Katholische Kirche: Mehr Engagement beim Klimaschutz

Die Deutsche Bischofskonferenz hat ihren ersten Bericht zum Klima- und Umweltschutz vorgestellt. Neben zentralen Handlungsfeldern des Schöpfungsengagements werden konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz genannt, darunter klimafreundlichere Autos.
Von Johannes Schwarz

Unter dem Motto „Unser Einsatz für die Zukunft der Schöpfung“ hat die Katholische Kirche ihren ersten Klima-und Umweltschutzbericht vorgestellt. Der Bericht dient dazu, einen Überblick zu erhalten, welchen Einsatz die Kirchen bereits bringen und welchen sie bringen wollen.

Von der Liturgie bis zum nachhaltigen Wirtschaften

Dem Bericht liegen zentrale Handlungsfelder zu Grunde, die zukünftig verstärkt unter Aspekten des Klima- und Umweltschutzes betrachtet werden sollen. Das Motiv, die Schöpfung zu bewahren, zieht sich durch alle genannten Handlungsfelder. In der Liturgie und der Verkündigung soll vermehrt die Schöpfungsspiritualität einfließen, indem bei Musik und Predigt das Thema Nachhaltigkeit deutlicher gemacht wird.

Das Personal der Kirchen soll dem Papier nach mehr Bildung im Bereich des Klima- und Umweltschutzes erhalten. Ebenso sollen die Gebäude der Kirchen energetisch nachhaltiger werden. Dies solle vor allem durch umfassende Gebäudesanierungen umgesetzt werden. Die kirchliche Dienstwagenflotte solle durch klimafreundlichere Autos ausgetauscht werden. Vermögensanlagen sollen keine Brennstoffanteile mehr fördern, ebenso soll Kirchenland nachhaltig genutzt werden.

(Erz-)Bistümer und Organisationen berichten

Der Schwerpunkt des 124-seitigen Papiers liegt auf den Berichten der lokalen Kirchen. Die (Erz-)Bistümer stellen vor, welche Maßnahmen sie bereits umsetzen und geben somit Inspiration für andere Bistümer. Das Bistum Dresden-Meißen beispielsweise organisiert mit Schülern Baumpflanzaktionen in Deutschland und in Tansania. Das Zertifikat „ökologisch und fair im Bistum Essen“ könne Gemeinden und Organisationen auszeichnen, wenn diese nachweisen könnten, dass sie nachhaltig sind. In Hamburg bietet das Erzbistum an, fair produzierte Handys zu fördern.

In den Bericht einbezogen wurden auch diverse katholische Organisationen. Demnach setzt der Deutsche Caritasverband auf die drei Handlungsstränge politisches Engagement, eigene Klimaneutralität und internationale Arbeit, die nun nachhaltiger gestaltet werden sollen. Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken will sich vermehrt in den öffentlichen Diskurs zum Thema Klimaschutz einbringen.

Dem vorgelegten katholischen Bericht gingen zahlreiche Forderungen, etwa der „Christians for Future“-Bewegung, voraus. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sprach im Vorwort von einer „sozial-ökologischen Transformation“ bei der die Kirche „sich hier nach Kräften einbringen“ möchte. Bundesumweltministerin Svenja Schulze schrieb im Vorwort von einem wichtigen Signal, dass „sich die Deutsche Bischofskonferenz jetzt mit einem eigenen Klima- und Umweltschutzbericht zu Wort meldet“. Weitere Berichte zum Thema seien geplant.

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