Christen stellen die Mehrheit im US-Kongress

Im neu gewählten US-Kongress bleiben Christen die größte religiöse Gruppe. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. In der Bevölkerung ist ihr Anteil jedoch rückläufig.
Von Norbert Schäfer
Kapitol der Vereinigten Staaten

Im neu gewählten und damit 118. Kongress der Vereinigten Staaten sind 88 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder Christen. 1980 waren es noch 91 Prozent. Das zeigt eine Erhebung des Pew Research Centers, die am Dienstag in Washington D.C. veröffentlicht wurde. Demnach sitzen im neu gewählten US-Kongress 469 Christen.

Während die Religionszugehörigkeit im Kongress relativ hoch bleibt, ist der Anteil der Christen an der Gesamtbevölkerung in den USA seit 2007 zurückgegangen. Während der vergangenen acht Sitzungsperioden lag die Zahl der Christen in den Parlamentsammern stets bei mehr als 470. Dagegen sank der Anteil der US-Bürger, die sich als Christen bezeichnen, seit 2007 von 78 Prozent auf derzeit 63 Prozent.

Jeder dritte US-Bürger „religiös ungebunden“

Die Umfrage unter insgesamt 534 Abgeordneten und Senatoren ergab, dass 303 Protestanten, 148 Katholiken und 33 Juden in den beiden Parlamentskammern sitzen. 20 Kongressmitglieder machten keine näheren Angaben zur Religionszugehörigkeit.

Ein Kongress-Mitglied bezeichnete sich selbst als Humanist. Lediglich eines gab an, „religiös ungebunden“ zu sein. Anders ist es in der Bevölkerung der USA. Etwa drei von zehn Erwachsenen in den USA bezeichnen sich nach Pew-Angaben heute als „religiös ungebunden“, das heißt entweder als Atheisten, Agnostiker oder „nichts Bestimmtes“. Vor 16 Jahren waren es noch 16 Prozent, die sich keiner Religion zuordneten.

Beide Kammern von Christen dominiert

Der 118. US-Kongress bezeichnet die aktuelle Legislaturperiode der beiden Parlamentskammern Repräsentantenhaus und Senat. Sie dauert vom 3. Januar 2023 bis zum 3. Januar 2025. Die US-Amerikaner wählten im November 2022 alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren. 48 Demokraten, drei Unabhängige und 49 Republikaner bilden derzeit den Senat. Im Repräsentantenhaus stehen den 213 Mitgliedern der Demokratischen Partei von US-Präsident Joe Biden aktuell 222 Republikaner gegenüber.

Sowohl im Senat als auch im Repräsentantenhaus überwiegen zahlenmäßig Christen, wobei Protestanten in beiden Kammern eine ähnliche Mehrheit von 56 beziehungsweise 57 Prozent stellen. Unter den ihnen ist der Anteil der Baptisten im Repräsentantenhaus (13 Prozent) etwas größer als im Senat. Episkopale, Presbyterianer, Lutheraner und Kongregationalisten haben im Senat einen größeren Anteil als im Repräsentantenhaus.

Was die nichtchristlichen Religionen betrifft, sind laut Pew-Studie Juden im Senat etwas stärker vertreten als im Repräsentantenhaus. Es gibt einen Buddhisten im Repräsentantenhaus und einen im Senat. Alle Muslime, Hindus und Unitarier im Kongress sitzen im Repräsentantenhaus.

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2 Antworten

  1. „Christen stellen die Mehrheit im US-Kongress“. Also wenn des amerikanischen Volkes-Wille zu der christlichen Mehrheit im Kongress geführt hat, dann verstehe ich das so, dass AUCH christliche Werte sich in der Politik des Kongresses widerspiegeln sollen, oder? Dann mal ran ans Werk, US-Kongress.

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  2. „Beide Kammern von Christen dominiert.“ Meine „Forderung – oder besser gesagt „Hoffnung“- gilt dann sowohl für das Repräsentantenhaus als auch für den Senat.

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