Von Geisterfahrern, Regenbogenpistolen und Gottesbeißern

Thomas Meyerhöfer ist von seinen „superfromm“-Talks auf YouTube bekannt. Mit „Lost – Bring mich heim“ veröffentlicht er nun eine ganze Reihe seiner persönlichen Alltags-Geschichten, anhand derer er auf Jesus verweist.
Von PRO
Thomas Meyerhöfer

Auf seinem YouTube-Kanal LifeHouseChannel spricht Thomas Meyerhöfer unter dem Motto „superfromm“ meist mit Menschen, die mit Jesus durchs Leben gehen und Spannendes sowie Tragisches erlebt haben. Dabei nimmt der Mann mit den schulterlangen weißen Haaren und der schwarz gerahmten Brille die Rolle des ruhigen und empathischen Zuhörers an.

Aber auch er hat einiges zu erzählen. In diesem Sammelsurium von Kurzgeschichten, die ursprünglich auf seinem Blog und jetzt im Buch „Lost – bring mich heim“ zu lesen sind, ist er der lebhafte Erzähler. Sein lebendiger Schreib- und Erzählstil sind gewöhnungsbedürftig, aber wenn man sich darauf einlässt, ist es etwas Besonderes.

Die Lektüre nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Die zwei bis vier Seiten langen Geschichten stehen für sich, das Buch kann beliebig aufgeschlagen und es kann drauf los gelesen werden. Eigentlich bekommt man aber den Eindruck, die Anekdoten sind mehr zum Vorlesen als zur stillen Lektüre gedacht. Denn am besten liest sich dieses Buch mit der Vorstellung, Meyerhöfer selbst würde die Geschichten erzählen: Mal mit seiner Stimme voller Elan und frei Schnauze, mal ganz beruhigend und wohltuend.

Es ist eine Lektüre für zwischendurch. Meyerhöfer erzählt von wahren Begebenheiten aus seinem Leben: Begegnungen mit seinem Enkel, die ihn die Welt aus Kinderaugen sehen lassen. Die Erfahrung einem Geisterfahrer zu begegnen und zu zweifeln, ob man doch nicht selbst auf der falschen Fahrbahn gelandet ist. Oder die Erfahrung, in einem Call-Center anzurufen und hinterher noch verwirrter zu sein als davor.

Jesus im Alltag

Ganz lebendig und echt nimmt er den Leser in seine Gefühle und Gedanken mit hinein. Dann schafft er es immer, aus diesen schönen, skurrilen, manchmal auch schwierigen Momenten des Lebens den Bezug zur Bibel und zu Jesus herzustellen. Das gelingt mal gut, mal etwas holprig. Am Ende stehen jedoch immer praktische Ratschläge oder wichtige Erinnerungen für ein Leben als Christ: Öffne dich für die Heilung von Jesus, tu deinen Feinden Gutes, Jesus ist immer bei dir und lässt dich nicht allein.

Lost, Thomas Meyerhöfer Foto: Brunnen Foto: Brunnen

Thomas Meyerhöfer: „Lost. Bring mich heim! – Sinnsuchergeschichten“, Brunnen, 192 Seiten, 16,50 Euro, ISBN 978-3-7655-2132-4

Langjährige Jesus-Nachfolger finden in diesem Buch keine bahnbrechenden Neuheiten. Aber für die ist das Buch auch nicht geschrieben. Meyerhöfer sagt, es ist „für Leute ohne Glauben; die, die sich verletzungsbedingt verabschiedet haben; die mit den High-On-Emotion-Leuten nicht mitkommen; die sich verirrt haben“. Aber auch diejenigen, die schon lange mit Gott unterwegs sind, können sich mit Sicherheit an diesem Buch erfreuen. Denn auch sie brauchen ab und an die Erinnerung an die einfachen Wahrheiten des Glaubens.

Stolperfallen im Text

Das Buch ist mit verschiedenen Bildern und Illustrationen geschmückt. Deren Bezug zu den erzählten Geschichten bleibt teilweise zwar schleierhaft, das stört aber nicht. Schwer nachvollziehen lässt sich an der ein oder anderen Stelle auch Meyerhöfers lebendiger Erzählstil, den er auf Papier gebracht hat. Da stolpert der Leser über Anglizismen oder gerät durch niedergeschriebene Pausen ins Stocken. Manchmal bleibt auch ganz verborgen, was er gerade erzählen will. Seiner Botschaft oder seiner „message“, wie er vermutlich sagen würde, schadet das aber nicht.

Die Geschichten, die Meyerhöfer erzählt, kann nur jemand erzählen, der mit Jesus durchs Leben geht und gleichzeitig die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließt. Meyerhöfer beschönigt nichts, predigt kein „mit Gott läuft immer alles gut“. Er will das echte Leben zeigen.

Eine ermutigende Zwischendurch-Lektüre, die mitten aus dem Leben mitten ins Leben Gottes Hoffnung hineinsprechen will.

Von: Katharina Kraft

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