CDU-Mitglied Max Otte hat in den vergangenen Wochen bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Der mittlerweile zurückgetretene Vorsitzende der CDU-nahen Werteunion wurde zur Wahl des Bundespräsidenten aufgestellt – von der AfD.
Otte ist nach eigenen Angaben Mitglied einer mennonitischen Freikirche. Aufgewachsen ist er in einem protestantischen Elternhaus. Seine Mutter war jedoch Mennonitin, erklärt Otte in seinem Buch „Auf der Suche nach dem verlorenen Deutschland“. Darin schreibt der Ökonom auch über seine Kindheit. So las ihm seine Großmutter regelmäßig Geschichten aus der gesamten Kinderbibel vor.
Im Buch betont Otte, dass er so „nicht nur von der Liebe und Güte des Herrn Jesus Christus“, sondern auch von Familienzwist, Mord und Totschlag aus dem Alten Testament erfuhr. Diese Geschichten seien für die Entwicklung von Kindern, die bereits in jungen Jahren nicht weltfremd lebten, wichtig.
Werteunion
Die Werteunion hat sich 2017 gegründet. Sie ist ein eingetragener Verein, der allerdings keine anerkannte Parteigliederung der Union ist. Die Werteunion bezeichnete sich selbst als „Basisbewegung“ und hat nach eigenen Angaben rund 4.000 Mitglieder. Innerhalb der CDU spielt sie jedoch keine große Rolle.
Otte selbst bezeichnet sich heute auch als Mennonit und hat der Landeskirche den Rücken zugedreht. Im Alter von 50 Jahren ließ er sich „nach täuferischer Sitte“ taufen. Er sei froh, dass er in seiner Gemeinde im Glauben wachsen könne. In einem Video auf YouTube hat der heute 57-Jährige die Täuferbewegung als „die vielleicht deutscheste aller Glaubensbewegungen“ bezeichnet. Grund sei ihre basisdemokratische Ausrichtung. Mennoniten praktizieren das Priestertum aller Gläubigen.
Trotz Verfolgung behauptet
Die Mennoniten gelten als älteste protestantische Freikirche, die auf die reformatorische Täuferbewegung zurückgeht. Von der Schweiz breitete sich die Bewegung nach Österreich und entlang des Rheins in Deutschland aus. Namensgeber der Mennoniten ist der Friese Menno Simons.
Von Beginn an wurden Mennoniten in Europa verfolgt. Ebenso wie die bekannten Reformatoren Martin Luther und Huldrych Zwingli sahen die Mennoniten die Bibel als entscheidende Quelle des christlichen Glaubens. Anders als Luther, Zwingli, aber auch die katholische Kirche waren die Mennoniten jedoch überzeugt, dass die Taufe ausschließlich dann durchgeführt werden sollte, wenn die zu Taufenden sich zuvor bewusst für den Glauben entschieden haben. Eine Kindertaufe lehnten sie deshalb ab.
Darüber hinaus sprachen sich die Mennoniten auch gegen den Dienst an der Waffe aus. Weil sie auch eine strikte Trennung von Kirche und Staat propagierten, erlitten sie immer wieder starke Verfolgung. Trotzdem breiteten sich die Mennoniten in ganz Europa aus. Andere flohen nach Nord- oder Südamerika. Bis heute gibt es daher dort noch mennonitische Gemeinden.
Heute sind die Mennoniten, wie bereits zu ihrer Anfangszeit, eine plurale Religionsgemeinschaft. Das Spektrum reicht von liberalen, politisch links stehenden bis hin zu konservativen Ausrichtungen mit starkem Schriftbezug. Weil die Gemeinden weitgehend autark sind, bestimmt jeweils die einzelne Gemeinde die theologische Richtung. Theologische Grundsätze wie die Bekenntnistaufe, Gewaltfreiheit oder Gemeindeautonomie sind jedoch gleich. Zudem eint Mennoniten ihre gemeinsame Geschichte.
Kritik an Otte
Nach dem Bekanntwerden von Ottes Nominierung hagelte es aus seiner eigenen Partei große Kritik. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nannte Ottes Verhalten „parteischädigend“. Außerdem habe er seine „Loyalitäts- und Solidaritätsverpflichtung gegenüber der CDU verletzt.“ Der ehemalige Parteichef Armin Laschet bezeichnete die Nominierung als eine „Schande“. Wer eine AfD-gestützte Kandidatur als Christdemokrat überhaupt erwäge, schädige das Ansehen der Union und habe in der CDU nichts verloren. Mittlerweile läuft ein Parteiausschlussverfahren gegen Otte.
Bereits in der Vergangenheit ist Otte in Bezug zur AfD negativ aufgefallen. Vor der Bundestagswahl 2017 kündigte er an, die AfD wählen zu wollen – auch wegen des Kurses der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU). In der Kritik stand Otte auch wegen seines Kuratoriumsvorsitzes der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, den er bis Januar 2021 innehatte. Zudem wird ihm vorgeworfen, die Werteunion weiter nach rechts rücken und zur AfD hin öffnen zu wollen. Otte musste sich auch bereits mit Kritik aus der Werteunion beschäftigen.
Nach der Ermordung des CDU-Politikers Walter Lübcke verfasste Otte einen Tweet, in dem er von Hetze gegen Rechte gesprochen hatte. Den Beitrag löschte er später wieder.
Otte selbst bezeichnete die Kandidatur gegenüber der Deutschen Presseagentur als „große Ehre“. Das Amt des Bundespräsidenten böte die Chance, „zu heilen, zu versöhnen, zu ermahnen“.
Zwei weitere Kandidaten
Neben Otte werden am Sonntag zwei weitere Kandidaten ins Rennen um das höchste Amt Deutschlands gehen. Die Linke hat den parteilosen Sozialmediziner Gerhard Trabert nominiert. Im Interview mit der Nachrichtenagentur Idea bezeichnete er sich als evangelisch. Allerdings habe er ein Problem mit der Institution Kirche. Basis für sein persönliches Handeln sei die Bergpredigt und die Befreiungstheologie. Er wolle eine Stimme der Armen sein.
Wie die Deutsche Presseagentur berichtet, engagiert sich Trabert seit Jahrzehnten für die medizinische Versorgung von Obdachlosen in Deutschland. Zudem nahm er bereits an vielen internationalen Hilfseinsätzen, beispielsweise in Haiti, teil. Für sein soziales Engagement erhielt er 2004 das Bundesverdienstkreuz. Mit der Kandidatur wolle Trabert auf „die Armut und soziale Ungerechtigkeit in diesem Land verweisen, um als Fürsprecher von Menschen aufzutreten, die wenig gehört werden.“ Das gehöre zu den ureigensten Aufgaben eines Bundespräsidenten.
Neben Steinmeier, Otte und Trabert steht mit der Kommunalpolitikerin Stefanie Gebauer auch eine Frau zur Wahl. Nominiert wurde sie von den Freien Wählern. Gebauer ist promovierte Astrophysikerin und arbeitet aktuell als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der BVB/Freie Wähler-Fraktion im Brandenburgischen Landtag. Zur Wahl tritt sie an, um „vor allem Frauen Mut zu machen, Verantwortung in der Gesellschaft und eine Führungsaufgabe zu übernehmen“. Für den unwahrscheinlichen Fall ihrer Wahl wolle sie eine „Bürgerpräsidentin“ sein, die „die Risse und Gräben, die in der Gesellschaft entstanden sind“, kitten und überwinden wolle.
24 Antworten
Vielen Dank für diesen differenzierten und informativen Artikel.
In Zeiten, in denen viele Medien nur pauschalisierend, skandalisierend und emotionalisierend „informieren“ tut neutrale und umfassende Berichterstattung mehr denn je Not.
Man kann die Berichterstattung differenziert bezeichnen. Man kann aber auch sagen, dass einem Menschen, der im Verdacht steht zumindest teilweise außerhalb der Verfassung zu stehen, eine sehr große Aufmerksamkeit gewidmet / geboten wird.
Da Ottes Wahl faktisch als vollkommen ausgeschlossen zu bezeichnen ist, darf die Überschrift des Artikels durchaus das Prädikat effektheischend bekommen. Schade.
Also eins ist mal ganz sicher: Max Otte wird ganz sicher nicht zum Bundespräsidenten gewählt werden. Der hat sich seine politische Laufbahn mit dieser Aktion komplett verdorben. Ihn ernsthaft als wählbaren Kandidat überhaupt anzunehmen, lässt doch den Verdacht auf große Naivität des dies annehmenden aufkommen.
Otte hat ja selber gesagt, dass seine politische „Karriere“ nach diesem Wahlakt zuende sein wird. Offensichtlich wollte er ein deutliches Zeichen dagegen setzen, dass seine eigene Partei keinen eigenen Kandidaten aufstellt, sondern Steinmeier unterstützt.
Das sagt Max Otte…
https://youtu.be/FqZy8J-4IsI
Find ich stark!
Dass eine CDU einen Linken als Bundespräsident wählt sagt alles über diese CDU. Und die Hetzjagt gegen Otte und die AfD zeigt was die CDU verloren hat. Ihre Menschlichkeit.
Wie man sich als Christ von der AfD aufstellen lassen kann, ist mir völlig unverständlich! Diese Partei ist rassistisch und antisemitisch. Gerade wir Christen sollten uns von solchen Gruppierungen klar distanzieren.
Dass die AfD unwähllbar ist stimmt. Nur: das sind die Grünen und Linken auch wegen ihrem laxen Umgang mit dem Linksextremismus genauso
Wer das AfD Parteiprogramm gelesen hat und viele anständige AfDler kennt, könnte zur gegenteiligen Sichtweise kommen. Gerade als Christ. Aber auch als Jude.
@christine, wie kommen Sie darauf, die AfD pauschal als rassistisch und antisemitisch zu bezeichnen?
Hier mal ein aktuelles Beispiel der Haltung gegenüber Israel, die keine Entsprechung bei den „Altparteien“ findet, Zitat: „Bislang hatten selbst linke NGOs kein derart diffamierendes Urteil über Israel gefällt wie jetzt Amnesty International. Nach Medienberichten stuft der britische Ableger von Amnesty International den Staat Israel in einem neuen Bericht als „Apartheid-Staat“ ein. Demzufolge heißt es in dem Titel des Berichts: „Die Apartheid Israels gegen Palästinenser: Grausames System der Beherrschung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Dieser AI-Bericht zeigt einmal mehr die Voreingenommenheit, mit der Israel als jüdischer Staat immer wieder ins Visier von Antisemiten auf der ganzen Welt genommen wird. Der einseitige AI-Bericht verteidigt palästinensische Terroranschläge und ignoriert die Pflicht Israels, seine Bürger gegen Terrorismus zu schützen. Dem einzigen demokratischen Rechtsstaat im Nahen Osten Apartheid vorzuwerfen, ist der durchschaubare, niederträchtige Versuch, über sogenannte Israel-Kritik den Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft zu verankern. Der Antisemitismus von Amnesty zeigt sich in seiner ganzen Widerwärtigkeit. Die Alternative für Deutschland steht uneingeschränkt an der Seite Israels und verurteilt diese antisemitischen Angriffe, Israel als Apartheidsstaat zu delegitimieren, aufs Schärfste.
Beatrix von Storch
Gäbe es „Juden in der AfD“, wenn die Partei antisemitisch wäre?
Der brilliante Hendrik M. Broder auch rassistischer Antisemit?
Darf ich Ihnen wiedersprechen? Wenn man sich mit den Inhalten der AfD befasst, kann man als Christ zu dem Schluss kommen, dass das die einzig wählbare Partei ist.
Es gibt natürlich keine perfekte Partei. Und die AfD bzw. einzelne Personen machen da keine Aussnahme. Meine Bitte wäre aber, dass man hinterfragt, ob es richtig ist die AfD und ihre Mitglieder so zu dämonisieren wie es doch meistens gemacht wird. Ich empfehlen den Weg des offenen Dialogs, gerade als Christ. 🙂
Die AfD ist nicht unwählbar wegen den vielen positiven Inhalten in ihrem Programm, sondern dass sie keine klare Kante zu den Rechtsextremen in und außerhalb der Partei hat. Dann wären nämlich Lucke und Co noch da und die Partei im Bundestag mit 15-18 %
Dann dürfte man aber auch nicht die SPD wählen, denn die zeigt auch keine klare Kante gegenüber den Linksextremen der Antifa, sondern „solidarisiert“ sich sogar noch mit diesen.
Danke für den sachlichen Artikel.
Lesen wir mal eine Definition von Rechtsextremismus: Rechtsextremismus ist eine Sammelbezeichnung für faschistische, neonazistische oder chauvinistisch-nationalistische politische Ideologien und Aktivitäten. … Politisch wollen sie den Nationalstaat zu einer autoritär geführten „Volksgemeinschaft“ umgestalten.
Die AfD ist nach dieser Definition natürlich nicht rechtsextrem. Ferner distanziert sie sich klar von Rechtsextremisten. Die AfD hat eine Unvereinbarkeitsliste. Das hat keine andere Partei…
Anschläge von Linken Gewalttätern (sog. Antifa) auf Sachen und Personen der AfD sind an der Tagesordnung. Wer das mal selbst erlebt hat fängt an nachzudenken wie das in unserem Land über Jahre möglich sein kann und letztlich von den etablierten Parteien nicht nur geduldet, sondern auch unterstützt wird. Ich habe selbst erlebt, dass Häuser von Kandidaten zur Kommunalwahl verschönert (angemalt) wurden. Auch vor Autos wurde nicht halt gemacht. Ebenso wurde mehrmals Gaststätten verschönert und Scheiben eingeschlagen. Wer zahlt all diese Schäden? Wer kandidiert noch, wenn man das befürchten muss? Viele Mitglieder hatten gespendet, dass die Gaststätte das Gebäude sanieren konnte… Öffentliche Versammlungen werden dadurch nahezu verunmöglicht. Ist das die Demokratie, die wir leben wollen?
Wer sich mit AfDlern unterhält wird eine ganz andere Sicht bekommen als der, der nur von außen über die Medien die AfD wahrnimmt. Leider erlebe ich (gerade auch von Christen) dass das Narrativ „die AfD ist ganz böse“ gerne gepflegt wird. Offener und inhaltlicher Austausch wird meist abgelehnt.
Herr Meuthen ist bezüglich des Rechtsextremismus’ in der AfD allerdings ganz anderer Ansicht als Sie. Kennt er die AfD Ihrer Meinung nach nicht genau genug? Was übrigens die Unvereinbarkeitsliste wert ist, sieht man am Fall Kalbitz, Dieser Nazi ist zwar nicht mehr Parteimitglied, aber er ist nach wie vor die zentrale Figur im Landesverband Brandenburg.
Lieber Herr Mayer, genauso ist es. Sie kommen aber heute gegen die ganzen Lügengebäude, denen die Leute von morgens bis abends ausgesetzt sind nicht mehr an. Mein Trost: Die Wahrheit wird am Ende siegen und die Lügengebäude einstürzen.
Wen ich als Christ zu dem Schluss komme, die AfD sei die einzige wählbare Partei, muss ich mich fragen lassen, ob ich überhaupt im Ansatz das Evangelium verstanden habe. Denn wenn ja, wäre diese Bewertung der AfD geradezu für mich unmöglich. Fromm zu sein und angeblich frommen Parolen zu folgen, bedeutet eben noch lange nicht auch im Geist Gottes zu leben und zu sein.
@M. Mayer
Dass Sie als Mandatsträger der AfD – sind Sie doch, oder? – den Rechtsextremismus bestreiten, ist leicht durchschaubar.
Große Teile der Partei werden als Verdachtsfall vom Verfassungsschutz beobachtet. Ein Parteivorsitzender ist der AfD kürzlich abhanden gekommen, weil er keine Möglichkeit mehr sah, den Trend zum Völkisch-Nationalen und Rechtsextremen noch aufhalten zu können.
Wie menschlich AfDler sind, konnte man beim Kommentar von Nicolaus Fest zum Tod David Sassolis sehen. Unsägliche Äußerungen wie diese sind beileibe kein Einzelfall!
Ich habe mir die Mühe gemacht Marc Jongens Rede in Schnellroda ausführlich zu analysieren; das ist Faschismus in Reinkultur. Und auch das Interviewbuch von B. Höcke lässt es keineswegs an Deutlichkeit mangeln!
Also sparen Sie sich Ihre Werbetour im konzilianten „Kreide“-Ton.
Die AfD ist – nicht nur für Christen – sondern auch für alle Demokraten nicht wählbar!
@carvalho, die Schnellroda Rede von Marc Jongen analysiert und kritisiert die Migrationspolitik der damaligen Kanzlerin auf das Schärfste und er benennt den psychosozialen gesellschaftlichen Background dieser eigenmächtigen, von namhaften Verfassungsrechtlern als rechtswidrig bezeichneten Grenzöffnung für vorwiegend junge Männer aus islamischen Ländern.
Was Faschismus ist erfahren wir von einem seiner Urheber, dem italienischen Diktator Mussolini, er sagt: „Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist.“
Es ist die Zusammenarbeit der Regierungen mit BigData, BigTech, BigMoney und BigPharma, wie die Bestellung von 660 Millionen Impfdosen, also 8 Dosen pro Einwohner, durch die Bundesregierung Deutschland, beweist.
Für die USA handelt es sich um dabei um den „Militärisch-Industriellen Komplex, der Deutschland und Europa aktuell in einen Krieg gegen Russland zu verwickeln versucht. Es steht zu hoffen, dass die Außenministerin, immerhin protegiert von Klaus Schwabs Elitenclub WEF, sich nicht weiter für diese für unser Land und Europa katastrophalen Aussichten instrumentalisieren lässt. Pazifisten sind die Grünen, wie Josef Fischer im Krieg gegen Serbien unter Beweis gestellt hat, leider nicht.
@JK
Die bekannten Nebelkerzen eines Verschwörungsrauners!
In Schneelroda propagiert man einen Faschismus als Alternative zu einer liberalen Moderne, der in der Tradition Armin Mohlers angeblich nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun habe. Mohler nennt das mit propagandistischer Absicht und analytisch nicht überzeugend „Konservative Revolution“. An diese Tradition sucht man in Schnellroda und bei der Jungen Freiheit anzuknüpfen, das ist in der wissenschaftlichen Diskussion völlig unstreitig. (Ich habe zu diesem Komplex geforscht und publiziert, ich kenne diese Schriften alle im Orginal!)
Jongen bedient in seiner Rede zahlreiche Narrative, die nach der Phänomenologie des Faschismus – die Eco in seiner kleinen politischen Schrift „Der Urfaschismus“ entwickelt hat – eindeutig faschistisch sind. Ihr Zitat Mussolinis ist schlicht eine Nebvelkerze und bereitet das anschließende Verschwörungsgerede vor, das so unsinnig ist, dass sich die Auseinandersetzung nicht lohnt. Sie verbreiten hier einmalmehr verschwörungsmythischen Nonsense!
Es wäre interessant zu erfahren, inwiefern Otte das Anstreben eines politischen Amtes mit der mennonitischen Tradition vereinbart. Bedeutet nicht nach mennonitischer Tradition die Absonderung von der Welt, dass man kein politisches Amt übernimmt?
Bei Mennoniten gibt es mittlerweile auch die unterschiedlichsten Ausprägungen,………..
Eigentlich sollte man Ämter nur denjenigen geben, die nicht danach „lechzen“, die nicht süchtig nach „Macht“ sind:
„Die Bäume gingen hin, um einen König über sich zu salben, und sprachen zum Ölbaum:
Sei unser König!
Aber der Ölbaum antwortete ihnen: Soll ich meine Fettigkeit lassen, die Götter und Menschen an mir preisen, und hingehen, über den Bäumen zu schweben?
Da sprachen die Bäume zum Feigenbaum:
Komm du und sei unser König!
Aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich meine Süßigkeit und meine gute Frucht lassen und hingehen, über den Bäumen zu schweben?
Da sprachen die Bäume zum Weinstock:
Komm du und sei unser König!
ber der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich meinen Wein lassen, der Götter und Menschen fröhlich macht, und hingehen, über den Bäumen zu schweben?
Da sprachen alle Bäume zum Dornbusch:
Komm du und sei unser König!
Und der Dornbusch sprach zu den Bäumen:
Ist’s wahr, dass ihr mich zum König über euch salben wollt, so kommt und bergt euch in meinem Schatten; wenn nicht, so gehe Feuer vom Dornbusch aus und verzehre die Zedern Libanons.“
Wer Max Otte schon länger kennt, weiß der ein ausgesprochen kluger und reflektierter Mann ist. Von daher war ihm bewußt, dass er nicht Bundespräsident wird. Auch klar war ihm, was für Folgen seine Kandidatur für die AFD haben würde. Wenn man seine Videos auf YouTube zur Lage unserer Demokratischen Republik anschaut und seine Einschätzung zu Lockdown und Corona Pandemie, weiß man warum er inzwischen vom Mainstream gemieden wird, wie das Weihwasser vom Teufel. Früher durfte er als Finanzexperte in ARD und ZDF auftreten, heute zählt er zu den Geächteten unserer ach so pluralistischen und bunten Gesellschaft. Noch ein Satz zzur AFD: Ein Schweizer Journalist wunderte sich vor kurzem darüber, was wir Deutschen für ein Demokatieverständnis haben. Obwohl ca. zehn Prozent der Wahlberechtigten diese Partei wählen, weigern sich alle andern mit ihnen zusammenzuarbeiten. Wenn ich die Versprechungen sämtlicher Parteien(ausser AFD) vor der Wahl anschaue: Es gibt auf keinen Fall eine Impfpflicht. Dann kann ich nur sagen, vielleicht bleiben Lügner halt lieber unter sich.