USA bemängeln fehlende Religionsfreiheit in China und Afghanistan

Die Herrschaft der Taliban in Afghanistan oder die Situation der Uiguren in China: Aus Sicht des US-Außenministeriums hat sich die Religionsfreiheit in vielen Teilen der Welt weiter verschlechtert. Doch es gibt auch Lichtblicke.
Von Martin Schlorke
Der amerikanische Außenminister Antony Blinken

„China setzt seinen Völkermord und die Unterdrückung der mehrheitlich muslimischen Uiguren und anderer religiöser Minderheiten fort.“ Das sagte der amerikanische Außenminister Antony Blinken am Donnerstag in Washington bei der Vorstellung des Jahresberichts zur Religionsfreiheit. So habe China seit April 2017 mehr als eine Million Uiguren, ethnische Kasachen, Kirgisen und andere Minderheiten in Internierungslager inhaftiert.

Das US-Außenministerium warf ebenfalls dem Militär in Myamar Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Eine Verschlechterung der Menschenrechtssituation sei zudem in Afghanistan festzustellen. Dort zog sich das US-Militär im August 2021 vollständig zurück. „Das Taliban-Regime und die rivalisierende militante Gruppe ISIS-K (Anm. d. Red. Ableger des Islamischen Stattes in Afghanistan) haben Angehörige religiöser Minderheiten inhaftiert, eingeschüchtert, bedroht und angegriffen“, erklärte der Botschafter beim Ausschuss für „International Religious Freedom“, Rashad Hussain.

Blinken führte Nordkorea, Saudi-Arabien, Indien und Pakistan als weitere Länder auf, in denen Religionsfreiheit im vergangenen Jahr weiter drastisch eingeschränkt war.

Eine positive Entwicklung sei dagegen in Marokko zu erkennen. In dem nordafrikanischen Land seien beispielsweise jüdische Friedhöfe und Synagogen restauriert worden. Als weiteres Beispiel nannte Blinken den Irak. So sei es ein positives Signal gewesen, dass Regierungsvertreter erstmals in der Geschichte ihres Landes den Papst empfangen hätten.

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