„Widerwärtig“, wie AfD „Schöpfergott für ihre Ideologie“ einspannen will

Ein Offener Brief der „Christen in der AfD“ erzürnt den Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU, Thomas Rachel. Das Evangelium müsse gegen die „Ideologie“ der AfD verteidigt werden.
Von Swanhild Brenneke
Thomas Rachel

Die Evangeliumsbotschaft muss gegen „diese menschenverachtende AfD-Ideologie der ‚Blutsgemeinschaft‘ klar und deutlich“ verteidigt werden, sagte Thomas Rachel, Sprecher für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Fraktion. Dass die Kirchen sich bereits klar gegen die AfD positioniert hätten, sei gut.

Anlass für Rachels Statement ist ein Offener Brief der „Christen in der AfD“ an die Deutsche Bischofskonferenz, die sich zuvor deutlich gegen die AfD ausgesprochen hatte. In dem Schreiben der AfD heißt es: „Von der Existenz unterschiedlicher, voneinander getrennter Völker als Abstammungs- und Blutsgemeinschaft, wie Sie das infrage stellen, geht zunächst einmal der christliche Schöpfergott der Bibel, als dessen Schöpfung aus.“

Wie die AfD „den biblischen Schöpfergott für ihre völkisch-nationalistische Ideologie einspannen will, ist widerwärtig“, erklärte Rachel. Die Äußerung der „Christen in der AfD“ sei „eine blasphemische Verzerrung des biblischen Zeugnisses des dreieinigen Schöpfergotts“. Und weiter: „Der Anspruch von ‚Völkern‘ als ‚Blutsgemeinschaft‘ legt das Menschenbild der AfD offen und erinnert nicht zufällig an NS-Vokabular und dunkelste Zeiten.“

Völkischer Nationalismus und christlicher Glaube seien klare Gegensätze und nicht miteinander vereinbar, sagte Rachel. Es sei gut, dass sich die Deutsche Bischofskonferenz dementsprechend positioniert habe.

Daran erinnere auch die Barmer Theologische Erklärung von 1934, die sich klar vom „nationalsozialistischen Wahn“ abgrenze. Dort heißt es: „Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschenden weltanschaulichen und politischen Überzeugungen überlassen.“

 

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