Ein Drittel der Deutschen hält ARD und ZDF für parteiisch

Mehr als 30 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender. Das zeigt eine aktuelle INSA-Umfrage.
Von Swanhild Zacharias

Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts INSA sind viele Deutschen unzufrieden mit der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender. Das meldet Bild.de. 31 Prozent halten die Sender für parteiisch. Nur 45 Prozent finden, dass die Öffentlich-Rechtlichen ausgewogen berichten.

Von denjenigen, die unzufrieden sind, halten 53 Prozent der Befragten die Berichterstattung über Migration für zu positiv. 27 Prozent der Unzufriedenen finden, dass die Beiträge darüber zu negativ ausfallen.

Außerdem halten 61 Prozent aller Befragten die Berichte über Bundeskanzlerin Angela Merkel für zu positiv, 21 Prozent für zu negativ. Die Berichte von ARD und ZDF über Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock finden 47 Prozent zu positiv, 30 Prozent zu negativ.

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9 Antworten

  1. Wenn die Bild-Zeitung – als das Flagschiff des deutschen Qualitätsjournalismus – mit einem langzeitig bewährt guten Verhältnis zum ÖRR kurz nach einer gerichtlich genehmigten Gebührenerhöhung zugunsten des ÖRR, die ja nun bei den Beitragspflichtigen erwartungsgemäß auf große Begeisterung stößt, eine solche Umfrage in Auftrag gibt… für wie politisch naiv hält Herr Reichelt denn die deutsche Öffentlichkeit… Für wie dumm er seine Leser hält kann man jeden Tag in seinem Blatt begutachten.

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  2. Die Umfrage kann eigentlich mit dem Ergebnis nur sagen, dass sich die Bürger eine rein informative Darstellung in den Medien wünschen. Ebenso eine saubere Trennung von Bericht und Kommentar. Dass dies unseren Medien immer weniger gelingt ist ein Armutszeugnis. Die Bürger wollen sich ihre Meinung über politisches Geschehen selbst bilden und brauchen dazu Informationen aber keine Vorgaben, was sie als richtig zu erachten haben

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  3. Es ist Fakt, dass mehr als zwei Drittel der Journalisten Grün wählen.
    Als ich noch jung war, gab es nach den Nachrichten zwei Kommentare.
    Z. Bsp. zog der eine alle Register für Donald Trump
    und der andere
    zerlegte Donald Trump.

    Somit konnte sich der Zuhörer ein Bild machen

    Heute (jetzt ist Trump schon Geschichte. War nur ein Beispiel)
    wird Trump mit allen journalistischen Möglichkeiten in allen Einzelheiten zerlegt. Nichts auch nur annähernd Positives.
    Es ist keine Berichterstattung mehr, es ist Meinungsmache, oder Haltungsjournalismus.

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  4. Man sollte umgehend die Zwangs-‚GEZ‘-Beiträge streichen, obwohl betroffene Journalisten, die meisten Politiker incl. dem Bundespräsidenten glauben machen wollen, das dann die Demokratie gefährdet sei!
    Die derzeitigen ‚Influencer‘ in den Medien würden sich dann eher auf faire Berichterstattung beschränken und das Volk nicht ihrer persönlichen, wenig objektiven Meinung aussetzen!
    Man kann in den meisten Nachrichten, Talk-Shows etc. wenig von einem journalistischen Ehren-Codes erkennen.
    Die Demokratie wird nicht durch die sog. Political Correctnes der o. a. Meinungsmacher gefährdet, wobei Correctnes bestimmt nicht mit Korrektheit oder gar Wahrheit übersetzt werden kann!

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  5. Es hat sich in den letzten 60 Jahren wenig geändert. Schon mein Vater, der auf Gewerkschaftsversammlungen für die Lautsprecheranlage zuständig war, sagte seinen Arbeitergenossen, die sich über die Ausbeutung über durch die Unternehmer beschwerten: „Wenn ihr die 10 Pfennige!!! jeden Morgen in der Tasche lassen würdet, statt sie am Kiosk für die „Bild“ mit ihren nackten W……. auszugeben, dann wäre die Ausbeutung wenigstens durch einen Konzern sehr schnell beendet.“
    Mich würde bei dieser Umfrage interessieren, wieviele der 31%, die ARD und ZDF für parteiisch halten, überhaupt schon mal in ihrem Leben eine Nachrichtensendung bis zum Ende gesehen oder gehört haben, geschweige denn Hintergrundberichte in politischen Magazinen, oder Artikel in Zeitungen, die diesen Namen verdienen.
    Der Kabarettist Alfons deckt durch seine mit französischem Akzent durchgeführten „Meinungsumfragen“ reglmäßig auf, wes Geistes Kind der „durchschnittlich informierte“ Deutsche wirklich ist.
    Mir fiel sofort wieder das alte Gedicht ein, das man heute sogar noch im Internet findet:
    Meuchelmord im Schneegestöber, Rattengift in Gänseleber,
    Diebstahl gab’s bei BBC, Schwein ertrank im Bodensee…
    … von der Zeitung tropft das Blut, aber trotzdem: Bild ist gut!
    Bild Dir Deine Meinung, aber besser nicht bei „Bild“

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  6. Man kann Tatsache auch ganz objektiv und unaufgeregt betrachten.
    https://de.ejo-online.eu/qualitaet-ethik/das-herz-des-journalismus-schlaegt-links-so-what

    Anscheinend kann man einfach davon ausgehen, dass Journalisten in westlichen Ländern tendenziell linke Weltbilder haben und Polizisten tendeziell konservative. Ich schreibe mit Absicht nicht „rechts“, da das dann immer mit den Nazis verglichen wird, wogegen „links“ fast nie mit den Massenmorden von Lenin, Stalin und Pol Pot gleichgesetzt wird.

    Egal wie einen das Ganze nervt, es sind nun mal leicht nachvollziehbare Tatsachen, dass bestimmte Berufe von Menschen mit bestimmten Lebenseinstellungen gewählt werden. Das sollten wir ENDLICH anerkennen und darüber ohne Wertung (und Beschwerde) informieren.

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    1. Sehr geehrter Rudi,

      ich pflichte Ihnen bei. Vor Jahren sah ich die Wiederholung einer ARD-„Tagesschau“ aus dem Jahr 1975. Dank youtube sind solche TV-Konserven ja allgemein verfügbar. Wenn man ein solches Zeitdokument im Hinblick auf die Objektivität der Berichterstattung auf sich wirken lässt und den Vergleich zu heute zieht, geht einem schnell auf, wie tendenziös und voreingenommen inzwischen Inhalte in öffentlich-rechtliche Nachrichtensendungen präsentiert werden. Die streng hierarchischen öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten mit ihren sorgsam ausgewählten Intendanten gefallen sich in der Ausübung eines – ihnen nicht erteilten – Erziehungsaufrages im Hinblick auf die politische Korrektheit der Bevölkerung.

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  7. Mich wundert, dass es solche Umfragen stets nur hinsichtlich der öffentlich-rechtlichen Sender gibt. Wer gibt solche Umfragen mit welchem Interesse in Auftrag? Wer bezahlt sie? Ein Schelm, der Böses dabei denkt…

    Inhaltlich ist die Kritik am öffentlich-rechtlichen System leider in Teilen gerechtfertigt.

    Besonders schlimm ist es jetzt in Corona-Zeiten, in denen dort nahezu jeglicher wissenschaftlicher Diskurs unterbunden oder durch selbsternannte Faktenchecker als Quasi-Wahrheitsministerium mit selektiver Wahrnehmung und teilweise peinlichen Argumenten verhindert wird.
    Zum Aspekt der Meinungsfreiheit und des mangelnden Respekts war sicherlich aber auch ein Tiefpunkt des Journalismus im öffentlich-rechtlichen Fernsehen der letzten 50 Jahre das freche Interview, das Martin von Mauschwitz in der „aktuellen stunde“ des wdr mit dem Schauspieler Jan Josef Liefers geführt hat (Link: https://www.youtube.com/watch?v=F2TT797hQvM ). Der Schauspieler sollte offenbar einfach fertiggemacht werden. Auch hier hat sich ein öffentlich-rechtlicher Sender nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
    Kritik hinsichtlich der Zulassung allein von Mainstream-Ansichten ist also durchaus vonnöten! Offener ist an dieser Stelle z.B. ServusTV mit dem interessanten Talk in Hangar 7.

    Allerdings würde ich mir ähnliche Umfragen bei den großen privaten Kanälen auch einmal wünschen. Haben wir zu deren Berichterstattung etwa größeres Vertrauen? Bei ihnen gibt es keinen öffentlichen Auftrag und keine Kontrolle, vielmehr können direkt die Ansichten und Meinungen der Herausgeber ungehindert verbreitet werden, umso stärker zählt die Quote, was sicherlich nicht gerade ein Qualitätskriterium ist.

    Mein persönliches Vertrauen in die privaten Sender geht inzwischen gegen Null, da schneiden die öffentlich-rechtlichen doch wenigstens graduell besser ab. Ohne sie wäre die Meinungsfreiheit sicherlich noch stärker gefährdet als gegenwärtig. Ich persönlich könnte sogar gut auf alle großen Privatfernsehsender verzichten.

    So sollten wir bei aller Kritik am öffentlich-rechtlichen System das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Nur noch auf private Kanäle angewiesen zu sein, wäre geradezu fürchterlich…

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