Kritik an Full-House-Darstellerin wegen Äußerung über „traditionelle Ehe“

Candace Cameron Bure ist neue künstlerische Leiterin des US-Fernsehsenders „Great American Family“. Für ihre Pläne mit dem konservativen Sender erntete die Schauspielerin einen Shitstorm. Ihr wird Homophobie vorgeworfen.
Von Johannes Blöcher-Weil
Die Schauspielerin Candace Cameron Bure

Viele Amerikaner kennen Candace Cameron Bure aus der Serie „Full House“. Die Schauspielerin ist künstlerische Leiterin des konservativen Fernsehsenders „Great American Family (GAF)“ geworden. Als sie jetzt begründete, warum der Sender zurzeit keine LGBTQIA+-Paare zeigen wird und sich inhaltlich auf Geschichten rund um die „traditionelle Ehe“ konzentrieren wolle, brach ein Shitstorm über sie herein.

In einem Interview mit dem Wall Street Journal betonte die 46-Jährige: „Ich denke, dass Great American Family die traditionelle Ehe im Kern beibehalten wird.“ Bis April stand Bure fast ein Jahrzehnt beim privaten Fernseh-Sender „Hallmark“ unter Vertrag und war in etlichen Produktionen die Protagonistin. Während bei Hallmark in diesem Jahr im Film „The Holiday Sitter“ eine LGBTQ-Liebesgeschichte im Mittelpunkt stehen soll, hat Bure für ihren neuen Arbeitgeber andere Pläne.

Arbeitgeber stimmt mit persönlichen Überzeugungen überein

Sie wolle sich auf andere Geschichten konzentrieren. Sie freue sich sehr darauf, „herzerwärmende Familien- und Glaubensprogramme zu entwickeln und die Art von Geschichten zu machen, die meine Familie und ich gerne sehen“. Dem Wall Street Journal sagte Bure: „Mein Herz möchte Geschichten erzählen, die mehr Sinn und Zweck und Tiefe haben.“ Hinter ihrem neuen Arbeitgeber stünden Christen, die Glaubensprogramme und gute Familienunterhaltung fördern wollen.

Bures Aussagen sorgten für Unmut in der Szene. Teenie-Star JoJo Siwa kritisierte Bures Bemerkung als „unhöflich und verletzend“. Die Tänzerin gehört der LGBTQ+-Community an. Auch ehemalige Kollegen zeigten sich fassungslos. Co-Star Jodie Sweetin aus der Serie „Full House“ solidarisierte sich in dem Kommentar von JoJo Siwa.

Widerspruch erntete auch Bill Abbott. Der frühere Geschäftsführer des Hallmark Channel hatte den GAF gegründet. In einer Stellungnahme verglich er die sexuelle Ausrichtung mit einem Trend: „Es ist sicherlich das Jahr 2022, also sind wir uns der Trends bewusst.“ Hallmark-Schauspielerin Hilarie Burton Morgan, bekannt aus „One Tree Hill“, empörte sich: „LGBTQ zu sein ist kein ‚Trend‘. Dieser Typ und sein Netzwerk sind ekelhaft. Du auch [Candace].“

Menschen aller Ethnien leisten einen wichtigen Beitrag

Bure reagierte auf die Online-Kritik und sagte zum US-Magazin „People“: „Es bricht mir das Herz, dass irgendjemand denkt, ich würde absichtlich jemanden beleidigen und verletzen wollen.“ Es mache sie traurig, dass die Medien die Menschen auseinanderbringen wollen, „selbst wenn es um etwas tröstendes wie einen Weihnachtsfilm geht. Wir brauchen Weihnachten mehr als je zuvor!“

In dem Gespräch betont sie darüber hinaus: „Ich bin eine gläubige Christin, was bedeutet, dass jeder Mensch das Antlitz Gottes enthält. Deshalb bin ich dazu angehalten, alle Menschen zu lieben und das tue ich auch“. In ihrem Interview habe sie zum Ausdruck gebracht, dass Menschen aller Ethnien und Identitäten sowohl vor als auch hinter der Kamera einen großartigen Beitrag für das Netzwerk geleistet haben. Abbott hatte sich bislang noch nicht zu der Kritik gegen ihn geäußert.

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3 Antworten

  1. Es ist schon krass, wie Christen angegriffen werden, nur weil sie die Ehe so verstehen, wie die Bibel sie beschreibt und auch viele Generationen davor sie so sahen.
    Es wird gerade so getan, als ob nicht auch die Biologie und Sexualorgane von Mann und Frau genau aufeinander angestimmt sind, um zu zwei Nachkommen zu produzieren.
    Einige LGBTQIA+ (entschuldigt, wenn ich einen Buchstaben vergessen habe) Anhänger tun so als ob nur ihre Weltsicht die Richtige wäre und sind völlig intolerant anderen Weltsichten gegenüber.

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  2. Es sollte doch jedem zu denken geben, wenn diese Frauen mutig und in dem Wissen, dass sie angefeindet werden, ihre Position öffentlich und gegen den Mainstream vertreten. Es ist ja nicht nur Frau Bure, es sind eine Eva Herrman z.B. und etliche andere. Sie zeigen, dass das, wogegen sie sich stellen, eben gesellschaftlich eben nicht so einfach durchgewunken wird, das Allernatürlichste ist.

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