In der Demokratischen Republik Kongo sind bei einem islamistischen Angriff auf eine Kirche viele Christen gestorben. Der Angriff ereignete sich in der Nacht zum Sonntag in der Stadt Komanda. Der kongolesische Sender Radio Okapi berichtet von 43 Todesopfern. Der örtliche Pfarrer sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von 31 getöteten Gemeindemitgliedern, sieben weiteren Toten und sechs Schwerverletzten. Einige junge Menschen seien zudem entführt worden.
Für den Angriff sollen Kämpfer der islamistischen Miliz „Allied Democratic Forces“ (ADF) verantwortlich sein. Sie sollen die katholische Kirche während des Gottesdienstes mit Schusswaffen und Macheten gestürmt haben, berichtet tagesschau.de. Der Angriff habe gezielt Christen gegolten, sagte der Menschenrechtsaktivist Christophe Munyanderu gegenüber der „Tagesschau“. Die Islamisten hätten auch Häuser und Geschäfte in Brand gesetzt.
Die Rebellenmiliz ADF hat sich vor einigen Jahren der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ angeschlossen und verübt immer wieder Anschläge auf christliche Dörfer und Gemeinden im Kongo. Erst am 13. Februar dieses Jahres starben 70 Christen bei einem Massaker im Bezirk Lubero, für das ebenfalls ADF verantwortlich war. „95 Prozent der Bewohner der Demokratischen Republik Kongo verstehen sich als Christen“, sagte der Pressesprecher von „Open Doors“, Jens Fischer, damals gegenüber PRO. In dem Land herrsche dennoch ein sehr hohes Maß an Christenverfolgung. Ein Brennpunkt der Verfolgung liege im Osten des Landes, besonders im Bundesstaat Nord-Kivu. Dort sei die Lage für Christen aufgrund der Präsenz bewaffneter Gruppen wie der islamistischen ADF extrem gefährlich geworden.