ARD-Doku: „Das größte Coming-out in der Katholischen Kirche“

Die ARD-Doku „Wie Gott uns schuf“ könne die katholische Kirche in eine weitere Glaubenskrise zu stürzen. So kündigt der Sender den Film an. Darin geht es um ein Thema, das für die Kirche immer drängender wird: homosexuelle Mitarbeiter.
Von Jörn Schumacher
ARD-Dokumentation Wie Gott uns schuf

Die Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ von Hajo Seppelt, Katharina Kühn, Marc Rosenthal und Peter Wozny rührt an einem wunden Punkt. Doch die Journalisten wollen mehr als nur ein wenig stören. Sie erhoffen sich, dass sich nun tatsächlich etwas ändert in der Katholischen Kirche. Das wurde bei einem Pressegespräch vor Veröffentlichung des Films deutlich. Hunderttausende Menschen arbeiten in Deutschland für die Kirche und ihre Einrichtungen. „Diese Menschen halten unsere Gesellschaft Tag für Tag am Laufen“, macht der Film klar. Doch unzählige von ihnen empfinden in sexueller Hinsicht etwas anderes als das, was die Katholische Kirche aus Gründen der Tradition oder der Theologie akzeptieren kann oder will. Die TV-Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ habe das Potential, „die Katholische Kirche in Deutschland in eine weitere Glaubenskrise zu stürzen“, teilte die ARD mit.

Der verantwortliche Autor, Hajo Seppelt, ist eigentlich bekannt aus dem Sport-Journalismus, doch das Thema seines aktuellen Films habe ihn seit vielen Jahren beschäftigt, sagte er vorab der Presse. „Ich bin katholisch sozialisiert, war Ministrant, Lektor und in Jugendgruppen aktiv.“ Schon damals fand er den Umgang der Kirche mit Fragen der Sexualität verstörend. Aber erst Jahrzehnte später, als mit dem deutschen Papst Benedikt erneut ein Hardliner an der Spitze der Weltkirche stand, reichte es ihm endgültig und er trat aus.

Sind homosexuelle Kirchenmitarbeiter „krank“?

Neben Pfarrern sind es Ärzte, Lehrer, Erzieher, Sozialpädagogen, Pfleger, Seelsorger, Sozialarbeiter und andere, die ihren Dienst in der Kirche tun, und die meisten sehen sich für diese Arbeit berufen. Sie sind gläubig und gerne Teil der Kirche. Und doch will ihr Arbeitgeber ihr Arbeitsverhältnis beenden, wenn etwas über ihre nicht-heterosexuelle Orientierung bekannt wird. Manche Interviewpartner berichten im Film von anonymen Drohungen deswegen, noch mehr von Anfeindungen, manche wurden dadurch bis zu Selbstmordgedanken getrieben.

100 Menschen hat das ARD-Team interviewt. Ob lesbisch, schwul, bisexuell, queer, nicht-binär – es gibt viele unterschiedliche Arten, das eigene sexuelle Empfinden zu beschreiben. Doch damit habe die Katholische Kirche ein Problem. Sind diese Menschen denn wirklich so, „wie Gott sie schuf“? Für viele Kirchenangehörige sei Homosexualität eher vergleichbar mit einer Krankheit, gegen die eine richtige Behandlung hilft, oder Beten.

Für die Interviewpartner stehe mit der Beteiligung am Film viel auf dem Spiel, klären die Macher auf. Protagonisten berichten offen davon, dass sie danach ihre Arbeit beenden werden müssen. Manche ließen ihr Aussehen und ihre Stimme im Beitrag unkenntlich machen. Der Jesuiten-Pater Ralf Klein sagt hingegen offen und mit einer gewissen Befreiung: „Ich bin schwul.“ Priester wie ihn dürfte es eigentlich gar nicht geben, sagt der Film. Das sei jedenfalls die offizielle Haltung Roms. Und doch gebe es viele wie ihn, und die meisten schwiegen.

Henry Frömmchen war Priesterseminarist. Auf Instagram postete er ein Foto von sich und seinem homosexuellen Partner, berichtet er. Daraufhin sei er aus dem Priesterseminar entlassen worden. Hendrik Johannemann wiederum, Beratendes Mitglied beim Synodalen Weg, sagt, die „Homophobie“ habe dazu geführt, dass er schon in jungen Jahren dachte: „Gott will mich so nicht, meine Eltern wollen mich so nicht.“ So habe er bereits mit elf Jahren Suizidgedanken gehabt. Für viele, die ähnlich empfänden wie er, gelte die Devise, die aus der US-amerikanischen Armee ausgeben wurde: „Don’t ask, don’t tell“ – nicht fragen, nicht reden. Das heiße für viele Betroffene aber auch ein Leben in Lüge. „Dieses Versteckspiel macht einsam“, sagt der Priester Bruder Norbert im Film.

Nur einer von 27 Bischöfen bereit zum Interview

Rom verweist bei dem Thema auf Bibelstellen oder den Katechismus, der Homosexualität als „schlimme Abirrung“ und als „gegen das natürliche Gesetz“ oder als schlicht krank darstelle. Die Bibel verurteile gleichgeschlechtlichen Sex, klärt der Film auf, aber nirgendwo sei von Homosexualität als einer gleichberechtigten Liebesbeziehung („wie wir den Begriff heute verstehen“) die Rede. „Diese traditionelle Lesart des Vatikans ist auch in Kirchenkreisen für viele heutzutage überholt“, sagen die Autoren.

Die Katholische Kirche will verhindern, ein Problem mit ihrer Glaubwürdigkeit zu bekommen, erklären Kirchenrechtler. Diesen „Loyalitätsobliegenheiten“, die zu den „Grundsätzen der katholischen Glaubens- und Sittenlehre“ gehören, stimme jeder Arbeitnehmer kirchlicher Institutionen mit dem Arbeitsvertrag auch zu. Und diese Sittenlehre sieht Homosexualität als Sünde an.

Für die Dokumentation haben die Journalisten die Spitzen aller 27 deutschen Bistümer angefragt. Doch nur einer war bereit, sich zu äußern: der Aachener Bischof Helmut Dieser. Er sagt, dass das Kirchenrecht in dieser Hinsicht reformiert werden müsse. Er selbst habe seine Einstellung queeren Menschen gegenüber irgendwann geändert, erklärt er. Früher habe er in Homosexualität eine Störung gesehen, heute sei er überzeugt, „dass der Begriff ‚Mann‘ und ‚Frau‘ vielfältiger ist als nur: ‚Der Mann ist auf die Frau hin geschaffen, und die Frau ist auf den Mann hin geschaffen.‘“ Der Bischof ergänzt: „Ich entschuldige mich im Namen der Kirche für die Menschen, die in ihren seelsorgerlichen Begegnungen mit der Kirche verletzt wurden.“

Am Ende steht für alle Betroffenen die titelgebende Frage, die Theologen und Kirchenobere wohl weiterhin diskutieren und ihre Antwort dazu erklären müssen; Andreas Kratel, Theologe aus Münster, formuliert sie so: „Warum heißt es einerseits immer, Gott habe alle Menschen gleich geschaffen, und er habe sie gut geschaffen, so wie sie sind, und auf der anderen Seite macht die Kirche diese Unterschiede?“

„Wie Gott uns schuf“, Dokumentation, 60 Minuten, Ausstrahlung: Montag, 24. Januar 2022, 20:30 Uhr, im Ersten. Danach auch in der ARD-Mediathek verfügbar.

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36 Antworten

  1. Also, verstehe ich das richtig? Es wäre obligatorisch für die Kirche sich die Gesellschaft und ihre „moderne“ Ansichten anzupassen? Die bibel muss man nach heutige Ansichten auslegen? Da hat man gewaltig was misverstanden. Gott hat uns gesagt, was richtig und falsch ist. Entweder passt der Mensch sich Gott an oder er geht verloren. Gott ist nicht erpressbar. Er lässt sich auch nicht von den heutzutage so beliebten Standardbeschimpfungen beeindrucken. Wahrheit ist nicht nach belieben zu biegen.

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  2. Vielen Dank an Alle die sich das getraut haben! Ich wünsche Ihnen das Sie auf viel Unterstützung treffen werden und unbedingt in eine glückliche Zukunft blicken können. Respekt und DANK!

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  3. Auch ohne prophetische Begabung ist mir schon seit einigen Jahren klar, die KK wird sich in der Frage Homosexualität dem Zeitgeist anpassen. Spannend wird nur der Spagat zwischen westlicher Welt und dem Rest der Erdkugel. Läuft das auf eine Spaltung hinaus oder auf eine Kirche mit zwei „Systemen“ ?
    Oder setzt sich ein liberaler Papst gegen die „dritte Welt “ durch und spricht ein „erlösendes“ Machtwort ?
    Nennt man das dann neoreligiöser Kolonialismus ?
    Jetzt könnte man als Evangelikaler sagen, egal wie es kommt, was hat das mit mir zu tun ?
    Ich befürchte allerdings, dass wenn die traditionelle Sicht auf die Sexualmoral fällt und das Bollwerk KK in die Knie geht, es zu einem Dammbruch kommt und die progressiven Kräfte ihren Landgewinn mit einem Todesstoß abschließen wollen. Dann wäre es denkbar, dass eine biblische Sicht auf Moral und Ethik plötzlich verfassungsfeindlich ist und wir zu Straftätern werden !
    Ja was denn nun, hör ich das Gras wachsen oder ist das der Beginn einer aufkeimenden Phobie ?

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  4. Also ich als Schwuler kann die Not solcher Homosexueller gut nachvollziehen, aber das, worin diese Not dann übergeht, ist für mich unverständlich, denn letztlich geht es nicht um irgendwelche kirchenrechtliche Fragen oder um wie auch immer geartete „Sittenlehren“, sondern schlichtweg um das Wort Gottes, nämlich um die Heilige Schrift, in der wir alle ganz klar nachlesen können, wie der HERR Lust und Sexualität ordnet und ermöglicht – da fallen erstens alle außerehelichen Verbindungen und Beziehungen weg, zweitens sind ausdrücklich gelebte homosexuelle Lebensweisen gänzlich ausgeschlossen, verboten und veurteilt.

    Gott ist nicht politisch korrekt. Die Bibel ist nicht politisch korrekt. Der HERR schmiert niemandem Honig um den Mund. Gott sagt nicht das, wonach einem die Ohren jucken und kitzeln. Die Liebe des HERRN, die gerne als Rechtfertigung für das eigene Leben in Sünde herangezogen wird, ist eben nicht beliebig, nicht wahllos und nicht nach weltlichen Maßstäben zu erklären, nein, ganz im Gegenteil, Gott verlangt etwas ab – Reue, Umkehr, Buße und daß man seine eigenen verweltlichten Wünsche und Begierden hintanstellt und sich ganz frei machen läßt duch den Herrn Jesus Christus. „Nicht nur errettet, sondern auch verändert“ lautet zum Beispiel eine sehens- und hörenswerte Predigt von Pastor Peter Krell aus der Hoffnungskirche Kaiserslautern. Ebenfalls zu empfehlen sind „Original oder Fälschung – ist dein Glaube echt?“ (ebenfalls Pastor Peter Krell), „Laß dich vom Heiligen Geist leiten“ (Pastor Wolfgang Wegert) oder „Ein Angiff des Teufels Teil I und II“ (Charles Stanley). In diesen Predigten geht es gerade auch darum, daß ein Kennzeichen für wahre Bekehrung und Wiedergeburt unter anderem die Abkehr von der Welt ist mit all ihren Verirrungen, Wirrheiten und Verdrehungen menschlicher Begierden.

    Charles Stanley sagte mal sinngemäß, daß diejenigen, die ihren Lebenswandel gerne leben, obwohl ihn Gott in der Heilige Schrift verbietet, genau jene sind, die die betreffenden Bibelstellen, die ihnen unbequem
    und ein Grauen sind, in Frage stellen. Ist ein solcher Mensch wirklich bekehrt? Es bestehen Zweifel.

    Jesaja 5,20: Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse; die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; die Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!

    Abgesehen davon muß man wirklich zweifeln, ob „Christen“, was ich bewußt in Anführungszeichen setze, die sich selbst unter dem politisch-ideologischen Begriff „queer“ zusammenfassen, tatsächlich in Christus sind, denn hier geht es nicht um eine gefühlsmäßige (homosexuelle) Neigung in einer gefallenen Schöpfung, die man im Lichte der Bibel beurteilt und einordnet, sondern schlichtweg um Politik und Ideologie, es geht um die ungläubige „Welt“, mit der wir nicht „unter einem Joch“ sein sollen …

    Nein, liebe heterosexuelle Mitchristen, laßt Euch nicht den Kopf verdrehen.

    Homosexualität – Ein Zeugnis: http://www.epheservier.de

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    1. Vielen Dank für diesen sehr differenzierten und klugen Beitrag.

      In der Tat, ein Christ fragt zuerst nach Christus und der Wahrheit:
      „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“

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    2. Meinen Respekt, Chris!
      Die Seite lese ich in den nächsten Tagen.

      Gottes Segen

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  5. Die Katholische Kirche hat einerseits ein Problem mit nicht-heterosexuellen Menschen, aber kein Problem, Kinderschänder zu schützen. Die Institution „Kirche“ verspielt damit den letzten Rest ihres Ansehens und ihrer Glaubwürdigkeit. Ich bin nach dem Bekanntwerden der Skandale im letzten Jahr ausgetreten. Der sehr berührende Bericht über die Not der Menschen, die für diesen Film ihren ganzen Mut zusammengenommen haben und das unwürdige Doppelspiel beenden möchten, bestätigt meine Ansicht nur noch: In ihrer jetzigen Form hat die Katholische Kirche ihre Existenzberechtigung verspielt.

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  6. Endlich!
    Der Mut der 100 und mehr Betroffenen ist bewundernswert.
    Ich hoffe auf ein gewaltiges Erdbeben in der katholischen Kirche. Und dass aus den Trümmern eine neue Kirche entsteht, die ihren Ansprüchen gerecht wird.

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  7. Ich bin begeistert über den Mut jeder und jedes Einzelnen in der Doku. Meinen Rückhalt habt ihr! Gleichzeitig bin ich entsetzt, wie viele Tränen, Wunden und Ängste solch ein Umgang mit der Sexualität verursacht – und das ebenso in vielen Freikirchen und allen anderen Konfessionen und Religionen, die so handeln wie die katholische Kirche hier.
    Ich bete für eine Welt, in der die Liebe Gottes gewinnt und niemand aufgrund der Sexualität verurteilt oder ausgeschlossen wird.

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    1. Steffen: „… in der die Liebe Gottes gewinnt …“ – Na dann lesen Sie doch noch mal, was Gott zu diesem Treiben sagt. Das erinnert ja ans alte Rom. Die in Gott begründete und in der Bibel bezeugte Liebe heißt Sünde nicht gut, da können Sie noch so sehr zu einem „Kuschel-Götzen“ beten. Es ist immer wieder erschütternd, was für einen Gott man sich da nach eigenen Befindlichkeiten zusammenbaut, einen Gott, der mit der Heiligen Schrift nicht übereinstimmt. Die Bibel ist das Wort des lebendigen Gottes, dessen Liebe nicht beliebig und auch nicht billig ist.

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      1. Alle die nicht Ihrer Meinung sind, bauen sich also einen Kuschel-Götzen! Und was Gott zu dem „Treiben“ sagt, wissen Sie auch ganz genau.
        Ihre Ignoranz ist wirklich auf Augenhöhe Ihrer Anmaßung und Selbstüberschätzung.
        Welch ein erbärmliches Zerrbild des Evangeliums! Im Zentrum steht m.E. eine in jeder Hinsicht geistfreie Bibliolatrie!
        Das Wort des lebendigen Gottes – der Logos – ist Jesus Christus.

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  8. Diese Dokumentation ist ganz großartig, sehr sensibel und menschlich werden Schicksale von Menschen dokumentiert, die von der Kirche großes Unrecht erfahren haben und trotzdem am Glauben und der Kirche festhalten wollen.
    Im Gegensatz zu dem hier immer wieder begegnenden schäbigen Narrativ, das sexuell „abweichende“ Orientierungen immer wieder unter dem Aspekt der Triebhaftigkeit abwertet, begegnen ganz normale aufrichtige Menschen, die nur ein meschenwürdiges Leben führen möchten. Ihr MUT und ihre Aufrichtigkeit verdienen den größten Respekt!
    Ich vermute ganz stark, dass zahlreiche Kommentatoren, die hier die bekannte ideologische Schmalspurauffassung vertreten, die Dokumantation vermutlich noch nicht einmal gesehen haben, denn unsinnige, menschenverachtende Auffassungen funktionieren am besten empiriefrei!
    @stammtischbruder @chris lieber et al:
    NEIN, Sie vertreten nicht die biblische Position, auch wenn Sie das ständig wiederholen. Vielmehr missbrauchen Sie die Bibel, um eine fundamentalistische Ideologie zu vertreten, die historisch völlig unterbelichtet ist. Es ist einfach nur noch ärgerlich, dass Menschen, die historisch, philologisch und hermeneutisch völlig ahnungslos sind, solche weitreichenden Urteile über andere und über Gott abgeben! Es ist auch keine Phobie, wenn man Dummheit Dummheit nennt!

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    1. Bleiben Sie bei Ihren abstrusen Interpretationen, die dem Zeitgeist geschuldet sind, lassen Sie uns Christen beim Worte Gottes bleiben. Eine Ideologie ist Bibeltreue nicht, solche kindischen Bezeichnungen wie „queer“ oder „LGBTQIA*“ sind hingegen schon links-grüne Politik und Ideologie, total verweltlicht, nur sollen wir wiedergeborene Christen mit der Welt nichts zu tun haben. Steht auch in der Bibel. „Menschenfeindlich“ und „geistlos“, wie Sie das nennen, sind Menschen, die sich Christen nennen und dann andere Menschen mit falschen Lehren abziehen hinter sich her, wovor wir gewarnt werden, daß diese in unseren eigenen Reihen aufstehen und Unfrieden stiften.

      Römer 16,17-18: Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr achthabt auf die, welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Zwistigkeiten und Ärgernisse anrichten, und wendet euch von ihnen ab. Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch süße Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen.

      Kolosser 2,8-9: Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß!

      Epheser 4,17-19: Dies nun sage und bezeuge ich im Herrn, dass ihr nicht mehr wandeln sollt, wie auch die Nationen wandeln, in Nichtigkeit ihres Sinnes; sie sind verfinstert am Verstand, entfremdet dem Leben Gottes wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verstockung ihres Herzens; sie, die abgestumpft sind, haben sich selbst der Ausschweifung hingegeben, zum Ausüben jeder Unreinheit mit Gier.

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      1. Sie behaupten den immer gleichen geistlosen Nonsense und wähnen sich mit drei Bibelversen im unangreifbaren Recht. Ich gehe davon aus, Sie wissen vom „alten Rom“ so gut wie nichts, von der Zeitgeschichte der beiden Testamente auch nicht. Sie ergehen sich in fundamentalistischen Worthülsen, die eine völlig ideologische Lesart des Christentums verrät und darüber hinaus ein Maximum an Bildungsverweigerung.
        NEIN, Sie sind nicht bibeltreu, weil Sie von der Bibel nicht viel verstehen. Sie zeihen andere der falschen Lehre, wobei Sie von der Lehrentwicklung der Kirche auch keine Ahnung haben. Der Vorwurf, dass alle, die nicht Ihrer Auffassung sind, sich die Bibel weltlich zurechlegen, ist ebenso dreist wie töricht. Sie haben von Bibelwissenschaft nicht einmal den Hauch einer Ahnung.
        Es ist eigentlich nicht erstaunlich, dass Menschen, die so wenig Sachverstand mitbringen wie Sie, zu so weitreichenden Urteilen neigen, vermutlich ist weitreichende Ignoranz die Vorraussetzung dafür. Ich weiß, dass man Menschen wie Sie mit Argumenten nicht erreichen kann, aber widersprechen muss man ihnen. Traurig ist es trotzdem und ärgerlich!. Sie vertreten nicht das Evangelium! GOTT SEI DANK!

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  9. Zum Beleg, dass die bekannten Kommentatoren über Sachverhalte reden, die Sie nicht verstehen und nicht verstehen wollen, sei auf folgende Vorträge hingewiesen:
    – aus Worthaus:
    https://worthaus.org/mediathek/sexualitaet-und-geschlechterverhaeltnisse-im-alten-testament-11-18-1-2/
    https://worthaus.org/mediathek/geschlechterverhaeltnisse-und-sexualitaet-im-neuen-testament-10-7-2/
    https://worthaus.org/mediathek/the-gay-question-the-bible-the-christians-and-the-homosexual-5-1-1-eng/
    – aus dezidiert evangelikaler Perspektive:
    https://www.youtube.com/watch?v=HbxRdo0e_uE&t=1424s
    Wer Argumente nicht zur Kenntnis nimmt, um immer wieder seine geistlosen Überzeugungen hinauszuposaunen, macht aus dem Glauben eine bildungs- und menschenfeindliche Ideologie!

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  10. Auch in dieser Dokumentation, wie leider so oft, die immer wieder historisch falsche Behauptung am Ende des Satzes: „Die Bibel verurteile gleichgeschlechtlichen Sex, klärt der Film auf, aber nirgendwo sei von Homosexualität als einer gleichberechtigten Liebesbeziehung („wie wir den Begriff heute verstehen“) die Rede.

    Pfarrer Dr. Gerrit Hohage hat in seinem Aufsatz „SAGT DIE BIBEL ETWAS ZU HEUTIGER HOMOSEXUALITÄT?“ dargelegt, dass es in der Antike sehr wohl Homosexualität unter gleichberechtigten Menschen gab und er widerlegt die Aussage, dass die Bibel nichts zu heutiger (partnerschaftlicher) Homosexualität sagt. Nachzulesen unter http://www.netzwerk-baden.de/downloads/

    Damals wie heute können Menschen mit viel eigener Weisheit vieles behaupten, begründen und diskutieren. Für Christen ist aber entscheidend der Gehorsam auf Christus und sein Wort in der Bibel.
    Gottes Wort bleibt in Ewigkeit.
    Deshalb heißt es in letzten Buch der Bibel im letzten Kapitel, Offenbarung 22:
    „Ich bezeuge allen, die da hören die Worte der Weissagung in diesem Buch: Wenn jemand etwas hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buchs dieser Weissagung, so wird Gott ihm seinen Anteil wegnehmen am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben steht. Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“

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    1. Auch Herr Dr. Hohage ist hier sicher nicht der Weisheit letzter Schluss. Ja, in der Antike gab es das möglicherweise, überliefert ist dies aber nur als literisches Ideal. Zur Zeit des Paulus war das nur noch literarisch bekannt und entsprach eben überhaupt nicht der Praxis, die nur Beziehungen mit sehr einseitigem Machtgefälle zugunsten des älteren und reicheren Mannes kannte. Man muss auch innerhalb der Antike differenzieren und dafür gibt es Fachleute (zu diesen gehört Herr Hohage zweifelsohne nicht!)… auch wenn Ihnen das nicht passt!

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    2. PS In der Umgebungskultur des Paulus waren liebevolle Beziehungen auf Augenhöhe auch zwischen Männern und Frauen nicht angesagt, der Mann war aufgrund anthropologischer Überzeugungen derjenige, der das Sagen hatte (diese Vorstellungen prägen bspw. die Briefe, die mit Berufung auf Paulus vermutlich eine Generation später verfasst wurden und die in Fundamentalien ebenfalls für schräge Vorstellungen sorgen!) Dass Paulus in 1. Kor 7 eine reziproke Egalität fordert, zeigt worauf er den theologischen und ethischen Schwerpunkt setzt bzw. was er verurteilt, nämlich ein Machtgefälle zu ungunsten der Schwachen, was dem Sein in Christus nach seiner Überzeugnung nicht entspricht.
      Bevor man ethisch problematische Positionen zum Nachteil diskriminierter Minderheiten als biblische Position hinaus posaunt, sollte man sich einfach bei Fachleuten mit ausgewiesener Expertise informieren. Soviel moralische und intellektuelle Integrität muss man fordern!

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  11. Ad 1: Dr. Hohage hat für seine Aussage Belege aus neuerer profangeschichtlicher Literatur angeführt. Wenn Carvalho dies nicht als Realität anerkennen will, sondern „nur als literarisches Ideal“, dann erinnert mich das doch stark an das Lied von Pippi Langstrumpf „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Oder wo sind die Belege und Quellen für eine solche Behauptung?
    Ad 2: Was Carvalho bei 1. Kor. 7 zum einen übersieht, ist der eschatologische Hintergrund. Zum anderen mit 1. Kor. 7 ein „Machtgefälle zu ungunsten der Schwachen“ auflösen zu wollen und dies dann auch noch auf homosexuelle Beziehungen anzuwenden, ist keine Exegese, sondern Eisegese, hier wird in den Text das hineingelesen, was man selbst möchte. Paulus kann man dafür wahrlich nicht in Anspruch nehmen. Was den Apostel betrifft, so hat er zur Beurteilung von Homosexualität ein klares Urteil, siehe Römer 1,24ff u.a.
    Ad 3: Die angebliche paulinische Verurteilung eines Machtgefälles zu ungunsten der Schwachen dann mit „dem Sein in Christus“ zu begründen und dies anzuwenden auf das Thema Homosexualität ist ein klassischer Kurzschluss. Mit Sicherheit hat Paulus nichts anderes geglaubt und gelehrt wie Christus selbst, dessen Herrlichkeit ihn vor den Toren von Damaskus getroffen und bekehrt hat. Im Geiste Christi hat Paulus gelebt, missioniert und Gemeinde gebaut. Dazu gehört mit Sicherheit auch das, was Jesus selbst zur Ehe gesagt hat. Dr. Hohage hat dies in Punkt 2.1 seines Aufsatzes in sechs Punkten festgehalten, u.a. dass Ehe als Zweierbeziehung gegengeschlechtlich und auf Fortpflanzung angelegt ist.

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    1. Es geht darum, zu welcher Zeit welche Vorstellungen geherrscht haben. Eine Quelle habe ich genannt, das ist Prof. Dr. Michael Tilly, ein ausgewiesener Fachmann für Neues Testament und Antikes Judentum an der Universität Tübingen! Ihr Pippi-Langstrumpf-Argument ist also Quatsch! Ihr „Ad 3“ belegt exakt, wer hier Eisegese betreibt und verschiedene Texte über einen Fundi-Leisten spannt.
      Mit Verlaub – wortreich zu kurz gesprungen!

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      1. PPS Wo es in 1. Kor 7 um die reziproke Egalität der Sexualität in der Ehe geht, hat das keinen besonderen eschatologischen Hintergrund bzw. nicht mehr als immer bei Paulus, der von einer baldigen Wiederkunft überzeugt ist! Und dass sich diese – in der Tat – revolutionären Aussagen des Paulus über die Wechselseitigkeit in den Zusammenhang von Stärke und Schwäche stellen lassen, legt der unmittelbare Kontext des 1. Korinmther-Briefes nahe… Hier von Eisegese zu sprechen, ist sachlich schlicht unsinnig!

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    2. PS Eine weitere Quelle, der Verfasser ist Dr. habil. Stefan Scholz, die ebenfalls profanhistorische Erkenntnisse würdigt und kontroverse Deutungen referiert – das tun natürlich wissenschaftlich arbeitende Neutestamentler immer! Das „Argument“, da gäbe es eine Sondergruppe christlicher Exegeten, die nur ihre (post-)modernen Marotten in der Bibel wiederfinden wollten und historische Erkenntnisse ausblenden würden, ist argumentationslogisch leicht durchschaubar tendenziös und grober Unfug!
      https://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/lexikon/sachwort/anzeigen/details/homosexualitaet-nt/ch/240f52e8b787c5f62c04539379e0d545/

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  12. Zum biblischen Sachverhalt selbst hat Carvalho leider nichts weiter beigetragen. Dennoch habe ich mir die Zeit genommen, den Artikel von Stefan Scholz zu lesen. Es geht zunächst auch um das Verständnis der Schrift als Wort Gottes oder als historische Literatur. Weil sie nach eigener Aussage Wort Gottes ist, erachte ich die historisch-kritische Methode als nicht geeignet, sondern arbeite nach Prof. Gerhard Maier „historisch-biblisch“.
    Scholz macht weiter den Grundfehler, die Relevanz neutestamentlicher Aussagen mit einer konstruktivistischen und essentialistischen Sichtweise von Homosexualität beleuchten und bestimmen zu wollen. Hier werden philosophische und wissenschaftliche Standpunkte, die uneindeutig und mit der Zeit wandelbar sind, als Zugang zum Wort Gottes benutzt, anstatt umgekehrt das ewige und ewig gültige Wort Gottes zu allen Zeiten als Maßstab für das Leben der Menschen zu nehmen (Ethik).
    Klar herausgearbeitet hat er, dass im Judentum mit Bezug auf Lev 18/20 gleichgeschlechtliche Praktiken verboten waren, „da der Mensch als Mann und Frau das Abbild Gottes verkörperte“. Wo steht aber, dass das heute nicht mehr gilt? Jesus bestätigt und bekräftigt hingegen (Mt 19), dass nur Mann und Frau als zueinander geschaffen sind.
    Bei Scholz liest man auch, wie bei Hohage, dass es zur Zeit der ersten Gemeinden „mehrjährige erotische Beziehungen unter freien Männern gab“. Somit ist klar, dass die Aussagen von Paulus sich nicht nur auf gewalttätige und päderastische homosexuelle Handlungen beziehen können.

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  13. Trotz all dieser Feststellungen kommt Scholz dann am Ende zum Ergebnis „Homosexualität im Sinn post-/moderner Lebenspraxis konnte Paulus zweifelsohne nicht verdammen, da er sie nicht kannte.“ Das kann nur verstehen, der das genauso verstehen will. Wie ein Offenbarungseid heißt es dann auch: „Zugleich macht diese Interpretationsarbeit die Suche obsolet, in den neutestamentlichen Texten Antworten zu finden, wie Menschen heute miteinander leben können.“ Ja, wo denn sonst?
    Das widerspricht der Erkenntnis und dem Schriftverständnis der Apostel, der Kirchenväter und auch der Reformatoren. Ebenso wie den kirchlichen Bekenntnissen bis hin zu Barmen.
    Empfehlenswert: „Fünf Dinge für den Umgang mit unserer Sexualität“
    https://offen.bar/fuenf-dinge-fuer-den-umgang-mit-unserer-sexualitaet/

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  14. Wieder wortreich zu kurz gesprungen, aber dafür die methodische Unzulänglichkeit eines fundamentalistischen Bibelverständnisses präsentiert: Das Schriftverständnis von den Aposteln bis Barmen ist enorm unterschiedlich (vgl. dazu den Oxforder Bibelgelehrten Barton, John: Die Geschichte der Bibel). Gerade Luther hat in ethischen Fragen ganz sicher keine Buchstabenrezeptmethode betrieben – ich frage mich, wo Herr Hauck Kirchengeschichte gelernt hat!
    Das „ewige und ewig gültige Wort Gottes“ ist Jesus Christus. Ferner ist das ein Bekenntnissatz, der methodisch nun wirklich überhaupt nichts austrägt.
    Die Vorwürfe an Herrn Dr. Scholz werden in ihrer Defizienz leicht erkennbar, wenn wir das Ganze auf die Sozialgesetzgebung der hebräischen Bibel oder die Gemeindestruktur des neutestamentlichen Briefe anwenden. Wir werden dort – auch mit den differnziertesten exegetischen Mitteln – keine Antworten finden, die ein Rezept für heutige Sozialsysteme oder heutige Gemeindestrukturen abgeben (so sehr manche Freikirchler auch von der Urgemeinde fantasieren mögen). Ethische Urteilsfindung ist komplexer! Ferner betsimmt Herr Dr. Scholz Homosexualität nicht „konstrutivistisch und [!] essentialistisch“ – schon das zeigt, dass Herr Hauck nicht versteht, wovon die Rede ist -, sondern er stellt diese als konträre [!] zeitgenössische Ansätze vor.
    Und schließlich verdreht Herr Hauck den Befund absichtsvoll, denn Scholz stellt für die antike Welt z.Z. des Paulus ganz eindeutig das Machtgefälle bei homosexuellen Praktiken in den Mittelpunkt. Schlecht gebrüllt eben!

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  15. Wer hat etwas von einer „Buchstabenrezeptmethode“ behauptet? Das sind die oft gehörten und nichtssagenden Schlagworte, um ein Schriftverständnis abzuwehren, das ganz am Wort Gottes bleibt und an dem Grundsatz festhält, dass sich die Schrift selbst auslegt. Dazu bedarf es gerade keiner Philosophien, Ideologien oder sonstiger menschlicher Weisheiten.
    Auffallend ist, dass Carvalho außer auf 1. Kor. 7, wo wir ein unterschiedliches Verständnis haben, nicht mit der Schrift argumentiert. Alle Fragestellungen und Themen sind aber nur in dem gesamtbiblischen Rahmen zu verstehen. Und hier gibt es m.E. zum Thema „Homosexualität“ eine klare Linie vom Schöpfungsbericht, den alttestamentlichen Schriften hin zu Jesus und den Aposteln.
    Und wie soll man verstehen, dass trotz der langen Zeit des Judentums und trotz fast 2000jähriger Kirchengeschichte nun in den wenigen letzten Jahrzehnten einige protestantische Kirchen in den westlichen Ländern der Aufklärung mit ihrer Auslegung und Auffassung von Homosexualität die neue Wahrheit gefunden haben sollen? Natürlich kann man bei geistlichen Fragen nicht mit Mehrheiten argumentieren. Aber es würde ja unweigerlich die Frage stellen, ob 90 Prozent (Zahl ist geschätzt) der Weltchristenheit jetzt auf einmal irren, die katholische Kirche, die orthodoxen Kirche und auch die evangelischen Kirchen, die an der althergebrachten Lehre festhalten? Nach meinem Dafürhalten hat sich vielmehr das Schriftverständnis von einigen verändert und es sind außerbiblische Kriterien, Gedanken und Methoden eingetragen worden.

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  16. Für meinen Teil beende ich hiermit die Diskussion. Ich bedanke mich bei Carvalho, dass er mich motiviert hat, erneut und vertieft mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Mir klingt noch die Schriftlesung des heutigen Gottesdienstes aus 2. Petrus 1 nach:
    16Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen. 17Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. 18Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. 19Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen. 20Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist. 21Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.

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    1. Und ich bedanke mich bei Herrn Hauck, dass er mit seinem „trefflichen“ Zitat bestätigt, wie geistlicher Hochmut aussieht. Ein Bibelvers und dann bin ich unangreifbar im Recht. Ganz, ganz schwach!

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    2. @Herr Hauck
      Und es ist schon tragisch, dass Menschen wie Sie, die sich Ihrer eigenen Bibeltreue so rühmen, durch ihre eigene Auslegungsbrille so blind sind, dass sie noch nicht einmal den Vers, den sie hernehmen, um sich im Recht zu wähnen, gründlich gelesen haben.
      Denn da ist die Rede von Weissagungen in der Schrift. Griechisch prophéteia – zu deutsch: Prophetenwirksamkeit, Prophetengabe, Prophetenwort.
      Worum geht es also? Darum, dass niemand die Worte von Propheten, die in der Schrift zu finden sind, eigenmächtig auslegt.
      Niemand in dieser ganzen Diskussion hat irgend eine biblische Weissagung ausgelegt.
      Seien Sie doch bitte so redlich, und nehmen Sie auch diesen Text wörtlich. Und ernst.
      (Übrigens: vielleicht befassen Sie sich einmal mit Luther. Dann verstehen Sie sicher auch, was er mit dem Grundsatz „die Schrift legt sich selbst aus“ gemeint hat. Spoiler: Es ist nicht das biblizistische „Ich lese die Bibel „wörtlich“ (auf welcher Sprache eigentlich??) und habe sie sofort verstanden, weil ich ja so mit dem heiligen Geist erfüllt bin und die Bibel so klar ist“).

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  17. PS Die Kirche hat gut biblisch zwei Jahrtausende einen kirchlichen Antisemitismus begründet, und der war falsch, exegetisch unhaltbar und moralisch verwerflich.
    Ebenso hat man zwei Jahrtausende biblisch begründet eine Homophobie propagiert, exegetisch unhaltbar und moralisch verwerflich.
    Auf die Analogie macht übrigens der evangelikale Theologe Prof. Dr. David Gushee aufmerksam, der zu beiden Gebieten akademisch geforscht und publiziert hat.
    https://www.youtube.com/watch?v=HbxRdo0e_uE&t=1424s
    Manche Christen projezieren einfach ihre kleinbürgerlichen Stereotypen in die Bibel.

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  18. Zitat: “ Die Bibel verurteile gleichgeschlechtlichen Sex, klärt der Film auf, aber nirgendwo sei von Homosexualität als einer gleichberechtigten Liebesbeziehung („wie wir den Begriff heute verstehen“) die Rede.“

    Ich finde, diese Lesart ist schwierig, weil sie theologisch nicht haltbar ist. Paulus beurteilt in Röm 1, 23 ff. nicht böse Vertauschungen (Mann Mann, Frau Frau), sondern die Vertauschung als Gräuel an sich. Und dabei spielt keine Rolle, ob sich die neue Paarbildung nun in Leidenschaft oder Liebe oder Kombination davon oder gar Zwang ergibt.

    Ich bedaure die Leiden derer, die sich hier getroffen fühlen. Sie stehen für mich aber genau dort, wo Single stehen, die ihren Ehemann als Frau bzw. Ehefrau als Mann (noch) nicht gefunden haben.

    Final will ich noch einen Gedanken loswerden, der offenkundig jedem Christen, egal in welchem Kleid helfen wird: Unsere Identität liegt nicht in unserer sexuellen Orientierung, Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht usw., sondern in Christus. Und wer solch einen Hinweis als bloßes Gerede abwählt, dem wünsche ich vom Herzen einen Weg zu diesem Leben in Christus; den anderen Mut und Beharrlichkeit.

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    1. ein wichtiger Gedanke, die Identität eines Menschen wird nicht von seiner sexuellen Orientierung bestimmt, sie ist nur ein Teil davon ! Darum können wir Christen auch homosexuell empfindende Menschen wertschätzen, auch wenn wir das Ausleben dieser Leidenschaft als sündhaft bewerten.
      Fatalerweise reduziert sich die LGBTQ – Community selber auf diesen einen Aspekt des Menschseins, ein schwerer Fehler und genau betrachtet herabwürdigend !
      Damit verwerfen wir auch den Vorwurf der Homophobie, wir haben keine „Angst“ vor Schwulen und Lesben, wir fürchten Gott !

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      1. Wie perfide!
        Erst werden homosexuell Empfindende von den Konservativen auf genau diesen Aspekt ihrer Identität reduziert und immer auf ihrem Sündersein ALLEIN aufgrund dieses Persönlichkeitsaspektes herumgehackt, er wird als Ausschlusskriterium für Gemeindezugehörigkeit oder die Übernahme von Ämtern in Gemeinden gemacht usw.,. Und wenn sie es dann endlich geschafft haben, von ihrem Selbsthass und ihrem unsäglichen Leiden aufgrund dieser Stigmatisierung zu einer Akzeptanz ihrer sexuellen Orientierung zu gelangen und sie öffentlich dafür einstehen, wird ihnen auch noch von jenen Konservativen vorgeworfen, sie würden sich auf diesen Aspekt ihrer Identität reduzieren.

        Dass mit dem Begriff Homophobie nicht die Angst vor Homosexuellen gemeint ist, wissen Sie sicher nicht, sonst würden Sie so einen Unfug nicht schreiben.
        Wovor Sie aber natürlich eine riesengroße Angst haben, ist Ihr Gott, vor dem Sie versagen könnten, der Sie einmal dafür strafen könnte, dass Sie zu barmherzig und gnädig mit Homosexuellen umgegangen sind.

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  19. @Schmall
    Paulus geht – wie die Umgebungskultur – davon aus, dass sich die Orientierung einem voluntativen Akt der Beteiligten verdankt. Wir sehen das heute mit guten empirischen Gründen anders. (Paulus denkt auch, dass jenseits von Spanien die Welt zu Ende ist, auch das sehen wir mit guten empirischen Gründen anders.) Wer nicht in der Lage ist, den historischen Abstand zu reflektieren, sollte sich mit weitreichenden ethischen Verurteilungen – die hermeneutisch mehr als fragwürdig sind – zurückhalten.
    Und einmal mehr konzialant verpackter geistlicher Hochmut:
    Wer die Meinung des Herrn Schmall ablehnt, dem wünscht er „von Herzen einen Weg“ zu Christus, weil man ja davon getrennt ist, sonst müsste man Herrn Schmall ja zustimmen!
    Freundlich kann man diese Form geistlicher Selbstüberschätzung nicht kommentieren!

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