Bischofskonferenz lehnt Änderung zur Abtreibung ab

Eine Expertenkommission empfiehlt der Regierung Abtreibungen zu legalisieren. Die Deutsche Bischofskonferenz spricht sich nun entschieden gegen diese Empfehlung aus. Die evangelische Kirche hält sich weiterhin bedeckt.
Von Martin Schlorke
Die Frau soll über 20 Jahre alt und in der 22. Schwangerschaftswoche sein (Symbolbild)

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat den Vorschlag einer Expertenkommission, Abtreibungen in Deutschland zu legalisieren, kritisiert. „In großer Sorge nehmen wir die aktuelle Debatte um Fragen des Lebensschutzes in unserem Land wahr“, heißt es in einer Mitteilung von Dienstag.

In der Vorwoche hatte eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission empfohlen, Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche zu legalisieren. Unter Umständen könne diese Frist bis zur 22. Woche verlängert werden.

Die Bischofskonferenz spricht sich dagegen für den Erhalt der aktuellen Regelung aus. Diese suche einen „Ausgleich zweier in der Menschenwürde wurzelnder Rechtsgüter“. Außerdem habe sie einen „erheblichen Beitrag“ zu einer gesellschaftlichen Befriedung geleistet.

„Würde des Ungeborenen“

Die Bischofskonferenz erkennt zwar das Recht auf Selbstbestimmung als „hohes Gut“ an, und betont, dass die Wichtigkeit, Frauen in ihrer „individuellen Situation des Schwangerschaftskonflikts achtsam wahrzunehmen.“ Sie verweist aber auch auf „die Würde des noch nicht geborenen, aber bereits gezeugten und sich als Mensch entwickelnden Kindes im Mutterleib“. Und weiter: „Das Leben des Menschen ist schutzwürdig von allem Anfang an bis zum natürlichen Tod.“

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat sich noch nicht zu den Vorschlägen der Expertenkommission geäußert. Eine interne Arbeitsgruppe prüft aktuell die ethischen Aspekte einer möglichen Änderung der Rechtslage.

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