Im Anfang war die Information

Kann ein studierter Physiker an die Aussagen der Bibel glauben? Er kann. Albrecht Kellner jedenfalls erläutert in seinem Buch „Moderne Physik und christlicher Glaube“, was er auf diese Frage antwortet. Dabei entstand ein interessanter Überblick über die erstaunlichsten Erkenntnisse der modernen Physik und eine Einladung zum christlichen Glauben mit allen seinen Konsequenzen.
Von Jörn Schumacher

„Wie können Sie als Physiker Christ sein?“ Diese Frage höre er oft, schreibt Albrecht Kellner, der beides ist. Kellner wurde 1945 in Swakopmund (Namibia) geboren und studierte von 1965 bis 1970 Physik an der Universität Göttingen. Während eines Post-Graduate-Studienjahres in San Diego kam er zum Glauben an Jesus Christus, wie er sagt. Er promovierte über ein Thema der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins, war anschließend bei einer Atom-Firma tätig und danach mehr als zwanzig Jahre als Manager bei der internationalen Raumfahrtfirma „Astrium Space Transportation“, zuletzt als stellvertretender Technischer Direktor.

Sein Buch „Moderne Physik und christlicher Glaube. Wie die Bibel die Wissenschaft bestätigt“ ist eine 176 Seiten lange, gut lesbare und auch für Laien verständliche Antwort auf diese Frage. Ja, er kann als Physiker Christ sein. Und nicht nur das. „Die pauschale Aussage, dass die biblische Schöpfungsgeschichte der Naturwissenschaft widerspricht, hat ihre Gültigkeit verloren. Im Gegenteil: Die moderne Naturwissenschaft untermauert geradezu die Glaubwürdigkeit der Bibel“, schreibt Kellner.

„Gewaltiger Umbruch“ in der Physik der letzten 100 Jahre

Und so gleicht der studierte Physiker die bedeutendsten Entdeckungen der Naturwissenschaft mit dem Wahrheitsgehalt der Bibel ab. In der Physik habe sich „seit etwa hundert Jahren ein gewaltiger Umbruch“ ereignet, so Kellner. Infolgedessen seien die biblischen Aussagen mittlerweile schon eher mit Naturwissenschaft vereinbar. Angesichts von Relativitätstheorie und Quantenphysik behauptet Kellner sogar: „Man kann sagen, dass die moderne Physik die Richtigkeit der Bibel heute weitestgehend bestätigt.“

Vor rund hundert Jahren sei etwa die Vorstellung, dass das Universum einen Anfang gehabt haben könnte, für Naturwissenschaftler völlig inakzeptabel gewesen. Doch dann stellte sich die Theorie vom „Urknall“ als zutreffend heraus. Wenn Stephen Hawking in seinem letzten Buch behaupte, allein die Gravitation zeige, dass man nicht von einem Schöpfergott ausgehen müsse, kontert Kellner: „Die Folgerung, dass ein Schöpfer nicht nötig sei, fällt mit der Frage sofort in sich zusammen, woher denn dann die Naturgesetze wie die Gravitation kommen.“

Die Quantenphysik und das Doppelspaltexperiment zwangen uns in der Tat zu einem komplett neuen Weltbild, zeigt Kellner, sie warfen die Frage auf: Vielleicht ist ja Information der „Urstoff des Universums“, wie es Physiker Anton Zeilinger seinem Buch „Einsteins Schleier“ formulierte. Kellner: „Wenn es so wäre, dann könnte dies auf ein denkendes Bewusstsein als Ursprung dieser Information hindeuten – ein weiterer Hinweis auf die Existenz eines Urhebers!“ Erinnern wir uns: In Johannes 1,1 heißt es: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott.“

Immer wieder erscheint Kellner dabei der Zufall als denkbar schlechter Ansatz, das Leben, das Universum und den ganzen Rest erklären zu wollen. „Der Zufall ist in den Naturwissenschaften Nicht-Gesetz; er markiert lediglich die Grenze der Berechenbarkeit und Vorhersagbarkeit durch Gesetze. Der Zufall bewirkt nichts; er ist nicht Ursache von etwas.“

Kellner stellt in einem Kapitel jeder Aussage der biblischen Schöpfungsgeschichte eine naturwissenschaftliche Deutung gegenüber und resümiert, dass nichts in der Bibel der Naturwissenschaft widerspricht. Er geht dabei zwar nicht von sechs irdischen Tagen aus, sondern von der entsprechend geologischen Sicht von Millionen von Jahren, doch muss er auch zugestehen, dass die Zeugnisse für erstes intelligentes menschliches Leben kaum weiter als bis 7.000 Jahre zurückreicht – was der biblischen Genealogie nahekomme.

„Es ist durchaus denkbar, dass es lange vor Adam bereits die unterschiedlichsten menschenähnlichen Wesen gab – sogenannte Hominiden, die auch unterschiedliche Grade einer Intelligenz aufwiesen (…).“

Kellner schreibt über mehrere Seiten über die Komplexität des Menschen und gibt zu bedenken, dass die Evolution, also zufällige Schritte in eine wahllose Richtung, die durch natürliche Selektion schrittweise zu einer Entwicklung der Arten führt, hier als Erklärung unzufriedenstellend ist, und zwar schon allein aus mathematischen Gründen.

Albrecht Kellner: „Moderne Physik und christlicher Glaube. Wie die Bibel die Wissenschaft bestätigt“, SCM Hänssler, 176 Seiten, 17,99 Euro, ISBN: 978-3775161527

„Für jeden allerkleinsten der hierfür milliardenfach erforderlichen Entwicklungsschritte müsste die Natur jedes Mal sozusagen erst darauf ‚warten‘, dass zufälligerweise die zugehörige genetische Änderung geschieht. (…) Dann müsste diese Änderung aber noch durch entsprechende biologische Prozesse im Körper der Mutter in die Bildung und Geburt des entsprechenden Abkömmlings umgesetzt und dieser dann dem Selektionstest ausgesetzt werden.“ Problematisch sei an der Evolutionslehre auch die Hypothese vom Sprung der unbelebten Natur zu einer ersten lebenden Zelle. „Hierzu gibt es einige Vermutungen, aber an die muss man glauben; mehr ist nicht vorhanden.“

Schließlich führt Kellner die offensichtliche Feinabstimmung der Naturkonstanten und Gegebenheiten im All vor, die Leben im Universum überhaupt erst ermöglichen – also etwa die Lichtgeschwindigkeit, die Planck’sche Konstante, die Gravitationskonstante oder die elektromagnetische Kopplungskonstante. Für Kellner – wie für viele andere Gläubige – ist dies ebenfalls ein Hinweis auf eine planende Intelligenz.

Verständliche Erläuterungen

Im Zweiten Teil seines Buches steigt Kellner noch etwas tiefer ein in die Schnittmenge der Fragen aus Theologie und Naturwissenschaft und erläutert etwa, warum auch der Erlösungstod Jesu für ihn als Physiker weltanschaulich Sinn ergibt und überhaupt erst Sinn stiftet. „Der Mensch ist laut Bibel ursprünglich so konzipiert, dass er in der Lage ist, die Liebe Gottes persönlich zu erfahren und diese nach außen im täglichen Lebensvollzug weiterzugeben. Das ist der eigentliche Sinn seines Lebens.“ Eventuell wurde auch das gesamte Universum überhaupt erst zu diesem Zweck erschaffen?

Kellner fällt mit seiner christlichen Erklärung der Welt nicht mit der Tür ins Haus, sondern beschreibt den Kenntnisstand der heutigen Naturwissenschaft und deutet anschließend an, dass man diese Phänomene mit einem biblisch fundierten Weltbild immer noch am besten erklären könne.

Gänzlich neue Gedanken bringt Kellner in seinem Buch nicht, das meiste war schon in anderen philosophischen Betrachtungen oder in christlich-apologetischen Büchern der letzten Jahre zu lesen. Dennoch sind Kellners glücklicherweise nicht allzu ausufernden und immer verständlichen Erläuterungen wertvoll für alle, die sich fragen, inwiefern Gott eigentlich noch im Zeitalter der modernen Wissenschaft Platz hat. Und dass ein Physiker nicht nur der Bibel glauben kann, sondern diese sogar permanent in der Naturwissenschaft bestätigt sieht.

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18 Antworten

  1. Interessantes Buch. Bei der Schöpfungsdauer biegt er dann von der Bibel ab. Da möchte er anscheinend nicht zu viel von den Jahr Millionen abweichen…
    Dr. Markus Blietz erklärt in seinen Vorträgen, wie man den ganzen biblischen Bericht durch den heutigen Stand der Wissenschaft erklären kann. Einfach mal auf Janash Punkt Org oder YouTube anschauen.

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    1. und vor Gott sind tausend Jahre, wie der Tag, der gestern vergangen ist und wie eine Nachtwache

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    2. Man kann Gott nur so weit in „die Karten“ schauen, wie der Schöpfer es zulässt oder wie ein Mensch das verarbeiten und verstehen kann. Und auch hier gibt es menschliche Grenzen. Nicht jeder hat das Knowhow hier mitzureden. Wir dürfen demnach dankbar dafür sein, daß es auch kompetente gläubige Mitmenschen gibt, die fundiert, nüchtern und aufklärend einen in so manches Geheimnis der sichtbaren und unsichtbaren Welt mitnehmen kann. Dr. Albrecht Kellner macht dies außerordentlich gut nämlich spannend, unterhaltsam, wissenschaftlich und symphatisch.

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  2. NEIN! Dr. Markus Blietz ist Kreationist. Seine Vorstellungen sind weder naturwissenschaftlich noch theologisch in irgendeiner Weise überzeugend und haltbar. Wenn man die biblischen Urgeschichten, die anthropologisch und theologisch zu den wunderbarsten Schätzen der hebräischen Bibel gehören, zu einem positivistischen Tatsachprotokoll verunglimpfen möchte, dann ist das naturwissenschaftlich Unfug und theologisch geistloser Murks.

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    1. Was ich schon länger einmal sagen wollte:
      Vielen Dank, Carvalho, für die beständige Stimme der Vernunft im babylonischen Sprachenwirrwarr der frommen Unreflektiertheit in der Pro-Kommentar-Spalte. Immer wenn ich denke, meine Güte, da sollte man/ich etwas zu äußern, um dem allgemeinen Unverstand entgegenzutreten, hat Carvalho schon etwas dazu verlautbart und in der Regel eloquenter, als ich das getan hätte. Also noch einmal: Vielen Dank und keep up the good work.

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      1. Klasse ! Jetzt sind wir schon zwei, die sich ehrlich bei Carvalho bedanken für seine …“beständige Stimme der Vernunft …“

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    2. Ja Dr. Markus Blietz ist Kreationist doch er läßt nur Evolutionisten reden. Diese selbst bekennen das die Naturwissenschaften nur ein Teil dessen abdecken was wir erkennen können. Das absprechen von Dingen ist nur polemisch ohne wirkliche Belege. Evolutionisten „nehmen“ auch an, ohne Beweise; und müßen dann sagen sie Glauben ( wie wir an unseren Schöpfer glauben) das es ohne Schöpfung funktioniert. ALSO ist die erste Frage die entscheidende.

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  3. Warum sehen sich eigentlich so viele Christen genötigt, die Erkenntnisse der heutigen Naturwissenschaften mit Aussagen der Bibel zur Natur in Deckung zu bringen? Wer sich nur geringfügig mit dem antiken Orient beschäftigt, merkt, dass die Autoren der Bibel das Welt- und Naturverständnis ihrer Umwelt teilen (flache, stationäre Erde; festes Firmament, auf dem Sonne, Mond und Gestirne wandern und das das Wasser darüber davon abhält, auf die Erde zu stürzen u.v.m.). Was man in der Bibel nicht findet, ist moderne Naturwissenschaft. Warum auch? Welches naturwissenschaftliche Level sollte Gott denn darin verewigen, das von Newton, das von Einstein, von Hawking oder das von in fünfhundert Jahren? Natürlich kann er nur das gebrauchen, das für das ursprüngliche Publikum Sinn ergibt. Wenn dann einmal eine (im Zweifel vorläufige) Erkenntnis mit einer biblischen überein stimmt, ist das Zufall und kann nicht über die allgemeine Beobachtung hinweg täuschen, dass die Bibel kein naturwissenschaftlichen Lehrbuch ist und darum in vielen naturwissenschaftlichen Fragen falsch liegt.

    Was ich mich des Weiteren frage, ist warum so viele Leute nicht bei ihrem Leisten bleiben. Inwieweit die physikalischen Aussagen stichhaltig sind, mögen andere beurteilen. Die biologischen Aussagen, die hier zitiert werden, sind ehrlich gesagt ziemlich peinlich und jedem, der nur gelegentlich ZDF-Info schaut, wird das schon auffallen:
    „…dass die Zeugnisse für erstes intelligentes menschliches Leben kaum weiter als bis 7.000 Jahre zurückreicht – was der biblischen Genealogie nahekomme.“ Bitte was?!? Ähh, citation needed… Ich weiß ja nicht, was der Autor für intelligentes menschliches Leben hält, diese Aussage würde ich jetzt mal nicht dazu rechnen… (alleine Göbekli Tepe ist schon über 11000 Jahre alt). Si tacuisses, philosophus mansisses.

    Gleiches gilt für: „Für jeden allerkleinsten der hierfür milliardenfach erforderlichen Entwicklungsschritte müsste die Natur jedes Mal sozusagen erst darauf ‚warten‘, dass zufälligerweise die zugehörige genetische Änderung geschieht. (…) Dann müsste diese Änderung aber noch durch entsprechende biologische Prozesse im Körper der Mutter in die Bildung und Geburt des entsprechenden Abkömmlings umgesetzt und dieser dann dem Selektionstest ausgesetzt werden.“ 

    Wenn ich ein naturwissenschaftliches Konzept (geschweige denn eine ganze naturwissenschaftliche Theorie) kritisieren möchte, sollte ich mich erst einmal damit beschäftigen, was dieses aussagt und nicht einfach Strohmann-Behauptungen aufstellen und die dann abfackeln. Das ist sowohl unredlich, als auch bezeichnend für das eigene Verständnis der Materie…

    Die 18 €uronen sind an anderer Stelle, denke ich, besser angelegt…
    Wer ein gutes Buch zum Thema lesen möchte, dem empfehle ich z.B. „Naturwissenschaft und Glaube im Gespräch: Zwei Wege die Welt zu entdecken“ von Thomas Millack (wenn ich mich recht erinnere, ebenfalls Physiker, der sich aber bei Themen, die nicht seiner Expertise entsprechen, sehr gründlich einliest und entsprechende Experten zu Rate zieht…).

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    1. Die Bibel sagt überhaupt nicht, dass die Erde flach ist, sondern rund. Und erstaunlicherweise sagt die Bibel, im Gegensatz zu anderen Religionen, dass das Universum einen Anfang hat und dass sich die Erde im Nichts befindet, für einen Jahrtausende alten Text absolut erstaunlich.
      Und im natürlichen Sprachgebrauch sagen wir zB, die Sonne geht auf bzw unter, obwohl sich die Erde um die Sonne kreist, eben weil es für das bloße Auge so aussieht. Wenn jemand von einem schönen Sonnenuntergang schwärmt, würden Sie dann sagen „falsch, die Sonne bewegt sich nicht“?
      Hinzu kommt: praktisch alle renommierten Physiker staunen über die frappierende Harmonie zwischen Mathematik und Natur (Wigner: „mysteriös“, Feynman: „Wunder“, Arkani-Hamed: „magisch“).
      Was mich besonders fasziniert und überzeugt: Leben basiert auf semantischen Information. DNA ist ein digitaler Code, wie Software. Francis Collins, Leiter des Humangenomprojektes und ehemaliger Atheist, nennt sie die „Sprache Gottes“.
      Schon Ihr freier Wille zeigt: Das Ich, das aus Ihren Augen herausguckt, lässt sich nicht auf Physik und Chemie reduzieren. „Dies… bestätigt entschieden unseren Glauben an die menschliche Seele und ihren wunderbaren Ursprung in einer göttlichen Schöpfung.“ John Eccles, Hirnforscher und Nobelpreisträger

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      1. Sorry Menschenfreund, aber so ziemlich alles, was Sie schreiben ist nachweislich falsch. Die Bibel spricht nicht von der Kugelform der Erde, sondern von einer runden Erdscheibe, wie jede andere Kultur des antiken Orients und so ziemlich jede andere antike Kultur (das ist das, worauf man phänomenologisch kommt, wenn man die Welt betrachtet, ohne heutiges Wissen zu besitzen). Die Bibel spricht auch nicht vom Universum und nicht davon, dass es einen Anfang hat (beschäftigen Sie sich mal mit Schöpfungserzählungen im AVO und Sie werden feststellen, dass die Bibel eine andere Theologie hat, aber keine andere Weltsicht).
        Die DNA ist auch kein digitaler Code, das ist biologischer Nonsens. Freien Willen und Seele müssten Sie erst einmal nachvollziehbar nachweisen, um damit irgendetwas belegen zu können.

        Alles, was Sie hier anführen, ist entweder falsch oder eine Behauptung ohne Begründung oder Beleg. Wenn Sie für denkende Menschen überzeugend sein wollen (was Sie ja hoffentlich tun), sollten Sie Ihre Argumentation schärfen und etwas tiefer in die jeweilige Materie einsteigen. Ansonsten überzeugen Sie nur Menschen, die ohnehin überzeugt sind, aber auch nur so lange sie nicht näher hinsehen…

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  4. Albrecht Kellner hat in dem Buch „Moderne Physik und christlicher Glaube“, so weit ich es in der Beschreibung aufnehmen konnte, einige gute Ideen. Er verteidigt die Vorstellung, dass die Entstehung der Welt und die Entwicklung des Menschen nicht ohne eine planende Intelligenz vorstellbar sei. Das mit der außermenschlichen planenden Intelligenz finde ich gut. Das hat er zwar nicht bewiesen, aber das Gegenteil kann auch nicht bewiesen werden. Es gibt aber gute Gründe für die außermenschliche planende Intelligenz. Nur sollte man sie nicht falsch begründen.
    Die Schwäche des Buches liegt darin, dass der Autor die Aussagen der Bibel als materielle Wahrheit beweisen will. Das ist ein Missverständnis der Bibel. Die Bibel ist ein kulturelles Dokument. Und jedes kulturelle Dokument hat die zwei Seiten, nämlich die materielle Seite und einen Anteil des seelischen Bewusstseins der Schriftsteller oder Künstler. Das seelische Bewusstsein kann sich nur in Bildern äußern, denn die Seele denkt in Bildern. In dieser Beurteilung der Bibel waren sich eigentlich alle vernünftigen philosophisch denkenden Menschen einig.
    Es ist also ein Rückfall in fundamentalistisches Denken, wenn man alle Aussagen der Bibel materiell beweisen möchte. Leider sind solche fundamentalistischen Bücher heute immer noch viel erfolgreicher als solche, die den seelischen Gehalt der Bibel heraus arbeiten. Auf diesem Weg würde man den Wert der Bibel echt beschreiben. Abgesehen davon gibt es tatsächlich naturwissenschaftliche Beweise, dass es eine außermenschliche planende Intelligenz gibt. Wissenschaftlich heißt aber, es muss exakt nachprüfbar sein. Solche Bücher kommen zur Zeit nirgends an, weder in kirchlichen Kreisen noch in der Wissenschaft. Das kommt von der Spaltung in geistig und weltlich. Dass es tatsächlich eine rationale Verbindung zwischen diesen Teilen gibt, davon will unsere Zeit nichts wissen.

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  5. Warum bedenken die „Zweifler“ der Schöpfungs-„Tage“ nicht das Urtextwort YOM, das je nach Zusammenhang nicht nur TAG, sondern u.a. auch ZEIT oder ZEITRAUM bedeutet!!

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  6. NEIN! Der Ingenieur Prof. Dr. Werner Gitt ist ein besonders eifriger Vertreter des Kreationismus. Seine Position kann weder wissenschaftlich noch theologisch in irgendeiner Weise überzeugen.
    Dass so viele Ingenieure Fundamentalisten und Kreationisten sind, ist auffällig – vgl. z.B. den DCTB in Deutschland-, aber m.E. mit dem Erkenntnis-Framing in den Ingenieurswissenschaften recht plausibel zu erklären.
    Man kann ja naturalistische und/oder materialistische Erklärung der Welt mit guten Gründen kritisieren.
    Von einem atheistischen Stanpunkt aus tut das z.B. der international renommierte amerikanische Philosoph Thomas Nagel und in Deutschland von einer theistischen Position aus der Philosoph Holm Tetens.
    (NAGEL; Thomas: Geist und Kosmos. Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist. Suhrkamp 2014.
    TETENS, Holm: Gott denken.Ein versuch über rationale Theologie. Reclam 2015.)
    Was aber überhaupt nicht geht, ist, die Bibel als eine zeitlose Verlautbarung von göttlichen Wahrheitssätzen zu verstehen. Das ist methodisch in keiner Weise zu begründen, das ist historisch schlicht Unfug und das führt zu den hanebüchenen Vorstellungen, wie sie in fundamentalistischen und kreationistischen Kreisen vertreten werden.

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    1. Die Bibel ist kein Buch, sondern eine Bibliothek mit 66 Büchern, man sollte das jeweilige literarische Genre berücksichtigen wie bei jedem anderen Buch auch und sich fragen, was der Autor mit dem jeweiligen Text sagen möchte. Jesus sagt zB „Ich bin die Tür“, aber Er besteht natürlich nicht aus Holz oder Metall. Jesus sagt „Ich bin der Weinstock“, aber Er hat natürlich keine Blätter. Im 1. Testament ist von einem Land die Rede, in dem „Milch und Honig fließen“, aber natürlich gibt es dort weder weiße noch klebrige Flüsse… Ich empfehle sehr „Stephen Hawking und Gott“, „7 Tage, das Universum und Gott“ und „Hat die Wissenschaft Gott begraben?“ von John Lennox, emeritierter Oxford-Professor für Mathematik. Als Einstieg eignet sich v.a. „Wozu Glaube, wenn es Wissenschaft gibt“. Spoiler: Jeder glaubt etwas und der menschliche Verstand ist eines der stärksten Indizien für einen intelligenten und persönlichen Schöpfer des Universums 🙂

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  7. Die Frage, warum Glaubensfragen sofort naturwissenschaftlich beantwortet werden, ist in unserer Kindheit begründet. In der „Warum-Phase“, der Fragephase der Kinder wird von Erwachsenen irrtümlich angenommen, Kinder wollten kognitive „Gründe“ für ihre Fragen erfahren, also „wissen“. Sie suchen aber nach Vergewisserung: Worauf kann ich mich verlassen. Letztlich ist das die Frage nach Gott, nach unserem Glaubensfundament, die wir meist kognitiv, d.h. wissenschaftlich beantworten. – Auf die Frage „Warum ist die Wiese grün?“ sollten wir ganz einfach antworten: Weil Gott sie so geschaffen hat. Danach können wir erklären, warum oder auch wie und wozu Gott das – nach unsere begrenzten, derzeitigen Erkenntnisstand – getan haben könnte. Weil wir auf die Frage der Kinder nicht befriedigend antworten, folgen die bekannten (und manchmal nervigen) „Warumfrageketten“. Das Schlimme daran ist, dass Kinder, die ihre Frage nach Gott, „wissenschaftlich“ beantwortet bekamen, ihre Vergewisserung nach dem Grund und Ursprung ihres Lebens, ein Leben lang in naturwissenschaftlichen Kategorien suchen. Kleine Ursache (Was Hänschen lernt), große Wirkung (vergisst Hans nimmermehr). Aber bei Gott ist kein Ding unmöglich. Trotzdem sollten wir es Ihm, als Seine Botschafter, nicht unnötig schwer machen – auch nicht unseren Kindern.

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  8. Gott muß nicht von Wissenschaft bewiesen werden.
    ER wird erlebt.
    ER macht frei von: Lügen, Betrügen, Ehebrechen, Krankheit, Schmerzen, Neid, u.v.m. ohne menschl. Hilfsmitte.
    Wer das am eigenen Leben erfährt ist das ein ziemlich starker Beweis das da jemand ist der dafür sorgt.

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