Youcef Nadarkhani ist den Berichten verschiedener Menschenrechtsorganisationen zufolge seit dem 26. Februar auf freiem Fuß. Der christliche Konvertit war 2017 verurteilt worden, weil er dabei geholfen haben soll, inoffizielle Hausgemeinden im Iran zu gründen.
Er wurde laut der Organisation „Open Doors UK“ zusammen mit anderen Christen anlässlich des 44. Geburtstages der Islamischen Republik begnadigt. Der britischen NGO „Article 18“ sagte er nach seiner Entlassung, er sei „glücklich, frei und zu Hause zu sein nach fast fünf Jahren im Gefängnis“. Er dankte denen, die für ihn gebetet und an ihn gedacht hätten, während er in Haft war. „Alles, was ich durchgemacht habe, ist wenig im Vergleich zu dem, was Jesus Christus für uns getan hat“, sagte er.
Nadarkhani sollte durch den Strang sterben
Nadarkhani wurde weltweit bekannt, weil ihn ein islamisches Revolutionsgericht im Jahr 2010 wegen „Abfall vom Islam“ zum Tod durch den Strang verurteilte. Nach Angaben der „Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte“ werden Konvertiten, Andersdenkende und Kritiker der Islamischen Republik sonst ausschließlich wegen offensichtlich vorgeschobenen Delikten verurteilt, vor allem wegen angeblicher „Vergehen gegen die nationale Sicherheit“. Nach intensiven internationalen Protesten entließen die Behörden Pastor Nadarkhani im September 2012, drangsalierten ihn aber weiterhin, weil er seine Gemeindearbeit nicht aufgab, erklärt die Organisation.
Auch nach seiner Entlassung drohen Nadarkhani weitere Repressalien: So ist er weiterhin zu 30 Peitschenhieben und zwei Jahren Exil, 2.000 Kilometer von seiner Heimat entfernt, verurteilt.