Christean Wagner ist tot. Das teilte die CDU-Fraktion im Hessischen Landtag am Samstag mit. „Seine politischen Ansichten waren fest in seinem tief verwurzelten christlichen Wertefundament verankert. Diese Grundsätze entsprangen einem festen Glauben, der sein gesamtes Denken und Handeln prägte“, heißt es in dem Nachruf.
Wagner war Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, hessischer Kultus- und später Justizminister. Von sich reden machte der evangelische Christ durch seine Betonung konservativer Werte. So war er Mitbegründer des „Berliner Kreises“, einer Gruppe, die christlich-soziale, wirtschaftsliberale und konservative Werte in der CDU betont sehen will.
Rückkehr der Religion
Wagner plädierte für eine „Rückkehr der religiösen Dimension in das öffentliche Bewusstsein“, wie er einst in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ schrieb. Im Jahr 2010 kritisierte er seine Partei unter Angela Merkel und erklärte gemeinsam mit drei anderen CDU-Politikern in einem offenen Brief, die Union müsse unter anderem das christliche Wertefundament der Gesellschaft stärker betonen. Im Magazin „Focus“ forderte er zwei Jahre später eine Rückbesinnung auf das „C“.
Bereits im Jahr 2007 unterstützte Wagner gemeinsam mit Hessens damaligem Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) den stark umstrittenen Vorstoß der hessischen Kultusministerin Karin Wolff (CDU), die biblische Schöpfungsgeschichte und die Evolutionstheorie im Biologieunterricht in Verbindung zu bringen und beides zu behandeln. Nun ist er im Alter von 82 Jahren gestorben.