Steinmeier würdigt Huber als „Freund“ und „großen Prediger“

In Berlin wurde der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber im Rahmen eines Festaktes anlässlich seines 80. Geburtstags geehrt. Auch Bundespräsident Steinmeier gehörte zu den Gratulanten.
Von Martin Schlorke
Festakt Wolfgang Huber

Als einen „persönlichen Freund“ und„ großen Prediger“ hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, geehrt. Anlässlich seines 80. Geburtstages fand in Berlin am Freitag eine Festveranstaltung statt. Zu dieser erschienen hochrangige Persönlichkeiten aus Kirche und Politik.

In seiner Festrede dankte Steinmeier dem Jubilar für dessen „lange Freundschaft“. Huber sei ihm immer ein „unendlich kluger Ratgeber“ gewesen. Aufgrund der Freundschaft und Hubers vieler Ämter sei es Steinmeier nicht leichtgefallen, eine passende Anrede zu finden. Schlussendlich habe er sich aber für „Lieber Bischof Huber“ entschieden.

Denn dieses Amt habe er mit großer Autorität und Authentizität ausgefüllt. Die Rolle als Bischof von Berlin-Brandenburg, später auch der Schlesischen Oberlausitz habe seinem Streben, den Menschen, dem Land und der Stadt etwas zu geben, am meisten entsprochen. Huber gehöre zu den „öffentlich wirksamen, öffentlich erkennbaren, öffentlich auch streitbaren und profiliert Glaubenden, die in unserer Gesellschaft Theologie präsentiert haben und präsentieren – als eine Rede von Gott, die unserer Gesellschaft und die den Einzelnen hilfreich und förderlich sein will.“

Huber habe immer „mit der Autorität des guten Arguments“ gesprochen. Das habe den früheren Bischof zu einer wirklichen und wahrnehmbaren moralischen Instanz werden lassen, sagte Steinmeier.

Dank an Gott

Das deutsche Staatsoberhaupt würdigte in der Französischen Stadtkirche zudem Hubers kirchliches Engagement – gerade im Hinblick auf kirchliche Reformen und Erneuerung. Dazu gehöre auch immer, dass die Kirche ihrer biblischen Botschaft treu bleibe. Daneben sei Huber ein „großer Prediger und Redner“, der „gerade an entscheidenden Zäsuren der Gegenwart tröstliche und wegweisende Worte zu finden wusste“. Als Beispiel nannte Steinmeier die Predigt nach den Ereignissen des 11. September 2001.

Der Landesbischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) Christian Stäblein, sagte, dass die Kirchen dankbar sind, dass es Huber gibt. Er persönlich sei zudem dankbar, dass durch Steinmeier „auch dieses Land gratuliert“. Zuallererst gelte jedoch der Dank Gott. Gerade deswegen beginne die Festveranstaltung mit einer Andacht.

Die amtierende EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus nannte Huber jemanden, der über den kirchlichen Tellerrand hinausschaue und mit dem „größten Ernst um eine christlich geprägte Zeitgenossenschaft, die sich vermitteln lässt“, ringe. Huber sei ein „öffentlicher Theologe“, der Theologie verständlich mache. „Du kannst nicht nur Professor, du kannst auch Bild-Zeitung.“

Huber war am 12. August 80 Jahre alt geworden. Der in Straßburg geborene Theologe war seit 1993 Bischof der Kirche von Berlin und Brandenburg. Zuvor war er Professor für Ethik in Marburg und Heidelberg. Von 2003 bis 2009 war Huber Ratsvorsitzender der EKD. Zudem war er Mitglied im Deutschen Ethikrat.

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Eine Antwort

  1. „Du kannst nicht nur Professor, du kannst auch Bild-Zeitung.“ (Präses Kurschus).. Auaaaah… Was für ein Vergleich….

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