SCM steht vor Neuausrichtung

Die SCM-Verlagsgruppe stellt sich neu auf. Einer der größten christlichen Verlage begegnet damit den aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen. Bis Sommer 2024 soll der Prozess abgeschlossen sein. Ob auch Personal gehen muss, ist noch unklar.
Von Johannes Blöcher-Weil
Der Geschäftsführer der SCM-Verlagsgruppe Christian Brenner

Die SCM-Verlagsgruppe ist bekannt für ihre christlichen Publikationen und Medienprodukte. In einer Pressemitteilung gab der Verlag kürzlich bekannt, dass er sich neu formieren wird, um den wirtschaftlichen Herausforderungen und den veränderten Lesegewohnheiten zu begegnen.

Dabei spricht Geschäftsführer Christian Brenner von einer „wegweisenden Phase in der Geschichte eines der größten christlichen Verlagshäuser in Deutschland“. Es gehe darum, mit konzeptionellen Ansätzen, angemessen auf die Anforderungen einer modernen Mediengesellschaft zu reagieren.

Zunächst müsse allerdings die verlegerische Tätigkeit aus wirtschaftlicher Perspektive stabilisiert werden, heißt es von Verlagsseite. Die drei Standorte in Holzgerlingen, Aßlar und Witten hätten laut eigenen Angaben ein beachtliches Wachstum erlebt.

Buch-Programm wird reduziert

Dabei sei es auch zu Doppelstrukturen und höhere Personalkosten gekommen. Jetzt gehe es darum, Synergien zu schaffen und Kooperationspotenziale auszuschöpfen. Auf PRO-Anfrage teilte der Verlag mit, dass noch nicht klar sei, was das für die Zahl der Angestellten bedeute.

Laut Brenner gehe es darum, das Profil zu schärfen. Dazu gehöre auch, dass der Verlag sein eigenes Buch-Programm und andere Veröffentlichungen reduziere. Auch hier nannten die Verantwortlichen auf PRO-Anfrage noch keine konkreten Zahlen. Darüber hinaus machten die erhöhten Energie-, Rohstoff- und Vertriebskosten dem Verlag zu schaffen.

Drastisch gesunken seien auch die CD-Verkäufe. Musik werde immer mehr digital vermarktet. Das führe dazu, dass sowohl die Angebotspalette überdacht als auch neue Vertriebskanäle erschlossen werden müssten. „Es ist unabdingbar, dass wir als christliche Medienschaffende in dieser Situation stärker zusammenrücken“, betont Christian Brenner.

„Wirtschaftlich und personell herausfordernd“

Die Verlagsgruppe wolle auch in Zukunft mit wertvollen Inhalten den christlichen Glauben näher bringen und den Menschen ermöglichen, ihren Glauben zu vertiefen. Dafür müssten die Angebote besser im Buchhandel sichtbar sein. Zudem wolle der Verlag neue Vertriebsmöglichkeiten prüfen.

Brenner bezeichnet die Situation als wirtschaftlich und personell herausfordernd. Es brauche dafür sowohl neue gute Ideen als auch kooperativer Ansätze, „die die Relevanz unserer Inhalte und der christlichen Botschaft im Alltag erlebbar machen“. Der bis Sommer dauernde Prozess sei ein großer Kraftakt.

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