Ihre Geschichte gewann: dm-Magazin porträtiert christliche Aktivistin

Die 29-jährige Christin Damaris Hoppe ist auf dem Titelbild des dm-Magazin alverde zu sehen. Als Siegerin eines Gewinnspiels durfte sie nicht nur ein professionelles Foto-Shooting bestreiten, sondern sprach im Interview auch offen über ihren Glauben.
Von Johannes Blöcher-Weil
Damaris Hoppe

Das dm-Magazin alverde hat eine Auflage von 1,4 Millionen Exemplaren. In der aktuellen Ausgabe darf die Christin Damaris Hoppe erzählen, warum sie Frauen unterstützt, die Opfer sexueller Ausbeutung wurden. Dabei macht sie klar, wie ihr christlicher Glaube bei ihrer Arbeit hilft. Das Magazin feiert dieses Jahr seinen 20. Geburtstag und hat seine Leser um inspirierende Geschichte gebeten. Hoppes Bewerbung überzeugte die Jury und so gelangte sie aufs Titelbild.

Die verheiratete Mutter einer einjährigen Tochter ist Sozialarbeiterin bei der gemeinnützigen Organisation „The Justice Project e. V.“. Dort kümmert sich um Frauen, die sexuell ausgebeutet wurden. Häufig stammten die betroffenen Frauen aus Nigeria. Hoppe hilft ihnen, das Erlebte zu verarbeiten und sie auf dem Weg in ein selbstbestimmtes und freies Leben zu begleiten.

Diese würden von sogenannten – vermeintlich vertrauenswürdigen – Madames nach Europa gelockt. Dort würde ihnen der Pass abgenommen und sie in die Prostitution gezwungen. Wer sich dagegen wehre, müsse mit Gewalt rechnen. Einige Frauen gelangten oft in „einer sogenannten sekundären Migration“ in Deutschland – „emotional wie körperlich am Ende“. Das Vertrauen zu anderen Menschen sei zerstört.

„Mein Glaube hilft mir beim Verarbeiten“

Der Verein betreibt ein Schutzhaus, in dem die Frauen dann leben und an den Hilfsangeboten und Beratungen teilnähmen. Hoppe selbst geht das tägliche Leid, mit dem sie konfrontiert wird, sehr nahe: „Mein Glaube gibt mir die Hoffnung, Geduld und Beharrlichkeit, die ich für meinen Job brauche und hilft mir beim Verarbeiten“, betont die Co-Pastorin einer evangelischen Gemeinde in der Nähe von Karlsruhe. Sie freue sich, wenn die Frauen einen neuen Weg einschlagen würden.

Hoppe ist sich aber auch bewusst, dass die Bewegung gegen eines „der lukrativsten Geschäfte der organisierten Kriminalität weltweit“ ankämpfe. Deswegen müsse man das Thema immer wieder ins Gedächtnis der Gesellschaft bringen. Gerne könnten die Menschen auch für die Organisationen spenden, die sich gegen Menschenhandel einsetzten.

Ihre Organisation „The Justice Project e. V.“ schenke den Betroffenen professionelle Fotoshootings mit Styling und Make-up. Die Aktion solle die Frauen dabei unterstützen, ihr Trauma zu verarbeiten und das Selbstwertgefühl wiederzuerlangen. Auch, weil die Hilfsprogramme und die psychologische Behandlung viel Kraft kosteten: „Die Bilder sollen sie täglich daran erinnern, wie schön, wertvoll und stark sie sind. Für sie ist das ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Herstellung eines positiven Selbstbildes.“

100 Prozent der Erlöse von „Declare it Clothing“ etwa gingen direkt an „The Justice Project e. V.“ – im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Hoppe selbst hat Interkulturelle Soziale Arbeit und evangelische Theologie studiert. Heute ist sie Co-Pastorin in einer evangelischen Gemeinde und als Sozialarbeiterin für „The Justice Project e. V.“ tätig. Auf ihrem Nachttisch liegt gerade das Buch „Eden Culture – Ökologie des Herzens für ein neues Morgen“ von Johannes Hartl.

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Eine Antwort

  1. Menschenhandel, Sexuelle Ausbeutung wird auch durch die katastrophale Gesetzeslage in Deutschland ermöglicht.
    Pro berichtete: „Wir haben die Frau zur Ware gemacht“
    https://www.pro-medienmagazin.de/wir-haben-die-frau-zur-ware-gemacht/

    Keine Prio für die neue Bundesregierung?

    (Zumindest gehen diese unzureichenden Gesetze auf das ideologische Projekt der damaligen rot-grünen Regierung im Jahr 2001 zurück: Prostitution sollte moralfrei zur „normalen Dienstleistung“ deklariert werden)

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