Meinung

„Querdenken-Demos“ sind gefährlich – für die Demokratie und Journalisten

Der Beruf des Journalisten erfordert ein dickes Fell. Das schützt zwar vor Beleidigungen, aber nicht vor tätlichen Angriffen. Dass solche sich im Rahmen von „Corona-Protesten“ mehren, ist ein ernsthaftes Problem für die Pressefreiheit in Deutschland.
Von Martin Schlorke
Corona-Demo-Leipzig

Der Jahresbericht der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ ist gleichermaßen ernüchternd wie erschütternd. Deutschland rutscht im Ranking der Pressefreiheit ab und erreicht nur noch die Bewertung „zufriedenstellend“. Eine Note, die in der Schule zwar befriedigend ist und zum Bestehen reicht, aber im Alltag vieler Medienschaffender für echte Bedrohungen steht. Schließlich geht es bei Journalisten nicht um eine Versetzung, sondern um das leibliche Wohlbefinden.

Einen Schuldigen für diese Note liefert „Reporter ohne Grenzen“ in ihrem Bericht direkt mit. „Aufgrund der vielen Übergriffe auf Corona-Demonstrationen“ sei die entsprechende Bewertung vorgenommen wurden. Eine Schuldzuweisung, die den Nagel auf den Kopf trifft.  Auch wenn das Viele nicht hören wollen, aber die Corona-Demonstrationen haben wenig bis nichts Demokratisches an sich. Das einzige demokratische Element der Proteste ist die Tatsache, dass sie das Recht auf Demonstrationsfreiheit in Deutschland für sich wahrnehmen.

Dieser Kampf der selbsternannten „Querdenker“ gegen unsere Demokratie zeigt sich am offensichtlichsten im Umgang mit Journalisten. Während ich diese Zeilen schreibe, erreicht mich eine Nachricht aus der offiziellen „Querdenken-Stuttgart“-Gruppe auf Telegram. Darin wird zur nächsten Demonstration aufgerufen und vom „Great Reset“ schwadroniert. Was harmlos klingt, ist eine vor Antisemitismus triefende Verschwörungserzählung, in der auch den Medien eine unrühmliche Rolle zugeschrieben wird.

In nahezu allen gängigen Verschwörungsmythen spielen Journalisten eine solch negative Rolle. Entweder stecken sie mit den Regierenden unter einer Decke oder sie sind ahnungslose Handlanger. Schuldig sind sie aus Sicht der Verschwörungsgläubigen allemal. Was das praktisch bedeutet, erfahren Journalisten jedes Wochenende auf den verschiedensten „Corona-Protesten“.

Verbale Attacken sind schon normal

Die Berichterstattung auf solchen Demonstrationen gleicht einem Spießrutenlaufen. Wird der Journalist als solcher durch Kameraequipment oder Presseausweis ausgemacht, beginnt das immer gleiche Spiel. Beleidigungen und „Lügenpresse“-Rufe gehören dabei schon länger zum Standardrepertoire der „Kritiker“. Besonders beliebt scheint auch das Anhusten der Pressevertreter. Das ist nicht nur ekelhaft, sondern hat in Corona-Zeiten auch ein Geschmäckle. Glauben Sie mir. Ich erlebe das selbst jede Woche, wenn ich Corona-Demos besuche.

Solche Vorfälle, ebenso wie Anrempeln und Bedrängen sind leider schon so normal geworden, dass sie einfach hingenommen werden. Im vergangenen Jahr wurden aber auch 69 tätliche Angriffe auf Medienschaffende – ein noch nie erreichter Rekordwert in Deutschland –, gemeldet. Knapp drei Viertel der Fälle (71 Prozent) ereigneten sich bei Demonstrationen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Das ist kein Zufall.

Plakat Anti-Corona-Demo Foto: PRO/Martin Schlorke
Medienhetze wie hier in Leipzig ist auf den „Corona-Demos“ keine Seltenheit

Im Zusammenhang mit der Pressearbeit auf Demonstrationen kommt auch immer wieder die Polizei in Erklärungsnot. Sie richte keine Schutzzonen für Medienschaffende ein – allein, dass es solche Forderungen geben muss, ist ein Skandal – oder behindere selbst die Arbeit von Journalisten, so die Kritik. Beamte unterscheiden oft nicht zwischen offiziellen Presseausweisen und den selbstgebastelten von „Aktivisten“. Im Ergebnis stehen dann oftmals besagte Pseudo-Journalisten neben denen, die damit ihr Geld verdienen und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Ein nicht zu unterschätzendes Risiko.

Aber es gibt auch positive Beispiele. Während des Corona-Protestmarsches „Lügen der Presse“ im Dezember versuchte ein Teilnehmer meinen Presseausweis (die Adresse habe ich natürlich im Vorfeld abgeklebt) abzufotografieren und bedrängte mich. Ein Polizist schritt ein, nahm die Person zu Seite und erklärte: „Ich bin hier, um die Pressefreiheit zu schützen.“ Sollte die Person nicht von mir ablassen, bekomme sie ein ernstes Problem, erklärte der Beamte. Leider greifen Polizisten auf solchen Demonstrationen nur selten so beherzt durch. Es zeigt aber deutlich, welch empfindliches und schutzbedürftiges Pflänzchen die Pressefreiheit ist – auch, wenn Journalisten ein dickes Fell haben.

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26 Antworten

  1. DANKE! Deutlicher geht es nicht! Hier ist weitenteils ein ideologisch verblenderter Mob unterwegs und eben nicht der nette Nachbar mit Familie. Und sofern es diese gibt, sollten sie sich dringend überlegen, unter welcher Fahne und mit wem man auf die Straße geht! Diese Truppe radikalisiert sich auf eine beängstigende Art und Weise. Und jeder kann das sehen!

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    1. Hallo Herr Carvalho,
      ausufernde Gewalt ist untragbar. Hier teile ich Ihre Meinung zu 100%. Ich lebe aber in einem Umfeld wo alle Meinungen immer wieder Zusammentreffen von links bis grün von rechter bis grüner Ideologie usw.
      Leider gibt es auf dem ganzen Spielfeld die Gefahr von Extrempositionen und Gewalt. Ich bin der Meinung in der Gesellschaft muss unbedingt ein Dialog stattfinden und keine weitere Abgrenzung.
      Wenn Dinge im öffentlichen Raum nicht mehr angesprochen werden dürfen oder sich das keiner mehr traut (und das betrifft ausdrücklich alle) dann ist hier das Potential von Radikalisierung gegeben.
      Es gibt eine Menge Menschen die teilen verschiedene Ansichten die können auch vollständig durchmischt sein. Ich halte es für eine Gefahr ab sofort Menschen wieder in Gruppen einzuteilen. Das erreicht nämlich exakt das Gegenteil. Es gibt Räume wo Dialoge stattfinden können (ohne Gewalt usw.) diese Räume müssen Meinungen offen halten. Lieber Herr Carvalho wir haben ja auch so unsere unterschiedlichen Ansichten aber ich denke wenn man darum noch ringt ist es gut so. Besser als ein Abbruch der Kommunikation. Tragisch wird es wenn man unpersönlich wird. Die Bibel ist hier eine absolute Hilfe, da das Gericht Gott überlassen ist und uns Menschen nicht zusteht.

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      1. Lieber Michael,
        ich schätze das wirklich, dass Sie immer wieder dran bleiben, trotz meiner wenig konzilianten – will sagen zuweilen polemischen – Art und Weise Urteile zuzuspitzen!
        Und ich will gerne einräumen, dass man zur politischen Organisation der Krisenbewältigung wirklich verschiedene Ansichten haben kann. Das Regierungshandeln ist da zuweilen eratisch, nicht konsistent usw. usf. Es gibt ja auch keine Blaupause für ein wirklich einziges angemessenes Verhalten. Der Satz von Jens Spahn, dass wir uns am Ende der Krise vermutlich viel zu verzeihen haben, war vielleicht einer der weisesten Sätze in dieser Pandemie!
        Aber: was nicht geht, ist die demokratische Ordnung in Frage zu stellen und/oder wissenschaftliche Expertise zu verneinen. Und beides wird in der Querdenken-Szene massiv betrieben. Und da ist ganz sicher nicht jeder gemeint, der auf eine solche Demonstration geht. Aber ich muss mir doch als verantwortungsbewusster Bürger überlegen, unter welcher Fahne und mit welchen Leuten ich demonstrieren gehe. Und wenn ich mir den Live-Stream bspw. von Dunja Hayali anschaue oder denjenigen vom Ostersamstag in Stuttgart, dann ist das mehr als beänstigend… denn hier sind Gegner der Demokratie unterwegs…
        Eine freiheitlich demokratische Ordnung ist nicht christlich. Sie kann und will das auch gar nicht sein. Und sie mutet Menschen mit strikten religiösen Überzeugungen zu, dass sie die Geltungsansprüche bestimmter Überzeugungen zwar reklamieren dürfen, aber deren Durchsetzung zugunsten des demokratischen Gemeinwesens zurückstellen. Das ist übrigens ein Gedanke, den ich in den letzten Jahren bei Jürgen Habermas gelernt habe, der sich ja in seinem Alterswerk inentsiv mit der Wechselwirkung von Rationalität und Glauben im Abendland beschäftigt hat.
        Ich denke auch, dass ein Abbruch der Kommunikation sehr problematisch ist, aber ebenso problematisch wäre ein Zugeständnis an Meinungen, die die Demokratie in Frage stellen.
        Mit freundlichen Grüßen…

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    2. „Der ideologisch verblendete Mob“ war 1989 schon mal auf der Strasse. Resultat: Mauerfall und Wiedervereinigung. Gewalt war auch damals keine Lösung sondern Kerzen und Gebete.
      Und egal wer da heute auch noch unterwegs ist, heute geht es um Grundrechte und die Zukunft meiner Enkel. Herr Carvalho, wir sind auf der Zielgeraden, wirtschaftlich haben wir unser Schäfchen im Trockenen wie man so sagt, unsere Enkel sollen auch in Freiheit und Wohlstand aufwachsen. Es gibt immer mehr psychische Schäden bei Kindern und wie die Bildung aussieht brauche ich Ihnen nicht zu erklären.

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      1. Ihr Vergleich ist absurd… aber so ist es in Fundamentalien… man ist immer der Gute… und dann sind rechtsextreme us-amerikanische Evangelikale plötzlich die Erben Bonhoeffers und die braunen Esoteriker von Quer-„denken“ die Nachfahren der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR … Sie gestatten, aber auch das ist völliger Quatsch!

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        1. Ich habe bis 1989 in einer deutschen demokratischen Diktatur gelebt, ich weiß von fehlender Freiheit, weiß was geschieht wenn man die Meinungsfreiheit an der falschen Stelle ausübt, weiß das der Bildungsweg endet wenn man aus Glaubensüberzeugung die staatlich verordneten Wege nicht mitgeht. Wer im Westen Deutschlands gelebt hat kann möglicherweise die freiheitliche Demokratie nicht genug wertschätzen weil es für ihn normal ist. Die demokratische Ordnung wird gerade mit dem neuen Infektionsschutzgesetz auf den Prüfstand gestellt . Ich befürchte wenn im Herbst rot-grün regiert werden wir alle noch viel Spannendes erleben. Wir Ossis kennen uns in der neuen Normalität dann schon etwas aus. Herr Carvalho, dann wird aus der Theorie die Praxis. Und ob Ihnen dann Habermas noch helfen kann…..

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          1. Und weil die „Ossis“ die Demokratie erfahrungsgesättigt mehr zu schätzen wissen, die Westler freilich weniger – ich frage mich gerade wer hier in Schubladen denkt? -, deshalb ist ja in bestimmten Gegenden Deutschlands die AfD so stark… und die sind ja bekanntlich das (A)ushängeschild (f)ür (D)emokratie oder doch eher das (A)bwrackmodell (f)ür (D)emokratie…
            Ihre Kombination aus Untergangsgeraune und schräger Analyse ist nicht wirklich konsistent und schon gar nicht überzeugend…
            Und noch ein kleiner Nachttrag zum „Querdenker“, sie haben exakt jene Quellen als „seriöse“ Meinungen ausgelobt, die gemeinhin Kronzeugen der Quer-„denker“ sind…

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        2. Sie haben den Tippfehler in meinem Kommentar sicher gemerkt. Ich meinte schwarz-grün. Rot grün wäre ja der Supergau

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      2. Das haben sie genau richtig erkannt. Die ganz grosse Mehrzahl der Demonstranten ist friedlich. In den Medien wird leider vorrangig über die wenigen Chaoten berichtet, um die ganze Bewegung zu denunzieren. Die Kollateralschäden der zum grossen Teil unsinnigen Massnahmen sind jetzt schon immens. Dass es letztlich um unsere Gesundheit geht, kann ich schhon lange nicht mehr glauben.

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  2. Ich glaube ihnen, dass Gewalt gegen die Presse zunimmt, leider nicht nur gegen die Presse. Dass allerdings 71% der Angriffe auf Demos im Zusammenhang mit Corona passierten, finde ich wenig, denn von Demonstrationen zu anderen Themen habe ich letztes Jahr nichts mitbekommen.
    Sollte die % sich nicht nur auf Demonstrationen beziehen, sollten sie ihre Ausdrucksweise überdenken, denn ich lese das nicht aus dem Text heraus.

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  3. Die Demonstrationen gegen CORONA mag man richtig finden oder nicht – entscheidend ist, dass die Demonstranten ein Grundrecht wahrnehmen! Dass sie dafür mittlerweile durch Medien oder Politiker geradezu kriminalisiert werden, ist sehr bedenklich!
    Wenn auf Demonstrationen die demokratische Grundordnung in Frage gestellt wird, ist doch nichts Neues, das passiert seit Jahrzehnten. Auch die unsinnigsten Meinungen oder Forderungen können propagiert werden. Die Vertreter solcher Überzeugungen haben wie alle anderen das Recht, das öffentlich zu sagen, Diese Meinungsfreiheit hat dem politischen System der BRD bislang nicht geschadet – im Gegenteil, die Auseinandersetzungen haben manches in Bewegung gebracht. (Bei Vertretern von „extinction rebellion“ zB. wird das weitgehend hingenommen.) Das heißt noch lange nicht dass man ihnen „Zugeständnisse“ (wer denn, wobei?) macht.
    Die ‚Querdenker‘ mit ihren zuweilen verqueren Auffassungen (nicht immer), muss unsere Gesellschaft aushalten. Wer allerdings wie u.a. die Justizministerin nichts dabei findet, die Stimmung gegen sie anzuheizen, handelt selbst unverantwortlich.

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  4. Der Artikelschreiber hat seine Meinung. Ich würde ihm raten sich mal die Stellungnahme des Einsatzleiters der Polizei, Carsten Höfler anzuhören, die er nach der letzten Großdemonstration am 03.04.2021 in Stuttgart vor dem Gemeinderat abgegeben hat. (Video auf Youtube) Ausserdem die Berichte seines Kollegen Boris Reitschuster, übrigens ausdrücklich kein Querdenker, der ständig über diese Demos berichtet. Daraus ergibt sich ein ganz anderes Bild, wer auf diesen Demos unterwegs ist. Dass sich darunter immer einige Chaoten befinden, lässt sich letztlich nicht vermeiden. Dafür aber besorgten und von Massnahmen existenziell betroffenen Bürgern das Demonstrationsrecht abzusprechen oder sie gar in die rechte Ecke zu stellen, wird weiter zur Spaltung unserer Gesellschaft beitragen.

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  5. Generell definiere ich für mich Querdenken als Hinterfragen derzeitiger Medienberichterstattung sowie grundrechtsgefährlicher Coronamassnahmen und deren Sinnhaftigkeit. Das in diesem Zusammenhang ein größeres politisches Meinungspektrum in dieser Bewegung zu Tage tritt ist denke ich in einer Demokratie normal, ein Abgrenzung gegenüber Fanatikern sinnvoll und notwendig. Trotzdem sollte das Ziel ein sachlich konstruktives Miteinander zur Bewältigung der Krise sein. Ausserdem die mit Argusaugen beobachtete gemeinsame Überwachung der vollständigen Rückführung der Verfassungsrechte unserer Bundesrepublik wie sie in den letzten Monaten in Rahmen des Krisenmanagements eingeschränkt wurden, wenn die Krise bewältigt ist. Es besteht die Gefahr dass dies nicht mehr stattfinden wird und die Gesellschaft müde ist sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
    Im übrigen vermisse ich derzeit im Bereich der Medien folgende Informationen:
    RKI: Wo findet die Validierung/Überprüfung der Inzidenzenzahlen und deren Erhebung durch eine unabhängige NGO wie z.B. Cochrane statt? Wo ist das bürgerverständlich veröffentlicht?
    Wie sind die Inzidenzzahlen des RKI bezogen auf die Zunahme der Testzahlen im Vergleich zur ersten COVID-19 Welle dargestellt? In der ersten Welle wurde wesentliche weniger getestet, wahrscheinlich
    wären sonst auch dort die Zahlen wesentlich höher gewesen
    Wo sind verständliche Illustrationen veröffentlicht die die Inzidenzzahlen im Bezug auf den Manifestationsindex also auf die COVID-19 Schweregrade (nicht ansteckend, infektiös, leicht erkrankt, normal hospitiert, intensivpflichtig, verstorben) darstellen?
    Wo wird dies mit der Grippewelle von 2018 verglichen?
    Wo sind die Krankenhaus-Bettenauslastungen im bundesdeutschen Raum korrelliert mit den Erkrankungszahlen auf dem Dashboard des RKI zu finden. Gerade solche Informationen sollten verständlich geschildert werden um die Gefahr des Zusammenbruchs des Gesundheitssystems sachbezogen ohne Panikmache zu kommunizieren.
    Auch fällt mir auf dass der Begriff Verschwörungstheoretiker oft mit Verschwörungsmythikern gleichgesetzt wird. Soweit mir bekannt ist ein Theorie im wissenschaftlichen Sinne eine Behauptung die
    durch Beweise untermauert werden muss. Mythologien sind im Bereich der Märchen und Hirngespinnste
    anzusiedeln.
    Ich kenne Querdenker die sich um eine sachliche konstruktive menschenrechtsfreundliche Diskussionen bemühen. Die um der Wahrheitsfindung wegen die Sachverhalte kritisch hinterfragen und verzweifelt nach
    fakenews freien ausgewogenen Informationen suchen. Solche in einen Topf mit verfassungsfeindlichen radikalisierten Elementen zu werfen, ist in meinen Augen stigmatisierend und diskriminierend. Sollten es Teile der Presse es für machtpolitische und parteipolitische Zwecke unterlassen sich um eine wahrheitsgemässe vollständige Berichterstattung in hoher Qualität zu bemühen untergraben sie selbst ihre Pressefreiheit. Die Pressefreiheit schliesst diese Verpflichtung nämlich nicht aus sondern macht sie erforderlich. So manch eine Reaktion kann ich nachvollziehen wenn das Vertrauen von Teilen der Bevölkerung in die Presse verloren zu gehen droht, weil deren Veröffentlichungen den Verdacht von plakativer Propaganda erweckt. Natürlich rechtfertigt das keine körperlichen Übergriffe oder Rufmord etc. den Medienvertretern gegenüber.

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  6. Hallo miteiander,
    Lt. Grundgesetz gilt:
    Artikel 8
    [Versammlungsfreiheit]
    (1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
    (2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.

    Betrachten wir das ganze mal etwas differenzierter:
    a) Alle Deutschen haben das Recht sich „friedlich“ zu versammeln.
    b) Dieses Recht zur Versammlung kann durch Gesetz eingeschränkt werden

    Wir haben eine außergewöhnliche Lage mit einer Gefahr für Leib und Leben Einzelner in der Gesellschaft. Aufgrund dieser Lage wurde das „Bevölkerungsschutzgesetz“ auf der Grundlage des §73 des Grundgesetzes zum Schutz der Bevölkerung erlassen. Dieses Gesetz schränkt die Versammlungsfreiheit dahingegend ein, dass bestimmte Auflagen (Masken, Abstand ..) bei einer Versammlung oder Demonstration eingehalten werden müssen zum Schutz der „Mitmenschen“. Das Grundrecht zur Demonstration, lieber Thomas, wurde damit nicht aufgehoben und es wurde durch das „Bevölkerungsschutzgesetz“ nicht kriminalisiert oder ausgehebelt.

    Warum ist das so?
    Weil im Grundgesetz steht:
    Artikel 2
    [Persönliche Freiheitsrechte]
    (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
    (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

    Denn in Artikel 2 steht, jeder darf sich entfalten, soweit er die Rechte anderer Menschen nicht verletzt oder sich gegen die verfassungsgemäße Ordnung oder das Sittengesetz verstößt und mit Abschnitt (2) kann man auch sagen, die körperliche Unversehrtheit anderer nicht gefährdet.

    Wenn also Menschen auf Demonstrationen gehen und dabei das aktuell geltende Gesetz, welches durch das Grundgesetz gestützt ist, und zum Schutz der Bevölkerung erlassen wurde (um die Grundrechte jedes Menschen zu schützen – der Schwachen und Starken, der Armen und Reichen, der Querdenker und Nicht-Querdenker etc.) nicht befolgen, sondern bewusst missachten, missachten Sie folglich das Recht anderer Menschen nach eigener freien Entfaltung und Unversehrtheit des Lebens und handeln damit gegen das Grundgesetz das Sie so vehement zu verteigen vorgeben – aber eigentlich abschaffen wollen.
    Dabei ist es egal, ob das Anliegen eines Demonstranten gerechtfertigt und im guten Glauben sein mag, wenn er es mit Übergriffigkeit, Gewalt und Verachtung gegenüber seinem Nächsten demonstriert wird, ist es gegen das Grundrecht deines Nächsten und damit meiner Meinung nach Egoistisch und nicht Nächstenliebend.

    Die Frage ist also, wer kriminalisiert hier wen?
    Wenn ein „Opfer“ jemanden „anhustet“ in einer Pandemie, dann wird es zum „Täter“.
    (Ist übrigens ein typisches Schema von Opferfühlenden Menschen, dass sie in ihrem Opfergefühl andere zu Tätern machen und dann zuschlagen und selbst zum Täter werden und sobald das erkannt wird, schnell wieder zum Opfer werden, um zu zeigen, dass sie ja alles nur gut meinen und sie diejenigen sind die gefährdet sind. — Da gibt es genügend psychologische und soziologisch-gesellschaftliche Untersuchen dazu. Sehr interessant…)
    Wenn Querdenker demonstrieren und sich an das Gesetz halten, das sie so gefärdet sehen, dann dürfen sie jederzeit demonstrieren, selbst in einer pandemischen Lage.
    Wenn Sie jedoch gegen Gesetze verstoßen, das Leben anderer Menschen dadurch gefährden (durch direktes Anhusten von Journalisten etc.) dass Sie diese angreifen handeln Sie in mehrfacher Hinsicht Gesetzeswidrig: Sie handeln gegen das Bevölkerungschutzgesetz und gegen das Grundgesetz (gegen die Freiheit Einzelner, deren freien Meinungsentfaltung, der Unversehrtheit ihres Lebens, der Pressefreiheit etc.).
    Somit stellt sich also die Frage, wer kriminalisiert hier wen?

    Ja, wir müssen und wollen Andersdenkende aushalten in unserer Demokratie.
    Ja, wir wollen aber auch, dass unsere Demokratie nicht abgeschafft wird und gefärdet wird.
    Und dabei dürfen wir uns nicht von den Opfer-Taktiken, wie sie gern von Agitatoren im Lauf unserer Weltgeschichte immer wieder verwendet wurden und werden – man schaue nur auf den Russland-Ukraine Konflikt, bei dem die Russen Armeen an der Grenze auffahren und die Ukrainer provozieren mit allen Mitteln, selbst mit beleidigenden Botschaften hinüber in die Schützengräben der Ukrainer, damit die „hoffentlich“ zurückschießen und dann gesagt werden kann. „Wir Russen sind angegriffen worden…“ – ängstlich machen lassen.

    Wer kriminalisiert hier?
    Die Opfer kriminalisieren, provozieren und greifen an, um nachher sagen zu können, die Polizei hat zu Unrecht gehandelt, das Gericht hat falsch gegen unsere Grundfreiheiten entschieden, das Justizministerium heizt die Stimmung auf, die Presse lügt und verleumdet etc. etc. etc.

    Bitte Leute, werdet klug und lasst Euch nicht instrumentalisieren, wer auch immer unter der ganzen Bewegung stecken mag. Man darf nicht auf die „Gefahr“ schauen, wie ein Hase auf die Schlange“ sonst wird ein die Gefahr überrollen und man wird gefressen.

    Und dann wird es schwierig werden in Freiheit zu demonstrieren, dann muss meine Familie wieder Menschen verstecken, so wie Sie es schon einmal machen musste….

    NIE WIEDER! Bitte denkt nach, wem Ihr glaubt und nehmt die eine Aufforderung der Querdenker ernst „Denkt nach!“ Aber nehmt nicht ihre vorbereiteten Antworten für „Wahr“ einfach an. Denn wenn man alles in Zweifel setzt…. dann bleibt nichts mehr übrig!

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    1. Ein Bericht, der einseitiger ist, als die Nachrichten im Deutschlandfunk. Denn da wurde verschämt darauf hingewiesen, dass auch von linker Seite die Angriffe auf Journalisten zunehmen. Aber von solchen unbequemen Wahrheiten wollen wir uns doch nicht beunruhigen lassen, gell? Pro-Medien sollte sich demnächst umbenennen in Pro-Regierung, wie die meisten Medien. Und natürlich sind Andersdenkende total gefährlich. Irgendwoher kenne ich das schon. Wer merkt eher, wenn die Gesellschaft wieder diktaroische Züge annimmt, wer in einer Diktatur gelebt hat oder wer schon mal von einer Diktatur gehört hat.

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    2. Nie wieder ! Bitte denkt nach wem ihr glaubt. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Fragt sich nur von wem die vorbereiteten Antworten kommen. Von wem kommt die unsägliche Angst- und Panikmache ? Und wer kriminalisiert hier wen. DENKT NACH !!!

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  7. Dieser Artikel ist selbst schon so tendenziös geschrieben und lässt unverkennbar eine persönliche und politisch ideologisierte Meinung erkennen, dass es mich traurig macht, solche Artikel auf der Pro zu finden. Es wäre sehr begrüßenswert, wenn die Pro eine echte neutrale Stimme in der Berichterstattung des deutschen Blätterwaldes wäre, anstatt die Gräben noch weiter aufzureißen. Auch ein Reporter hat ein Recht auf seine persönliche Meinung, doch sollte er diese klar von der Berichterstattung abtrennen und als solche Benennen. Meiner Meinung nach gilt gerade für ein christliches Medienorgan der Maßstab von Wahrheit und Liebe. Diese ist in diesem Artikel nicht erkennbar.

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    1. Es macht Sie also traurig, in einem Meinungsartikel, der ausdrücklich als solcher gekennzeichnet, eine Meinung vorzufinden, allein deshalb, weil diese nicht der Ihren entspricht. Und dann kommt noch ein hinterhältiger Missbrauch des „Christlichen“ dazu, weil Sie implizit unterstellen, dass eine solcher Kommentar nicht in eine christliche Publikation gehöre und der Kommentator sich gegen den Maßstab der Aufrichtigkeit verginge. Ich vermute, Sie wissen, wie perfide diese Argumentation ist!

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      1. Mit dem Satz : „Ich vermute, Sie wissen wie perfide diese Argumentation ist“ unterstellen sie dem Verfasser Niedertracht, Gemeinheit, schlichtweg Böses. So die Definition von „Perfide“. Ich gehe zuerst mal davon aus, dass es die Wahrnehmung des Betreffenden ist. Ob sie der Wahrheit entspricht oder mit ihrer Meinung übereinstimmt, ist erst mal zweitrangig. Genau so läuft leider die Kommunikation heute oftmals ab. Schade !!!

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    2. Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen !!!

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    3. Meine Antwort : Dem kann ich nur uneingeschränkt zustimmen, galt dem Beitrag von Esra Stolzenberger. Da bei jeder neuen Antwort der eigene Beitrag nach unten rutscht, kann es zu Mißverständnissen kommen.

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  8. Tendenz hin oder her. Das die Gewalt in der Bevölkerung zugenommen hat ist ganz offenbar. Man kann eine zunehmende Verrohung und eine Anwachsende Lieblosigkeit schon lange beobachten. Psychologen sagen schon länger, dass die Menschen in Deutschland nazistischer geworden sind. Corona ist hier ein Ventil geworden. Vor Corona konnte man das schon sehen. Mit den Gründen und Ursachen ist das so eine Sache. Tatsächlich erodiert der christliche Glaube in Deutschland derzeit enorm. Wenn wir Menschen uns nicht mehr Gott unter ordnen machen wir uns selbst zu Gott. Es gibt Spaltungen und immer mehr diametral sich gegenüberstehende Meinungen. Das ist auch in der Kirche so. Was in der Vergangenheit klarer Konsens war ist heute zum Zankapfel geworden siehe das Thema Homoehe usw. Die Politik und die Gesellschaft sind ein Abbild davon. Ich glaube nicht das die Demokratie das höchste gut ist aber dennoch wahrscheinlich das beste was wir derzeit haben können. Leider ist die Demokratie sehr gefährdet von rechts von links und von grüner Politik letztlich von Gottlosigkeit. Das ist auch nachvollziehbar. Die Gründerväter unserer Verfassung wahren mehr oder weniger gläubig und haben sich Gott untergeordnet. Heute will jeder selbst ein kleiner wichtiger Gott sein in der Gesellschaft in den Betrieben und auch in der Politik das führt zu den bekannten Spannungen untern denen alle leiden müssen. Ein Grundfehler scheint mir zu sein das es Themen gibt die aus Angst vor Ressentiments sich keiner traut anzusprechen somit stauen sich diese Themen an und werden bei Querdenken Greenpeace Pegida Aktionen herausgelassen. Suchet der Stadt bestes. – Und betet für sie!

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  9. Zum Thema „Lügenpresse“.

    Dem Kommentar mit einem älteren Artikel von PRO widersprochen.

    Uwe Heimowski, Vorstandmitglied von PRO und Politikbeauftragter der Deutschen Evanfgelischen Allianz, erzählt in einem Artikel von PRO, wie der Spiegel ein 90 minütiges Interview mit ihm auf einen Satz gekürzt habe.

    In dem PRO-Artikel vom 17.10.2020 heißt es:

    „Von dem Gespräch sei ein einziger Satz übrig geblieben.
    „Wer das im Zusammenhang des Artikels liest, für den entsteht der Eindruck, die EAD sei ein Netzwerk, dem die angeführten Christen im Widerstand oder der AfD-Abgeordnete Volker Münz angehören. Dass das nicht so ist, hatte ich Herrn Bohr, wie gesagt, ausführlich erklärt“, so Heimowski weiter. Die Positionen der EAD seien öffentlich. „Die Tragik an Artikeln wie diesem ist, dass sie genau das Gegenteil von dem bewirken, was sie – vorgeblich – bewirken wollen.“ Wer statt einer soliden Recherche und einer objektiven Beschreibung „reißerisch altbekannte Vorurteile“ bediene und „konstruktive und differenzierte Gespräche auf eine Zeile zusammendampfe“, treibe Menschen dazu, „der öffentlichen Berichterstattung zu misstrauen und sie als ‚Mainstream- oder Lügenpresse‘ abzutun.“ Damit treibe man Menschen zu unseriösen Informationsquellen „oder tatsächlich in die Hände von Verschwörungstheoretikern“, so Heimowski. „Und genau das will die Evangelische Allianz in Deutschland nicht.““

    Selbst ein Vorstandsmitglied von PRO selbst sagte also, dass die Vorwürfe von „Lügenpresse“ durchaus daran liegen, dass die Medien in ihrem Sinne Berichterstattung betreiben. Aber das wird immer ignoriert und die Schuld den Menschen gegeben, anstatt dass sich Journalisten kritisch fragen, warum viele Leute den Medien misstrauen.

    https://www.pro-medienmagazin.de/spiegel-schnittmenge-zwischen-evangelikalen-und-corona-wutbuergern-ist-gross/

    Soweit ich weiß, waren auf der Demo in Leipzig, die Reporter Ohne Grenzen sich auch bezieht, 400 Nazis und Hooligans. Von 20.000 Demonstranten. 400 von 20.000 macht 2 Prozent. Anschaulicher gesagt:

    Wenn in einer großen Klasse von 50 Schülern 1 gewaltbereit ist, heißt das, dass 49 das nicht sind. Sollte man dann sagen, dass die ganze Klasse gewalttätig ist?

    Mir scheint, so wird über die Corona-Demos berichtet. Ich kann durchaus verstehen, dass viele Leute sauer auf die Medienvertreter sind.

    Herr Heimowski wurde vom Spiegel selbst sehr einseitig zitiert. Ob man das dann noch sachliche Berichterstattung nennen soll, ist fraglich.

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  10. Hallo Christian, den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber gewisse Wörter dürfen sie auch auf christlichen Portalen nicht mehr verwenden. Sonst wird der Beitrag nicht veröffentlicht. Ich weiß wovon ich rede !

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  11. Widerspricht nicht diese Demokratievergottung dem ersten Gebot? Übrigens war das ursprüngliche Ziel der Demokratie die Sicherung der Freiheit, Demokratie war nie ein Wert für sich. Die Grundrechte haben auch nichts mit Demokratie zu tun, sondern sie schränken die Demokratie ein. (Das ist auch gut so.)

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