Heinrich verärgert über Abwertung von Klimaaktivsten

EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich hat ihren Unmut über die Kriminalisierung von Klimaaktivisten geäußert. Die Schäden des Klimawandels gerieten aus dem Blickfeld.
Anna-Nicole Heinrich

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, ist verärgert über die Diskreditierung von Klimaaktivisten. „’Fridays for Future‘ wurde zu Beginn trivialisiert, die ‚Letzte Generation‘ wird jetzt kriminalisiert“, sagte Heinrich dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Abwehrmechanismen gegen Menschen, die sich laut für ihre Anliegen einsetzten, finde sie erschreckend. Die viel größere Bedrohung durch die Schäden des Klimawandels scheine dahinter zu verschwinden. „Als ob wir froh sind, nicht auf die wirkliche Bedrohung gucken zu müssen“, sagte die 26-Jährige, die eine der ranghöchsten Vertreterinnen der evangelischen Kirche ist.

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Es habe sie irritiert, wie schnell und vehement gegen Aktivistinnen und Aktivisten vorgegangen werde, sagte Heinrich. Es zeige sich klar, dass sie die demokratische Grundordnung eben nicht infrage stellten, sondern ihre Anliegen an die Verantwortlichen richteten. „Die Aktivisten fordern ja gerade nicht, dass die Regierung weg muss, sondern sie appellieren an die Regierenden, sich an die vereinbarten Klimaziele zu halten“, unterstrich Heinrich. Auch das Bundesverfassungsgericht habe festgestellt, dass die Bundesregierung mehr für das Erreichen der Klimaziele tun müsse.

Anfang der Woche hatte es Hausdurchsuchungen bei Klimaaktivsten der „Letzten Generation“ gegeben. Die Klimaaktivsten sorgen regelmäßig für Schlagzeilen, weil sie Straßen durch Festkleben am Asphalt blockieren und Kunstwerke mit Flüssigkeiten attackieren. Eine Vertreterin der „Letzten Generation“ hatte auf der EKD-Synode im November in Magdeburg gesprochen und um Unterstützung durch die Kirche geworben.

Heinrich wies Kritik zurück, die Protestformen der „Letzten Generation“ seien kontraproduktiv für den Klimaschutz. „Wenn ich auf das Thema ‚Letzte Generation‘ angesprochen werde, habe ich meistens danach auch die Möglichkeit, über Klimaschutz zu sprechen. Somit sind die Proteste an vielen Stellen auch Türöffner, sich über die inhaltliche Sache auszutauschen.“

epd
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26 Antworten

  1. Bewahren und schützen der Schöpfung ist eine zentrale Aufgabe der Menschheit.
    Rettungseinsätze behindern, Flugverkehr beeinträchtigen,Kulturgüter beschädigen ist kriminell.

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  2. Frau Heinrich, gehen Sie doch in die Politik wenn Sie Politik machen wollen oder verkündigen Sie das Evangelium. Wer wirklich Christ ist wird sich in seinem Umfeld für die Schöpfung und deren Bewahrung in seinen Möglichkeiten einsetzen. Auf der anderen Seite wird er aber sich für ein Verhalten entsprechend den Gesetzen engagieren. Das tun Sie aber eben nicht Frau Heinrich. Sie sehen den Einsatz für das Klima als etwas absolutes und ordnen dem sogar Gesetzesüberschreitungen unter. So können wir Christen nicht mit der staatlichen Ordnung umgehen.

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    1. Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet .Denn mit welchem Maß ihr messt, werdet ihr gemessen.

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  3. Ich habe mir erlaubt, Fr. Präses eine Mail zu schreiben.
    Sinngemäßer Inhalt: Ich bin über das Schweigen der „Kirche“ verärgert.

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    1. Haben Sie sich auch bedankt für ihr ehrenamtliches Engagement? Saget Dank allezeit für Alles!

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  4. Es geht nicht um „Die Abwehrmechanismen gegen Menschen, die sich laut für ihre Anliegen einsetzten“ sondern darum wie sie das tun.
    Festkleben und von der Polizei gegen aufgebrachte Menschen geschützt werden, die sich auch für das he Anliegen einsetzen (weiterfahren zu dürfen).
    Wenn der Staat die „letzte Generation“ mit ihren „Protestforen“ einfach lässt, müssen wir uns nicht später wundern, wenn Selbstjustiz um sich greifen wird. Fortgeschritten sehen wir das schon in Südafrika, mir graut davor. Deswegen bin ich froh, dass die Polizei auch dagegen nun vorgeht.

    Vielleicht sind sie ja wirklich die letzte Generation. Maranatha, Herr Jesus komme bald!

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  5. Liebe EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich Sie sagen: „Die Schäden des Klimawandels gerieten aus dem Blickfeld.“ – was ich sehr viel dramatischer finde, dass die biblische Wahrheit auf der Strecke bleibt.
    Die Salzfunktion der Kirche ist nicht mehr vorhanden, sie hecheln der menschlichen Weisheit hinterher.
    Gottes Wort spielt keine Rolle mehr – das ist eine Katastrophe.
    Lieber Gruß Martin Dobat

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    1. Was ist biblische Wahrheit? Hiob schreibt, die Erde ist eine Scheibe-ist das wahr? Gott sagt Ehre Vater und Mutter-Jesus sagt: Wer Vater und Mutter nicht hasst, gehört nicht zu mir.-Was ist Wahrheit? Taufe als Säugling oder Erwachsener? Es gibt keine objektive Wahrheit -Wahrheit ist immer subjektiv. Fr.Heinrich sagt, das Kind in der Krippe ist wichtiger, als ein Weihnachtsbaum-für mich ist das wahr; da der Weihnachtsbaum ja sowieso heidnischen Ursprung ist.

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  6. Man kann durchaus für Klimaschutz sein und die Art und Weise, wie sich Klimaaktivisten engagieren, in Frage stellen. Blockaden und Kartoffelbrei retten das Klima sicher nicht. Zumindest die internationale Organisation von FFF ist ja zudem auch noch durch Antizionismus aufgefallen. Solarkraftwerke und -anlagen auf kirchlichen Gebäuden würde jedenfalls mehr bringen.

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  7. Da verdreht Frau Heinrich aber ganz schön die Fakten. Nicht der Protest der „Klimaaktivisten“ wird kriminalisiert, sondern lediglich deren kriminelle Handlungen. Wenn eine der ranghöchsten Vertreterinnen der evangelischen Kirche den Standpunkt vertritt, dass die Strafbarkeit von kriminellen Handlungen vom jeweils verfolgten moralischen Ziel abhängt, dann ist sie es, die sich außerhalb der Verfassung bewegt. Wir leben in einem Land, das die größtmögliche Freiheit der Meinungsäußerung und die Möglichkeit des öffentlichen Eintretens für die eigenen politischen Ziele bietet. Wer aber behauptet, dass die eigenen Ziele so wichtig sind, dass sie das Übertreten von Gesetzen rechtfertigen, redet der Anarchie das Wort, denn wer sollte in so einer Gesellschaft darüber entscheiden, wer die Gesetze einhalten muss und wer nicht?

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  8. „Es habe sie irritiert, wie schnell und vehement gegen Aktivistinnen und Aktivisten vorgegangen werde, sagte Heinrich.“

    Ach ja? Im Gegensatz zu den Querdenkern werden die doch mit Samthanschuhen angefasst. Wo war die Empörung von Frau Heinrich denn, als Wasserwerfer gegen Menschen eingesetzt wurden, die für ihre Grundrechte demonstriert haben?

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    1. Aber sollten wir als Christen, nicht alle Menschen mit Samthandschuhen anpassen?Jesus sagt: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbsr.Seid allezeit freundlich. Achtet den anderen höher als euch….etc.

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  9. Im Schöpfungstext steht es etwas anders leider kennt keiner mehr die Bibel. Das was steht schließt die Bewahrung zwar ein ist aber nicht der erste Auftrag. Die Kirche hat völligst ihren Auftrag verloren. Nämlich den Menschen zu sagen, dass es nur einen einzigen weg gibt für jeden zur Rettung – Jesus Christus. Alles andrere führt in die Hölle, da wird sein heulen und Zähneklappern. Wer Ohren hat der höre.

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    1. Kennen Sie hebräisch und gririsch? Nun ja, also in der Schöpfung Erzählung steht eindeutig der Auftrag die Erde zu bebauen usw.und wer die Natur ausbeutet, sägt den Ast ab auf den wie sitzen. Es gibt über 3000 Bibelstellen die davon reden, dass wir uns für Bewahrung der Schöpfung, soziale Gerechtigkeit und dem Kampf gegen Armut einsetzen sollen. Das ist der Wille Gottes !Siehe Berpredigt.Seid allezeit freundlich.Achtet einer den anderen höher als sich selbst.

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  10. Das Anliegen der Klimaaktivisten ernst nehmen: ja, aber sie gebrauchen, wie es auch Bedford-Strohm sagt, die falschen Mittel. Nehmen Sie den Rat des Ex-EKD-Ratsvorsitzenden auf, Frau Heinrich!

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  11. Was soll man dazu sagen, die junge Dame erfährt Gegenwind, was etwas überrascht, Ukraine-Krieg und Teuerung lässt die Klima-Hysterie etwas abflauen, die Leute haben andere Sorgen und der Weltuntergang muss warten. Krisen sollen ja Chancen sein, vielleicht auch für Frau Heinrich, wäre doch phänomenal, wenn sie sich auf die Fundamente des Glaubens besinnen würde !?

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  12. Nur so „nebenbei“ – aber durchaus passend zu den Vorkommentatoren:
    (Zitat-Beginn): „Heinrich: Beschluss zum Tempolimit 100 ist eine Chance“ (Zitat-Ende)
    @Fr. Präses – Zur Erinnerung:
    „[…]
    Die Barmer Theologische Erklärung weist weit über ihre Zeit hinaus und kann auch heute zum Stein des Anstoßes für eine Kirche werden, die sich neu auf ihre Sache und ihre Mitte ausrichten will.
    […]

    Fragen, die „Barmen“ an uns heute stellt:
    + Woran hängen wir unser Herz?
    + Was geht uns unbedingt an?
    + Worauf setzen wir letztlich unsere Hoffnung?
    + Wer ist Christus heute für uns?
    + Wie können wir als Christen in einer Welt, in der Religion im Namen der Wahrheit Gewalt sät, in guter Weise davon reden, dass Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist?
    […]

    + Wer sind die herrenlosen Gewalten unserer Zeit?
    + Welche Opfer bringen wir ihnen?
    + Wie sähe unser Leben aus, wenn wir Ernst damit machen würden, dass wir aus den gottlosen Bindungen dieser Welt befreit sind?
    […]

    + Orientieren wir uns als Kirche zu sehr an staatlichen Strukturen?
    + Sind wir zu ängstlich um den Fortbestand der institutionellen Kirche besorgt?
    + Spiegelt unsere Volkskirche wirklich den Geist Christi wider?
    + Wie könnte die Kirche der Zukunft aussehen, die mitten in der Welt bezeugt, dass sie geistlicher Natur und Eigentum Jesu ist?
    […]“
    (Quelle: https://www.bayern-evangelisch.de/epaper/barmen/#32)
    Bitte dort unbedingt weiterlesen!!!!
    Ich erinnere u.a. an Pfr. P. Schneider(„Buchenwald“). Er hatte gehörte zu „Bekennden Kirche“.

    Was ist die ursprüngliche Aufgabe der „Kirche“?

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    1. Gort kam in Jesus zur Welt um uns zu zeigen, was ihm wichtig ist.Und was sehen wir an Jesus? Immer wieder fordert er uns auf, uns für unsere Mitmenschen einzusetzen, Werke der Barmherzigkeit und auch Bewahrung der Schöpfung bzw.ressourcenschonendes Handeln sieht man bei Jesus. Der Auftrag für uns Christen? So leben, wie Jesus es uns vorgelebt hat. Bewahrung der Schöpfung ist auch unser Auftrag.Und wer noch Fle aus tierquälerischer Massentierhaltung ißt, wer Konsumgüter kauft, die nicht FAIR gehandelt sind, wer keinen Ökostrom bezieht etc. beutet Gottes Schöpfung ( Menschen, Tiere, Natur ) aus und handelt damit gegen Gottes Willen. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

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  13. Wenn man in der heute mittag zitierten Publikation weiterliest:

    „[…]
    Vielleicht finden wir, wenn wir über den Weckruf der Barmer Theo­logischen Erklärung nachdenken, auch eine Antwort auf die Frage, warum immer mehr Menschen aus der evangelischen Kirche austreten.

    Womöglich kehren sie ihr den Rücken, weil sie in der Kirche etwas vermissen: eine Spiritualität, die
    ihrem Leben Tiefe und Sinn gibt.

    Wenn wir Christen selbst aber geistlich leer und nicht mehr in das Evangelium verliebt sind, können wir zur Erfüllung anderer nichts mehr beitragen.

    Wenn wir aus unserem Glauben keine prophetische Kraft mehr schöpfen, verlie­ren wir die iderstandsfähigkeit gegen die wirklich bedrohlichen Keime unserer Zeit.

    Die Liebe zum Eigenen zeigt sich aber auch in der Selbstkritik. Denn gefährlich sind vor allem jene, die keine Fragen mehr stellen. Hören wir also nicht auf, uns selbst, unsere Kirche und unsere Gesell­schaft im Geist Barmens zu hinterfragen und daran zu erinnern, was uns trägt, wofür wir stehen und was wir der Welt zu
    sagen und zu geben haben.

    Denn über­ morgen könnte an unsere Zeit die Frage gerichtet werden:
    warum hat die Kirche damals nicht deutlicher Position bezogen?“

    (Quelle: https://www.bayern-evangelisch.de/epaper/barmen/#34)

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  14. Es ist für überzeugte ev. Christen zum Fremdschämen, was diese Präses zu den „Klima-Aktivisten“ von sich gibt. Der Zweck heiligt die Mittel, auch wenn sie kriminell sind? Nein, so geht es überhaupt nicht, auch wenn die Ziele wichtig und ehrbar sein mögen. Es kann doch nicht sein, dass diese „Aktivisten“ = skrupellose Terroristen sich über Recht und Gesetz stellen und in totaler Überheblichkeit darüber befinden, dass für sie Nötigung, Selbstjustiz, Verachtung der Rechte anderer ohne Rücksicht auf eventuelle schwere Folgen erlaubt oder gar geboten seien – eine derartig narzisstische Selbstüberhöhung!! Es ist unsäglich, dass unsere Kirche das noch befördert und unterstützt, und ich weiß von einigen Bekannten, die ihr Leben lang aktiv in der Kirche mitgearbeitet haben und die ernsthaft darüber nachdenken, auszutreten, weil sie diese einseitige (meist extrem linke) Politikorientierung ablehnen. Die Kirche hat wahrhaftig andere Aufgaben – von einer Unterstützung Krimineller steht nichts in der Bibel! Die Kirche geht hier völlig falsche Wege, und immer mehr Menschen können und wollen das nicht mehr durch ihre Mitgliedschaft unterstützen. So macht man die ev. Kirche von innen selbst kaputt. Offensichtlich geht die Erosion von außen durch Verlust des Glaubens und breite Säkularisierung manchen Funktionsträgern nicht schnell genug. Merken die nicht, was sie anrichten??

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    1. Die Aufgaben für uns Christen sind eindeutig: Den Nächsten lieben, wie sich selbst. Seid dankbar allezeit für alles. Seid freundlich allezeit.Seid barmherzig. -Ihr Kommentar ist lieblos, unfreundlich und unbarmherzig. Und sind sie dankbar für das ehrenamtliche Engagement für Präses F.Heinrich? Aus ihrem Kommentar kann man da nix sehen? Seid dankbar!

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  15. Es gibt ja hier immer wieder Kommentatoren, die sich auf die Barmer Erklärung berufen . Ein grandioser Text, der sich ganz wesentlich dem Einfluss Karl Barths verdankt: Christus als das eine Wort Gottes gegen eine unmenschliche und häretische Ideologie, die Hitler als das Resultat göttlicher Vorsehung ausloben wollte. Absolut lesenswert und zu Recht einer der Ordinationstexte in verschiedenen Landeskirchen.
    Der Gebrauch, der hier im Forum aber von Barmen gemacht wird, ist vollumfänglich irreführend und schäbig. Denn die Zitation wird verbunden damit, dass man sich selbst auf der Seite der mutigen Bekenner zur Wahrheit des Evangeliums wähnt, während diejenigen, die eine andere Aufassung vertreten, auf Irrwegen seien, die ja irgendwie mit denjenigen der Nazi-Freunde bei den Deutschen Christen vergleichbar seien.
    Das ist ein unglaublicher Missbrauch dieses Bekenntnistextes!

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