Online-Gottesdienste auch nach Ende des Lockdowns

Gemeinden bieten auch auch nach den Lockdowns Online-Gottesdienste an. EKD-Chef Bedford-Strohm begrüßt diese Entwickung.
Wer Online-Gottesdienste anbietet, sollte sich vor virtuellen Angriffen schützen (Symbolbild)

Laut einer neuen Studie haben zwei Drittel der evangelischen Kirchengemeinden auch nach dem Ende des ersten Corona-Lockdowns im vergangenen Jahr weiterhin Online-Gottesdienste angeboten. Zu diesem Ergebnis kommt die am Montag in Hannover veröffentlichte Vergleichsstudie der Evangelischen Arbeitsstelle midi
„Gottesdienstliches Leben während der Pandemie“. Das Online-Angebot habe es gegeben, obgleich eine überdeutliche Mehrheit Gottesdienste auch wieder analog gefeiert habe.

Das neue Normal im gottesdienstlichen Leben ist nach den Erkenntnissen der Studienautoren die analoge und digital-asynchrone Verkündigung. Über die Hälfte der Gemeinden feierten Gottesdienste analog und stellten den aufgezeichneten Gottesdienst digital in erster Linie über Youtube zur Verfügung.

Der Präsenz-Gottesdienst profitiere aber auch von den guten Erfahrungen aus dem Digitalen. Kürzer, innovativer und partizipativer seien die Gottesdienste geworden. „Wir müssen alles tun, damit uns die Kreativität und Innovationsfreude, die sich unter Corona-Bedingungen entwickelt haben, erhalten bleiben. Das ist mein Appell an alle, die Verantwortung in der Kirche tragen: Sorgen wir gemeinsam dafür, dass kreative Freiräume reichlich vorhanden sind und genutzt werden!“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm. Gut 85 Prozent der Gemeinden hoffen laut der Studie, dass diese Kreativität und Innovationsfreude auch nach der Pandemie erhalten bleiben. Darüber hinaus sei es durch die digitalen Möglichkeiten gelungen, Kontakte zu Menschen über die Zielgruppenarbeit aufrechtzuerhalten.

Die midi-Vergleichsstudie hat 729 Gemeinden in Kurhessen-Waldeck, Mitteldeutschland, Württemberg und der Nordkirche erneut befragt, die im vergangenen Jahr im Kontext der Ad-hoc-Studie „Digitale Verkündigungsformate während der Corona-Krise“ angegeben hatten, dass sie durch Corona digitale Verkündigungsformate angeboten haben. Davon haben sich 35 Prozent an der midi-Vergleichsstudie 2021 beteiligt.

epd
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Eine Antwort

  1. Vor- und Nachteile …
    da muss man abwägen.

    – sicher kann man durch Online-Gottesdienste potentiell viele Menschen erreichen (*),
    – andererseits ist damit alles unverlierbar im „Netz“ gespeichert, – weshalb viele persönliche Elemente gestrichen werden (von Geburtstagsglückwünschen bis hin zu Traueranzeigen). Damit wird auch die vor-Ort-Gemeinde um einiges unpersönlicher und distanzierter …

    (*) wobei auch hier der Effekt eher fraglich bleibt:
    https://www.pro-medienmagazin.de/digitalgottesdienste-hatten-keine-missionarische-wirkung/
    https://www.pro-medienmagazin.de/digitalgottesdienste-hatten-keine-missionarische-wirkung/

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