Für Wagner, früherer Justizminister von Hessen, ist es daher ein „alarmierendes Zeichen, wenn in deutschen Kindergärten aus falsch verstandener Rücksichtnahme auf das Singen christlicher Weihnachtslieder verzichtet wird oder christliche Symbole aus öffentlichen Räumen entfernt werden“. Hier bedürfe es eines Umdenkens.
Sehr deutlich plädiert Wagner zudem für eine „herausgehobene Stellung von Ehe und Familie“ in der Gesellschaft. Dadurch würden andere Formen des Zusammenlebens nicht diskriminiert. Staat und Politiker müssten dafür sorgen, dass der kulturelle Zusammenhalt gesichert werde.
Kulturelle Selbstvergewisserung
Dabei scheine ein „Mangel an ‚kultureller Sicherheit'“ der Kern einer verbreiteten Unsicherheit zu sein. „Auch die Liebe zum Land ist Bestandteil der eigenen Identität. Sie umfasst das Bekenntnis zum Wertekanon des Grundgesetztes ebenso, wie das Bewusstsein, Teil einer christlich-abendländisch geprägten Gemeinschaft zu sein“, so Wagner. Kulturelle Selbstvergewisserung mache uns unbefangener und toleranter gegenüber Fremden.
Durch Leitkultur Halt gewinnen
Der hessische CDU-Politiker forderte zudem, „mehr Leitkultur“ zu wagen. „Nur eine klare kulturelle Identität wird den Menschen in unserem Land die Sicherheit verschaffen, aus der heraus sie die Kraft zur Gestaltung ihrer Zukunft schöpfen. Wenn wir uns wieder stärker dessen versichern, was uns leitet, dann gewinnen wir inneren Halt zurück, um Freiheit in Verantwortung wahrnehmen zu können. Wir müssen mehr Leitkultur wagen – um der Freiheit willen“, schreibt Wagner in der F.A.Z.