Als der Präsident lieber durchs Tal spaziert wäre

Auf dem G7-Gipfel in Elmau wurde Weltpolitik gemacht. Um die Alpenlandschaft zu genießen, hatten die Staats- und Regierungschefs keine Zeit. Aber als ganz normale Menschen würden auch sie die Arbeit manchmal lieber ruhen lassen.
Von Sabine Langenbach
PRO-Kolumne „Das find ich gut“, Sabine Langenbach

Radio an – das ist für mich das Erste, wenn ich ins Auto steige. Eine Mischung aus Information und guter Musik lässt die Zeit auch bei langen Autofahrten schneller vergehen. Wie vorigen Samstag.

Ich hatte WDR 2 eingeschaltet. Der Moderator Johannes Simon sprach von dem bevorstehenden G7-Gipfel auf Schloss Elmau und dass sich 2015 schon einmal die Staats- und Regierungschefsder sieben bedeutendsten Industrie-Nationen hier getroffen haben.

Er leitete über zu Silke Zimmermann, die damals als Kulturmanagerin für das Kulturprogramm in Elmau zuständig war. Darüber hinaus fungierte sie als persönliche Ansprechpartnerin für den damaligen französischen Präsidenten François Hollande.


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Das find ich gut – Kolumne und Podcast mit Sabine Langenbach
#5 Als der Präsident lieber durchs Tal spaziert wäre
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Im Interview ging es dann mal nicht um politische Aspekte des G7 Treffens, sondern um die „ganz menschliche“ Seite.

Silke Zimmermann berichtete, dass Hollande bei ihrem ersten Treffen auf Schloss Elmau offensichtlich sehr erleichtert darüber war, dass es „nur“ eine freundliche Begrüßung war und er von ihr keine Akten zur Durchsicht zu erwarten hatte. Sie erinnerte sich daran, wie er ins Tal geschaut und dann gesagt habe, dass er jetzt lieber am Fluss spazieren gehen würde.

Auf die Frage, was sie am meisten beim Zusammentreffen mit den mächtigen Politikern beeindruckt hat und was heute noch nachwirkt, sagte Silke Zimmermann, etwas, das mich aufhorchen ließ.

Ihr sei dadurch ganz bewusst geworden, was diese Menschen alles aufgegeben hätten, um ihrem Land zu dienen.

Ein Aspekt, der meinem Empfinden nach oft vergessen wird und der nicht nur auf die „ganz Mächtigen“ zutrifft.

Ich denke da an eine Bundestagsabgeordnete, die ich etwas näher kenne. Jahrzehntelang ist sie zwischen ihrem Wahlkreis und Berlin gependelt. 500 km eine Strecke. Vorbildlich nutzte sie die Bahn. Alles drehte sich um ihren Job. Privatleben kannte sie kaum.

Wenn schon auf dieser Ebene der Preis, als Politikerin zu arbeiten, so hoch ist, wie viel mehr dann als Regierungschef?

Dazu kommt, egal in welcher Position man sich politisch engagiert: Man kann es nie allen recht machen und man sitzt oft zwischen den Stühlen.

Ganz ehrlich: Ich halte mich da lieber raus. Und so geht es vielen anderen auch. Aber wir brauchen nichts dringender als ehrliche, aufrichtige Menschen, die sich als Politikerinnen und Politiker für die Gesellschaft und für diese Welt einsetzen.

Wenn ich schon nicht selber aktiv bin, dann will ich wenigstens die, die den Mut, die Kraft und den Willen haben, sich politisch zu engagieren, unterstützen.

In der Bibel habe ich einen guten Tipp gefunden, wie das gehen kann.

Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, ehrfürchtig vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen gegenüber.

(1. Timotheus 2,2; Hoffnung für Alle)

Das hat der Apostel Paulus geschrieben und daran hat sich bis heute nichts geändert. „Die da oben“ brauchen unsere Gebete. Egal ob auf Welt-, Bundes-, Landes- oder Kreisebene.

Das WDR2-Interview mit Silke Zimmermann hat ganz unspektakulär klar gemacht, dass auch der Präsident einer führenden Industrienation mitten in aller Macht und Repräsentationspflicht eins bleibt: Ein ganz normaler Mensch.

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Bis nächste Woche!

Ihre Sabine Langenbach

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Eine Antwort

  1. Sehr guter Hinweis, der wichtig ist und zum Gebet motiviert. Politiker sind dankbar, wenn man ihnen schreibt, dass man für sie betet!!!
    Ich verbinde es auch mit Tagen und schreibe an welchem Tag ich es tue. Denn das zeigt die Ernsthaftigkeit.

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