unsere Erfahrung nicht und meinen eben nun ein linkes Experiment machen zu müssen. Wir haben die Erfahrung wie es ist wenn ein System zusammenbricht, diese noch nicht. Wie schrieb schon Theo Lehmann: Traut auf den Herrn für immer, er ist der ewige Fels…. Die Mächtigen kommen und gehen…..

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  3. Daß der Genuß der Grundprinzipien der Demokratie und Menschenrechte , die Herr Claussen, bewahren möchte, für 15 % der Bürger schon längst nicht mehr selbstverständlich ist, (Konten gekündigt, Job gekündigt, öffentlicher staatlicher oder kirchlicher Hetze ausgesetzt usw.) fällt Herrn Claussen nicht auf. Auch, daß eine Mehrheit der Deutschen meint, man könne heute nicht mehr ohne Angst vor Nachteilen seine Meinung sagen. Der „gute“ Konservative im Sinne von Herrn Claussen hebt manchmal vorsichtig seinen Finger und äüßert leise sein Bedenken, denkt aber nicht daran für seine Position ernsthaft politisch und kulturell zu kämpfen. Er läßt sich vom Zeitgeist überrollen. „Weh euch, wenn euch jedermann wohlredet! Desgleichen taten eure Väter den falschen Propheten auch.“ oder Jakobus. “ Der Welt Freundschaft ist Gottes Feindschaft.“ Staatlich bezahlte Theologen sind selten mutig. Es kämpft sich leichter mit dem Strom.

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  4. Es ist gut zu wissen, dass es offensichtlich eine kirchenamtliche ( Kulturreferent!) Deutungshoheit gibt über das, was noch „christlich“ ist, was Zivilisationsfortschritte sind, oder was ein „guter Konservatismus“ ist, dessen Denken noch im Diskurs akzeptiert werden kann. Dabei. kann schon ein wenig „Kulturkritik“ beispielsweise zur Rolle des Islam oder linker Identitätsideologie an den Bruchlinien unserer Gesellschaft zum Extremismusverdacht führen oder gar zu einer Verurteilung. Schwierig, wenn einer meint, im Besitz der christlichen Wahrheit zu sein. Schwierig auch, wenn die eigenen weltanschaulichen Prägungen und Vorurteile ausgeblendet oder nicht reflektiert werden werden, aber andererseits geradezu im Range eines Dogmas zur Verketzerung anderer Meinungen führen. Das ist der Kampf gegen Rechts, der einen offenen Austausch von vorne herein unmöglich macht. Zumal die Definitionshoheit bezüglich dessen, was konservativ, rechts oder schon rechtsextrem ist, auf der ideologischen Gegenseite liegt. In diesem Zusammenhang wäre gut protestantisch ein Kampf für… zB. Menschlichkeit, der jeglichen Hass und jegliche Ungerechtigkeit ächtet…egal, von welcher Seite sie kommen!

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  5. Da bleibt jetzt aber die Frage offen, was die Neue Rechte nach Ansicht der Autoren ist. Sind es nur Kubitschek usw., wo Religion schmückendes Beiwerk ist. Oder gehören dazu auch z.B. Peter Hahne, Keller und von Storchs, die immer wieder als massiv rechts abqualifiziert werden. Ihnen aber kann man aus meiner Sicht einen echten Glaubensbezug nicht absprechen. Deshalb meine ich, dass das Interview leider unbefriedigend ist

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    1. Einfach nur beleidigend.
      Damit haben Sie zumindest die angebliche Art der Auseinandersetzung derjenigen kopiert, die Sie vorgeblich so sehr ablehnen …
      Bellen Sie nun auch?

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    2. Ja und getroffene Menschen auch, nur Schafe lassen sich fast alles gefallen. Es macht mich unwahrscheinlich traurig wie hier Christen die gegen den Mainstream ihre Meinung äußern diffamiert wird, das ist nicht im Geist Christi!

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      1. Ich habe kein Problem damit, ein „(Schlaf-)Schaf“ zu sein, ich weiß ja woher dieser Ausdruck stammt und welcher (Un-)Geist sich dahinter verbirgt! „Mainstream“ ist ein ähnliches Triggerwort der einschlägigen Szene! Was ich erstaunlich finde – oder eben nicht -, ist dieses Heulsusengejammer, wenn es Gegenwind gibt, während Sie selbst ungeniert austeilen und dazu noch den Geist Christi bemühen. Und da wären wir bei einer missbräulichen Inanspruchnahme des Names und Geistes Jesu!

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        1. Nach dem sie ihre (Un)Geistlichkeit dokumentiert haben, sehe ich keine Basis für ein gedeihliches Gespräch. Auf der Suche, ob ihr Nicknamen etwas über sie aussagt, konnte ich dann eine gewisse Erklärung für Ihr Verhalten finden.

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          1. Sie blamieren sich immer wieder aufs Neue. „Carvalho“ ist ein ganz normaler portugiesischer Familienname… was immer Sie also gefunden haben mögen, es sagt mehr über Ihre „Bäckerblumenpsychologie“ als über mich!
            Trotzdem alles Gute!

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        2. Herr Claussen bedient aus meiner Sicht genauso der Methodik von Klischees, nur eben auf linksliberal. „Rechte“ okkupieren eben auch Themen, auf die das EKD- Milieu keine Antwort gibt. Mir fällt es schwer, an einen göttlichen Willen zu glauben, der dem Prekariat die Hauptlast der Integration überlässt und sich mit ein bisschen Kirchenasyl und Denkschriften begnügt. Schwierig ist die theologisch- metaphysische Deutungshoheit, die sich mit der Funktion in der Begriffswelt „Kirche“ bedauerlicherweise verbindet.

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      1. … ich wüsste nicht, inwiefern ich „bellen“ würde und auch eine Entschuldigung vermag ich nicht zu erkennen. Insofern ist Ihre Äußerung, sagen wir es freundlich, „propositional belanglos“!

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  6. „Ich dachte, diese Fragen hätten wir längst beantwortet, aber das ist anscheinend nicht so.“

    Leider gibt es immer mehr Fragen, die im Sinne unseres (christlich begründeten) Grundgesetzes schon beantwortet waren, – die aber nun neu gestellt werden und damit den Konsens der Mitmenschlichkeit grundsätzlich in Frage stellen.

    Ganz wesentlich ist das die Frage nach „unwertem“ Leben. Dazu gehört die Selektion von behinderten durch Spätabtreibungen bis kurz vor der Geburt.

    Auch die Frage nach „Euthanasie“, – wenn sogar das BVerfG den Begriff der „Menschenwürde“ heranzieht, um die Beihilfe zum Selbstmord zu rechtfertigen. „Über sein Lebensende soll jeder selber entscheiden dürfen.“ lautet die Anmaßung, mit der die (Selbst-)Tötung eines Menschen gerechtfertigt wird.

    Wie weit wir den mitmenschlichen Konsens erneut in Frage stellen zeigt auch die Zustimmung zum „Matic-Report“ durch das EU-Parlament, auch der deutschen Abgeordneten von SPD, Grünen, Linken und FDP.

    Der Matic-Report stellt auch die Gewissensfreiheit von Ärzten bei Abtreibungen ausdrücklich in Frage, wie von der EVP kritisiert wird, denn jeder Mensch habe das Recht, „nach seinem Gewissen und seinen Überzeugungen zu handeln, und dass daher einzelne Ärzte die Möglichkeit haben sollten, sich aus persönlichen Gründen auf eine Gewissensklausel zu berufen, falls sie ersucht werden, Eingriffe vorzunehmen, die im Widerspruch zu ihren grundlegenden Überzeugungen stehen“.

    (s.a. Seite 38 des „Matic-Reports“: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A-9-2021-0169_DE.pdf )
    und auch hier:
    https://www.pro-medienmagazin.de/eu-parlament-stimmt-fuer-matic-bericht/

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  7. Wenn jemand die „Ehe“ für alle in einer Kirche als „fortschrittlich“ bezeichnet, daß sieht man klar, daß hier ein echter Linksausleger aktiv ist, der sich ja in seinen Ausführungen überhaupt nicht auf das Wort, sonder auf den antichristlichen Humanismus beruft. Allen sei gesagt, daß Theologen oder auch Pastoren und andere Geistliche in irgendeiner Form zu urteilen haben, was christlich ist. Da gibt es genug, die keine wiedergeborenen Christen sind, sondern neomarxistische „U-Boote“, die sich unter dem Deckmantel eines Scheinchristentums daran machen, als Irrlehrer die Menschen zu verführen. Sie sind die Wölfe im Schafpelz. Maßgeblich ist nur, was in der Bibel steht. Wenn das nicht mehr Konsens ist, was denn? Dann baut man sich eine Religion, eine neue, um Gendergaga, Ökodiktatur und Kulturmarxismus herum. Mit Jesus und der Bibel hat das genau nichts zu tun. Wie übrigens auch völkisches Denken, denn wir sind alle ein Leib in Christus, die wir ihn in unserem Leben aufnehmen. Wie Paulus sagte, da ist weder Grieche, noch Römer noch Jude….

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  8. Und wieder einmal der Kulturmarxismus. Herr Neumann ist offensichtlich Anhänger eines antisemitischen Verschwörungsmythos.

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  9. Vorschlag an alle die an den Fundamenten des christlichen Glaubens sägen :
    Gründet doch eine NGO, lebt euren Humanismus, euren Liberalismus, die Genderideologie, von mir aus nennt euch neu-gläubig, legt den Homo-Paaren die Hände auf, besprengt die abgetriebenen Föten mit Weihwasser, rettet die Schöpfung und verleugnet den Schöpfer, schreibt euch ein Ratgeberbuch und schmeißt die Bibel auf den Müll, kämpft den heroischen Kampf gegen rechts, schwingt die Nazi-Keule, zerrt die Fundamentalisten vor den Kadi, schwingt die Regenbogenfahne, aber tut mir bitte einen Gefallen und beruft euch nicht auf Jesus, lasst diesen Namen doch denen die ihm nachfolgen !

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  10. Welch ein Sammelsurium unreflektierter Stereotypen!
    Vorschlag an alle, die glauben, ihre fundamentalistische und reaktionäre Doktrin, wäre DER christliche Glaube: Fangt endlich an zu lesen, am besten zunächst mal in der Bibel und verbietet euch dabei nicht das Nachdenken! Es macht mir wirklich nichts aus, von Stammtischbrüdern und -schwestern den Glauben bestritten zu bekommen. Ich denke dabei daran, was im NT über das Richten steht. Aber ich lasse mir nicht bestreiten, dass ich solche Haltungen für ungebildet, bildungs- und wissenschaftsfeindlich halte! Und dafür gibt es Gründe!

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    1. „ungebildet, bildungs- und wissenschaftsfeindlich“, – aber bitte: „nicht richten“!
      Ja, so leicht scheitert man an den eigenen Maßstäben 😉

      Und Vorsicht ist geboten, denn Besserwisserei (andere dann natürlich für ungebildet, unreflektiert, etc. zu halten) grenzt ja schon an die Todsünden,
      siehe gleich die Nummer 1:
      1. Hochmut (lateinisch: superbia) bzw. Stolz, Übermut und Eitelkeit
      2. Habgier / Geiz (lateinisch: avaritia)
      3. Wollust (lateinisch: luxuria), worunter Begehren, Ausschweifungen und Genusssucht verstanden werden
      4. Zorn / Wut / Jähzorn (lateinisch: ira)
      5. Völlerei (lateinisch: gula), worunter Maßlosigkeit, Gefräßigkeit, aber auch Selbstsucht fallen
      6. Neid (lateinisch: invidia) wie Missgunst und Eifersucht
      7. Trägheit (lateinisch: acedia) bzw. Faulheit, Ignoranz und Feigheit

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      1. Und das ist ja nun ein großartiger Vers, der jede doktrinäre Verengung oder Reduzierung des Glaubens ganz entschieden zurückweist. Eine pointiertere Kritik an einem fundamentalistischen Glaubensverständnis hätten Sie kaum zitieren können! DANKE!

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  11. Die geistlichen ( Abwärts) Entwicklungen im Land machen mir Kummer, persönliche Angriffe eher weniger ! Aber richtig erkannt, ich kann mich nicht mit einem überdurchschnittlichen IQ rühmen, tröste mich aber mit dem Wort „der Anfang der Weisheit ist die Gottesfurcht“.
    Auch sind mir doch einige schlaue Menschen bekannt, die ähnlich denken wie ich, auch das stärkt mich in meiner Position. „Richten“ will ich natürlich nicht ( aber passiert ), beziehe das aber eher auf eine persönliche Ebene, Theologie, Denkmuster und Frömmigkeitsstil erlaube ich mir schon zu beurteilen und mit den Vorgaben der Schrift zu abzugleichen.
    Dazu sind wir ja auch angehalten. LG an alle

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  12. Ich empfehle, einfach einen allgemeinverständlichen Lexikonartikel zum „richten“ im NT anzusehen. Beim dort verurteilten „Richten“ geht es im Wesentlichen um ein voreilendes und anmaßendes Ausschließen anderer vom generellen Heilswillen Gottes, während man sich selbst ebenso anmaßend auf der Seite des Heils wähnt. (Die Details sind durchaus vielfältig und differenziert.) Es geht dabei weniger um den Streit um Sachfragen. Wenn ich bestimmte Positionen als intellektuell defizient einschätze, dann spreche ich niemanden das Heil oder den Glauben ab. Aber ich behaupte, dass Fundamentalisten eine falsche Theorie vom Glauben (und der Bibel) vertreten, weil sie beim Denken falsch abgebogen sind. Und das kann man belegen. Der Beißreflex, denn ich hier auslöse, bestätigt, dass es dieser bestimmten Richtung darum geht, die eigene doktrinäre Auffassung als die einzig propositional wahre und zugleich einzig „heilsrelevante“ zu verkünden. Dabei ist man sich der Voraussetzungen der eigenen Positionen nicht bewusst! Mehr muss man dazu nicht sagen!

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  13. Werte Redaktion, ich muss nach etwa einem Jahr der Lektüre vieler Ihrer Artikel anmerken, dass die Positionierung der Autoren so ziemlich genau hundert Prozent entgegengesetzt dem der Kommentatoren zu sein scheint. Wenn es 60:40 wäre oder 70:30, wäre das noch normal. Aber die zunehmende Weltfremdheit und Kritikwut Ihrer Autoren gegen alles, was nicht ihrer Denke zu entsprechen scheint, ist mittlerweile schon sehr offensichtlich. Ein Wunder, dass noch so viele Ihre Zeitschrift lesen. Ich lese sie tatsächlich noch vorwiegend aufgrund der Kommentare, die mir ein schlüssigeres Bild über das verschaffen, was die Deutschen wirklich denken, als die doch sehr gleichförmigen – und Vorsicht Code-Wort: Mainstreamkonformen – Gedanken großer Teile der Autorenschaft.
    MfG, ein Jesus-Jünger und AfD Wähler

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    1. Naja, die paar Leute, die hier kommentieren, kann man sich an zwei Händen abzählen. Sind das also „die Deutschen“? Wenn Sie so spontane Wortäusserungen besser finden als das recht sorgfältig geführte Interview, haben Sie sehr tiefe Ansprüche.

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  14. Bei näherer Betrachtung stellt sich der Kommentar von Herrn Müller als argumentativ mehr als dünn heraus.
    Wer sagt denn, dass die Kommentatoren hier tatsächlich repräsentativ die Leserschaft abbilden. Hier kommentieren in der Tat überwiegend rechtslastige Fundemantalisten, die für ihre schrägen Ansichten eine Plattform suchen. Ich weiß nun aus eigener Erfahrung, dass die Printausgabe in zahlreichen Freikirchen und landeskirchlichen Gemeinschaften ausliegt und auch gelesen wird und dort bilden diese lautstarken Rabulisten eine Minderheit! Es gehört seit einiger Zeit zur Propagandastrategie der Rechten durch geschickte Medienpräsenz die eigene Bedeutung aufzublähen. Hier artikuliert sich mitnichten was „die Deutschen wirklich denken“!
    Herr Müller ist auch nicht der einzige, der im Umfeld des Gebetshauses Augsburg durch – sagen wir es zurückhaltend – eigenartige politische Positionierungen aufgefallen ist!

    MfG ein Jünger Jesu
    (und einer, der im Detail belegen kann, dass die AfD in vielen Teilen eine Partei ist, in der faschistische Positionen vertreten und/oder geduldet werden!)

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    1. Ich bin sehr dankbar für Pro und ich danke Herrn Carvalho für seine klaren und mutigen Kommentare. Es fällt mir immer schwerer in meinem Freundeskreis biblische Positionen zu vertreten, da ich dann meistens mit Positionen konfrontiert werde, wie sie hier zu lesen waren. Selten finden sich so differenzierte und intelligente Beiträge wie die von Herrn Carvalho. Meine lieben Freunde aus dem Osten möchte ich bitten, nach über 30 Jahren Einheit die Opferrolle endlich abzulegen. Es diskutiert sich so schlecht mit Opfern.

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  15. Der Artikel zeigt deutlich, das unsere Gesellschaft „Gott los geworden“ ist.
    Und das macht auch vor intellektuellen Theologen nicht halt.
    „Gott, vergib uns und bringe uns zurecht!“

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