Meinung

Mehr „Real Life“ wagen

Vor einem Jahr starb der YouTuber Philipp Mickenbecker mit 23 Jahren an Krebs. Bekannt wurden er und sein Bruder Johannes durch das Projekt „The Real Life Guys“. Nun schreiben Freunde und Bekannte über Begegnungen mit Philipp und Jesus. Es sind Geschichten, die zum Nachdenken anregen.
Von Johannes Schwarz
Johannes und Philipp Mickenbecker

„Wenn Philipp da war, war Jesus da“, schreiben Elsie und Markus Wenz in dem Buch „Unsere Real Life Stories“. Das Ehepaar, das zum Leitungsteam des Gospel-Forums Stuttgart gehört, hat Philipp Mickenbecker bei Vorträgen auf der Bühne und bei persönlichen Gesprächen hinter der Bühne erlebt. Sie sind überzeugt: Philipp ist ein „Held des Glaubens“.

Es ist eine von vielen Aussagen in dem jetzt erschienenen und sehr lesenswerten Buch. Durch die verrückten und kuriosen Aktionen der „The Real Life Guys“ hätten Philipp und seine Crew die „ganze Nation“ und die „junge Generation“ bewegt und geprägt wie nur wenige. Ob fliegende Badewannen oder ein selbst gebautes U-Boot. Philipp habe mit seiner Kreativität in Verbindung mit dem Glauben Unvorstellbares bewirkt.

In schweren Momenten ist Gott mit dabei

Philipps beste Freundin Janet Müller berichtet sehr emotional von Philipps letztem Lebensjahr. Sie schildert, wie die wiederkehrende Krebserkrankung Philipps Leben und das seines Umfeldes auf den Kopf gestellt habe. Müller beschreibt den Schmerz und die Emotionen um Philipps dritte Krebserkrankung, aber auch um den Tod seiner jüngeren Schwester Elli, die beim Absturz eines Leichtflugzeugs starb.

Trotz dieser Erlebnisse hätten die Zwillinge und viele ihrer Freunde auf einen liebenden Gott vertraut. Janet berichtet sehr deutlich, wie begeisternd und ansteckend Philipps Glaube war. Sie sei immer wieder fasziniert davon gewesen, „mit welcher festen Überzeugung Philipp von Gott und Gottes Plan mit seinem Leben sprach“.

Unsere Real Life Stories Foto: adeo
Das Buch „Unsere Real Life Stories“ ist mehr als nur eine Sammlung persönlicher Geschichten und Begegnungen.

Der Musiker Alex Oberschelp von der christlichen Rap-Formation O’bros schreibt darüber, wie Gott in den schweren Stunden des Todes da war und allen Kraft gegeben habe. Weitere bekannte Personen, etwa der YouTuber Aaron Troschke oder ICF-Pastor Tobias Teichen würdigen Philipps vorbildlichen Glauben. Er habe den Menschen die Angst vor dem Tod genommen und ihnen die Perspektive aufgezeigt, in Ewigkeit zu leben.

Christopher und Michal Schacht, Alexandra Baier und weitere Freunde erzählen von schönen gemeinsamen Momenten und Reisen: Auf Island durften sie das Naturphänomen der Polarlichter erleben und in der Dominikanischen Republik kranke Menschen besuchen und für sie beten. Aber auch in der Heimat hätten sie viel gemeinsam erlebt: etwa beim Bau eines Baumhauses.

Nachhaltige Begegnungen

Einige der 41 Beiträge richten sich an Philipp selbst. Es sind Briefe an ihn, die den Blick Richtung Himmel suchen. Die drei Geschwister Theo, Janusz und Vitus Henning blicken auf die gemeinsame Kindheit mit Philipp zurück. Olja Hellwig schildert Erlebnisse, die ihr und Philipp gezeigt hätten, dass es keine Zufälle gebe und Gott sich auch durch Lieder bemerkbar machen könne.

Immer wieder beschreiben die Autoren Begegnungen, in denen Philipp durch seine Gastfreundschaft Menschen Hoffnung gemacht hat. Aber nicht alle, die auf den 208 Seiten zu Wort kommen, konnten Philipp persönlich kennenlernen. Manche ließen sich von seiner Lebensgeschichte inspirieren, gingen offenen Lebensfragen nach und fanden zum Glauben.

Inhaltlich wiederholen sich die Texte der Autoren an wenigen Stellen. Dadurch, dass Freunde und Bekannte von Philipp ihn unterschiedlich kennengelernt haben und verschiedene Beziehungen zu ihm hatten, gewinnt das Buch an Stärke. Der Mix aus engen Freuden, Wegbegleitern und bekannten Persönlichkeiten wie Schauspieler Samuel Koch, Theologe Johannes Hartl oder Influencerin Millane Friesen verhelfen dem Leser, ein umfangreiches Bild über die „Real Life Stories“ zu bekommen.

Letztlich ist das Buch mehr als nur die Summe von persönlichen Briefen und Begegnungen mit Philipp. Die unterschiedlichen Texte bewegen den Leser und lassen ihn über das Leben, den Glauben und über Freundschaft nachdenken. Gleichzeitig schenken die Geschichten Hoffnung, ein Leben im Hier und Jetzt mit einer Beziehung zu Gott zu leben. Sie ermutigen dazu, aktiv zu leben und Menschen zu begegnen. Vielen Autoren hat Philipp Mickenbecker das vorgelebt. Die „Real Life Stories“ der Autoren zeigt: Mehr „Real Life“ wagen lohnt sich.

Janet Müller (Hrsg.): „Unsere Real Life Stories. Geschichten und Begegnungen voller Mut, Hoffnung und Glaube“, 208 Seiten, adeo, 20 Euro, ISBN: 9783863343477

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