Was geschah an Pfingsten?

Pfingsten ist ein gesetzlicher Feiertag. Doch was genau feiern Christen an Pfingsten? Und warum soll es die Geburt der Kirche sein?
Von Johannes Schwarz
Die Taube symbolisiert den Heiligen Geist. Den bekamen die Jünger Jesu zu Pfingsten – da allerdings in Form von Feuerflammen

50 Tage nach Ostern feiern Christen Pfingsten. Im Kirchenjahr ist das zweitägige Pfingstfest von großer Bedeutung. In diesem Jahr fällt es auf den 28. und 29. Mai. Das Fest wird stets an einem Sonntag und Montag gefeiert. Doch was genau feiern Christen an Pfingsten?

Pfingsten in der Bibel

Die Bibel berichtet, was es mit Pfingsten auf sich hat. Der ausführlichste Pfingstbericht steht in der Apostelgeschichte. Dort heißt es im 2. Kapitel in den Versen 2 bis 5: „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.“

Weiter ist zu lesen, dass die versammelten Jünger überrascht waren, in ihnen zunächst fremden Sprachen zu sprechen und trotzdem durch den Heiligen Geist verbunden zu sein. Neben der Bibelstelle in Apostelgeschichte 2 finden sich auch in Apostelgeschichte 20 und im 1. Korintherbrief 16,8 Berichte über das Pfingstwunder.

Feuerflammen waren das sichtbare Zeichen dafür, dass die Apostel vom Heiligen Gesit erfüllt wurden Foto: Guido Jansen, Unsplash
Der Heilige Geist kam dem biblischen Bericht zufolge mit Feuerflammen über die Jünger

Pfingsten gilt gemeinhin als der „Geburtstag der Kirche“. Denn Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, der alle Gläubigen weltweit erfüllt und verbindet. In Apostelgeschichte 2,44 beschreit der Autor die erste Gemeinde: „Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.“ Damit nicht genug, Vers 47: „Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.“

Was ist der Ursprung des Pfingstfests?

Pfingsten geht auf das jüdische Wochenfest, hebräisch „Schawuot“ genannt, zurück. Es ist ein Fest zur Ehre der ersten Ernte. Es wurde schon zur Zeit Jesu sieben Wochen und einen Tag – also 50 Tage – nach dem Passafest gefeiert. Daran angelehnt endet mit dem Pfingstfest nach 50 Tagen die Osterzeit.

Der Begriff Pfingsten leitet sich aus dem griechischen Wort „pentekosté“ ab, dies bedeutet: „der Fünfzigste“. Bis zum 4. Jahrhundert wurde an Pfingsten auch die Himmelfahrt Christi gefeiert, bis daraus allmählich ein eigener Feiertag wurde.

Pfingsten: Ein bundesweiter Feiertag

Das Pfingstfest besteht, wie Ostern und Weihnachten, aus zwei Feiertagen: Dem Pfingstsonntag und dem Pfingstmontag. Noch in der Weimarer Republik wurde der Pfingstmontag 1919 zu einem gesetzlichen arbeitsfreien bundesweiten Feiertag. In allen Bundesländern haben die Menschen an diesem Tag frei. Einige andere Länder begehen Pfingsten ebenfalls als Feiertag, etwa die Niederlande, Frankreich, Dänemark oder Ungarn. Italien hat den Feiertag 1977 abgeschafft.

Christen feiern das Pfingstfest mit Gottesdiensten und Zusammenkünften. Ebenso ist Pfingsten ein beliebter Termin für Taufen. Denn Petrus rief in dem biblischen Pfingstbericht dazu auf, sich auf den Namen Jesus Christus taufen zu lassen. Ebenso ist das Symbol der Taube eng mit Pfingsten verbunden. Christen versuchten so bildlich den Heiligen Geist begreiflich zu machen – auch wenn das Tier in der Bibel nicht im Pfingstbericht genannt wird.

Auch weltliche Bräuche haben sich rund um das Pfingstfest gebildet: In manchen Regionen ist das Schmücken eines Ochsen verbreitet. Dieser alte Brauch leite die Ackerbausaison ein. Ein weiterer Brauch ist die Pfingstbraut: Junge Männer müssen hierbei die Zuneigung von jungen Frauen gewinnen, die frühmorgens Wasser aus Bächen und Brunnen holen.

Im Übrigen: Die Redewendung „Feuer und Flamme sein“, soll ebenfalls auf die biblische Pfingsterzählung zurückgehen und steht als Synonym für „begeistert sein“.

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