Streit um Kommunion für Joe Biden wegen Haltung zu Abtreibungen

In der katholischen Kirche der USA ist eine Diskussion entbrannt. Im Raum steht ein Ausschluss des US-Präsidenten von der Kommunion. Grund ist seine Haltung zu Abtreibungen.
Der neue US-Präsident Joe Biden zeigte der Welt bei seiner Vereidigung, welche große Rolle der katholische Glaube für ihn spielt

In der römisch-katholischen Kirche der USA verschärft sich der Konflikt, ob der katholische Präsident Joe Biden wegen seiner Haltung zu Abtreibungen von der Kommunion ausgeschlossen werden soll. Der Erzbischof von San Francisco, Salvatore Cordileone, betonte in einem Hirtenbrief von Anfang Mai ohne Namensnennung, bei Personen des öffentlichen Lebens, die hartnäckig eine Legalisierung von Abtreibungen befürworten, bleibe der Kirche in manchen Fällen nur der „zeitweilige Ausschluss vom Tisch des Herrn“.

Laut Medienberichten will die Bischofskonferenz im Juni über ein Dokument zu Bidens Teilnahme an der Eucharistiefeier abstimmen. Die Konferenz erteilt den Bischöfen jedoch keine Anweisungen. Diese entscheiden über das Vorgehen in ihren Diözesen. Cordileones Hirtenbrief betrifft offenbar die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Die in San Francisco lebende demokratische Politikerin ist nach eigenen Angaben überzeugte Katholikin und Befürworterin eines Rechts auf Schwangerschaftsabbruch.

Gebet für Biden

Joe Biden ist nach John F. Kennedy (1961-1963) der zweite römisch-katholische Präsident in den USA. Der Vorsitzende der römisch-katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof José Gomez, kritisierte, Biden befürworte bei „Abtreibung, Empfängnisverhütung, Ehe und Gender“ Maßnahmen, die menschliches Leben und menschliche Würde bedrohten.

Bidens Heimatdiözese Wilmington (US-Staat Delaware) bekam Ende April einen neuen Bischof. Der ernannte William Koenig habe sich nicht deutlich geäußert zur Kommunion für Biden, berichtete die Tageszeitung Delaware News Journal. Er bete jeden Tag für Biden, habe Koenig bei einer Pressekonferenz gesagt, und sei bereit zu einem Gespräch. Der aus Altersgründen scheidende Vorgänger Bischof Francis Malooly hatte den Standpunkt vertreten, er werde sich nicht in parteipolitische Auseinandersetzungen hineinziehen lassen.

Der Erzbischof von Washington, Wilton Gregory, hatte Ende 2020 im Informationsdienst Catholic News Service versichert, Biden dürfe die Kommunion empfangen. Der Politiker habe bereits als Vizepräsident (2009-2017) in Washington an Messfeiern teilgenommen. Das werde sich nicht ändern.

epd
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5 Antworten

  1. Gregor Dalliard (Das römisch-katholische Messopfer) schreibt: „Wir dürfen aber nicht vergessen, dass diese Kirche auf dem Konzil von Trient (1545-1563) einmal mehr verworfen hat, was Jesus Christus, die Apostel und die Reformatoren auf den Leuchter gestellt haben: Christus allein, die Schrift allein, allein aus Gnade, Gott allein die Ehre. Die römisch-katholische Kirche verwirft die Bibel als einzige Quelle der Wahrheit. Damit verneint sie auch die biblische Lehre von Wiedergeburt und Rechtfertigung. Und aus dem einmaligen Opfer von Golgatha macht sie ein heidnisch-sakramentales Messopferritual (u.a.m.).

    So ist die Kommunion nicht biblisch und lästert dem Erlsöungswerk Gottes und Präsident Biden ignoriert die biblische Wahrheit (Gender, Abtreibung und Vielfalt der Religionen). Im Prinzip ein vielfaches Durcheinander, was dem Gott der Bibel keine Ehre macht.

    Lieber Gruß, Martin Dobat

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  2. „Im Prinzip ein vielfaches Durcheinander, was dem Gott der Bibel keine Ehre macht“ – trefflicher lassen sich Ihre kruden Aussagen nicht charakterisieren!

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    1. Warum immer wieder diese Angriffigkeit, „Carvalho“?
      Fällt es Ihnen so schwer, einfach einmal zu schweigen…?
      Wie sieht es in Ihrem Herzen aus? Leere? Verletztheit? Rebellion? Dunkelheit? Enttäuschung?

      Von Herzen wünsche ich Ihnen, dass Ihr Leben gelingt!
      Mit 1. Samuel 12,24b grüsse ich Sie freundlich
      Friedhelm

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      1. Also Ihre Bäckerblumenpsychologie in allen Ehren!
        „Leere? Verletzheit? Rebellion? Dunkelheit?“ – ich bin in einem Milieu aufgewachsen, in dem man gerne solche inneren Haltungen denjenigen unterstellte, die eine abweichende Frömmigkeit und/oder Meinung hatten. Das ist nicht nur übergriffig, sondern auch schlicht töricht!
        Und Herrn Dobat kenne ich von seinen Vorträgen, die Sie jederzeit im Netz finden können und deren Verlinkung hier aus guten Gründen nicht geduldet wird. Er vertritt einen antisemitischen Fundamentalismus, der an Fürchterlichkeit und Geistlosigkeit kaum zu überbieten ist.
        Es geht hier um ein klares Urteilsvermögen und nicht um eine leicht durchschaubare – mit Verlaub – billige Psychologie.
        Mit freundlichen Grüßen
        Carvalho

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