„Wort zum Sonntag“-Sprecherin spricht sich gegen Kriminalisierung von Abtreibung aus

Eine evangelische Pastorin plädiert in der ARD für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen – und argumentiert mit einem Bibelvers.
Von Martin Schlorke
Annette-Behnken

In der kirchlichen Sendereihe „Wort zum Sonntag“ hat sich die evangelische Pastorin Annette Behnken gegen die Kriminalisierung von Abtreibungen ausgesprochen. In dem rund vierminütigen Beitrag vom 27. April erklärt die 55-Jährige, dass sie die Empfehlung einer von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommission, Abtreibungen zu legalisieren, „angemessen“ findet.

Im Mittelpunkt stehe für Behnken die Frage, „wo Leben anfängt und da, wo es zu Ende geht“. Für sie gehe es um die Abwägung zwischen dem Lebensrecht des Fötus und der körperlichen Selbstbestimmung der Schwangeren. Um „solche Fragen müssen wir immer wieder neu ringen“, erklärt die Pastorin.  

Für sie sei in dieser Frage der Vers Johannes 6,37 „wichtig“: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“ Weiter erklärte die Theologin: „Als Frau und als Christin finde ich es nicht hilfreich, Frauen zu kriminalisieren, die in Not sind und sich entschieden haben, abzutreiben.“ Vielmehr brauche es in den Grenzbereichen des Lebens „den weichen Blick, der uns hilft, den Ort zu sehen, der jenseits von richtig und falsch liegt“.

Hintergrund: Am 15. April hatte eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission empfohlen, Schwangerschaftsabbrüche bis zur zwölften Woche grundsätzlich zu erlauben. Unter Umständen könne diese Frist bis zur 22. Woche verlängert werden. Aktuell ist Abtreibung grundsätzlich strafbar und bleibt nur unter bestimmten Bedingungen wie einer Pflichtberatung und einer dreitägigen Wartefrist straffrei.

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