Weniger Abtreibungen im ersten Quartal

Im ersten Quartal 2021 sind die Abtreibungszahlen in Deutschland etwas zurückgegangen. Schon im Vorjahr waren sie leicht gesunken. Doch Lebensschützer halten die Zahlen für ungenau.
Von PRO
Ultraschallbild

Die Zahl der Abtreibungen ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen – das zeigt zumindest eine aktuelle Analyse des Statistischen Bundesamtes. Das erste Quartal diesen Jahres verzeichnete sieben Prozent weniger Abtreibungen als derselbe Zeitraum im Jahr 2020. In einer aktuellen Pressemeldung heißt es, die Ursache dafür sei noch unklar. Auch in den vorangegangenen Quartalen ist ein Rückgang im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal zu beobachten, der allerdings schwächer ist. Das dritte Quartal des Jahres 2020 zeigt eine Abnahme von 3,7 Prozent, das vierte nur von 0,6 Prozent. Insgesamt sind im Jahr 2020 die Abtreibungen um 0,9 Prozent zurückgegangen.

„Ich bin skeptisch, ob es sich tatsächlich um eine gute Nachricht handelt“, sagt Albrecht Weißbach, der Geschäftsführer des christlichen Lebensschutz-Vereins Kaleb. Er vermutet, dass viele Frauen während der Corona-Pandemie auf medikamentöse Abtreibungen zurückgegriffen haben. Diese gingen jedoch nicht immer mit in die Statistik ein. Allgemein sei unklar, wie verlässlich die Zahlen sind. Viele Lebensrechtsgruppen forderten eine genauere Erfassung der Daten, zum Beispiel auch durch den Abgleich mit von den Krankenkassen abgerechneten Abtreibungen.

Der Verein Kaleb hat zum Ziel, Frauen Alternativen zur Abtreibung aufzuzeigen und Tipps für praktische wie finanzielle Hilfen zu geben.

Deutsches Recht: Schutz des ungeborenen Lebens

In Deutschland sind Abtreibungen bis zu zwölf Wochen nach Empfängnis straffrei, wenn vorher ein Beratungsgespräch geführt wurde. Das Gespräch muss laut Gesetz das Ziel verfolgen, das ungeborene Leben zu schützen und die Frau zu einer Fortsetzung der Schwangerschaft zu ermutigen. Allerdings betont zum Beispiel Pro Familia, eine der größten Beratungsstellen in Deutschland, ihre Unvoreingenommenheit und Ergebnisoffenheit bei der Beratung – so berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Organisation setzt sich für die Entkriminalisierung von Abtreibungen ein.

Seit 2013 werden in Deutschland pro Jahr etwa 100.000 Abtreibungen durchgeführt. Laut Statistischem Bundesamt gehen 96 Prozent aller Fälle auf die Beratungsregelung zurück. Demnach sind nur vier Prozent aller Abtreibungen aus Gründen wie etwa einer Vergewaltigung oder der gesundheitlichen Gefahr für die Mutter durchgeführt worden.

Von: Madeleine Berning

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2 Antworten

  1. In 2020 sind lt. Destatis 99.948 Ungeborene an Abtreibung gestorben.
    Lt Nordkurier.de, Stand 21.04.21, sind an Covid-19 insgesamt 8 Kinder gestorben.

    Lt. Paragraf 1923 Abs. 2 BGB sind Ungeborene bereits erbfähig. Und dann gibt es noch den Paragraf 218 StGB, der es erlaubt, diese Erbfähigenen straffrei abzutreiben.

    Du hast mich gebildet im Mutterleib. Ich danke dir, dass ich einzigartig und wunderbar gemacht bin. Aus Psalm 139, Vers 13 u. 14

    Als Träger genialer DNA, an denen Paragraf 218 StGB nicht in der vulnerablen Phase nicht zur Anwendung kam, wünsche ich uns allen lebenserhaltende Kreativität.

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  2. Und dann beklagt man den demographischen Wandel, den Mangel an Fachkräften. Da paßt etwas nicht zusammen. Die Abtreibungsorganisation „pro familia“ sollte überprüft werden, wenn dort nicht gesetzeskonform mit dem Ziel des Erhaltes des Lebens beraten wird, sondern „ergebnisoffen“, sollten die Beratungen nicht anerkannt und die Gemeinnützigkeit aberkannt werden.

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