„Reporter ohne Grenzen“ fordert Schutz für Journalisten in Ukraine-Krieg

Bereits fünf Medienschaffende sind im Ukraine-Krieg gestorben. „Reporter ohne Grenzen“ hat deswegen Beschwerde gegen russische Streitkräfte eingelegt.
Pressehelm

Die Journalistenorganisation „Reporter ohne Grenzen“ hat die russischen und die ukrainischen Behörden aufgefordert, die Sicherheit der Medienschaffenden in der Ukraine zu gewährleisten. Die russischen Streitkräfte hätten in den vergangenen fünf Wochen absichtlich auf mindestens acht Berichterstattende oder Medienteams geschossen, teilte die Organisation am Mittwoch in Berlin mit. „Reporter ohne Grenzen“ habe deshalb am 25. März beim Internationalen Strafgerichtshof erneut Beschwerde gegen die russischen Streitkräfte eingereicht – bereits die dritte seit Beginn des Krieges.

Geschäftsführer Christian Mihr sagte, dass ein Viertel der seit Jahresbeginn weltweit getöteten Medienschaffenden während des Krieges in der Ukraine ums Leben gekommen seien. Ihre Berichterstattung sei für das Verständnis des Krieges unerlässlich. In Konflikten seien Journalisten durch das Völkerrecht geschützt. „In mehreren Fällen hat die russische Armee Berichterstattende jedoch bewusst und gezielt beschossen. Das sind Kriegsverbrechen. Wir werden dafür kämpfen, dass diese Fälle untersucht, verfolgt und bestraft werden.“

„Reporter ohne Grenzen“: Lokale Medienschaffende besonders betroffen

Nach verifizierten Recherchen der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ sind bislang mindestens fünf Journalisten und Medienmitarbeiter im Ukraine-Krieg getötet worden: Die russische Journalistin Oksana Baulina, der Kameramann Pierre Zakrzewski und die ukrainische Journalistin und Übersetzerin Oleksandra Kuwschinowa, der US-amerikanische Journalist Brent Renaud und der Kameramann von Kiew Live TV, Jewgeni Sakun.

Nach eigenen Angaben dokumentiert „Reporter ohne Grenzen“ seit Beginn des Krieges in der Ukraine Angriffe und andere Übergriffe auf Medienschaffende. Neben den fünf Getöteten wurden neun weitere Journalisten und Reporter durch Schüsse, Raketen oder Artilleriebeschuss verletzt. Vor allem lokale Medienschaffende seien in den besetzten Gebieten zahlreichen Schikanen ausgesetzt.

epd
Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Eine Antwort

  1. Abgesehen von aller Tragik in der Ukraine, frage ich mich doch, ob man nicht in seiner Wortwahl vorsichtiger sein sollte.
    Das Wort Medien“schaffende“ erinnert doch sehr an die NS-Arbeitsfront, die immer von den „Schaffenden“ („der Stirn und Faust“) gesprochen hat.
    Warum kann man hier nicht einfach von Reporter oder Journalisten sprechen?

    0
    0

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen