Verbot von „Massenbekehrungen“: Christen fechten Gesetzentwurf an

Im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesch sollen „Massenbekehrungen“ verboten werden. Dagegen haben Christen eine Petition eingereicht.
Von Martin Schlorke
Indien

Eine Gruppe von christlichen Verantwortungsträgern hat im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesch eine Petition gegen einen Gesetzentwurf beim Obersten Gericht eingereicht. Der Gesetzentwurf sieht vor, künftig alle „Massenbekehrungen“ zu verbieten.

Eingereicht hat den Entwurf am 13. August die pro-hinduistische Partei „Bharatiya Janata Party“ (BJP). Dieser sieht Strafen vor, wenn zwei oder mehr Menschen zu einer anderen Religion wechseln. Das berichtet die asiatische katholische Nachrichtenagentur ucanews. Zudem soll das Strafmaß für einen Religionswechsel „durch Gewalt oder Verführung“ von sieben auf zehn Jahre erhöht. In Himachal Pradesch gibt es bereits ein Anti-Konversionsgesetz.

Himachal Pradesh Foto: Government of Himachal Pradesh

Himachal Pradesch

In Himachal Pradesch leben 6,9 Millionen Einwohner. Nur 0,2 Prozent davon sind Christen. Die Mehrheit der Bevölkerung (95 Prozent) sind Hindus, 2,1 Prozent sind Muslime. Der nordindische Bundesstaat ist mit 56.000 km² etwa so groß wie Kroatien.

Gegenüber ucanews drückte der Pfarrer der „Christ Church“ aus der Hauptstadt des Bundesstaats Shimla, Sohan Lal, seine Hoffnung aus, dass der Petition stattgegeben wird. Aus seiner Sicht sei das neue Gesetz wegen der bereits bestehenden Gesetzeslage nicht notwendig. Vielmehr wittert er politisches Kalkül: „Der Bundesstaat wird Ende dieses Jahres Provinzwahlen abhalten, also versucht die regierende BJP, den Menschen zu zeigen, dass sie es ernst meint mit der Eindämmung der sogenannten Konversionen.“

Mit einer strengen Gesetzgebung im Hinblick auf Konversionen ist Himachal Pradesch nicht allein. In den meisten Bundesstaaten in Nord-, West- und Ostindien verfügen über Gesetze, die Konversionen einschränken.

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