Spahn will Kirchen mit ins Boot holen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt bei der Impfkampagne auch auf die Mithilfe der Religionsgemeinschaften. Der CDU-Politiker möchte sie für die Werbekampagnen der Schutzimpfungen gewinnen.
Jens Spahn

Neben vielen Prominenten sollen auch die Kirchen und Religionsgemeinschaften für Impfungen werben. So stellt es sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor. Er hatte am Donnerstag an einer Kampagne mit Fußballern und Schauspielerinnen teilgenommen.

Diese Prominenten möchten, angelehnt an den Begriff „Influencer“ in sozialen Netzwerken – als „Impfluencer“ für die Immunisierung werben. Spahn wolle auch mit den Religionsgemeinschaften darüber reden, ob und in welcher Weise sie sich eine Unterstützung vorstellen können.

Spahn sagte, Informationen spielten eine zentrale Rolle bei der Impfkampagne. Das gelte auch für die Debatte um Impfungen in sozialen Brennpunkten. Spahn sicherte dabei zu, der Bund sei bereit, mobile an den Impfzentren angedockte Strukturen mitzufinanzieren. Die richtige Kampagne für „Essen, Leipzig oder Offenbach“ könne er aber nicht vom Bund aus organisieren.

Kirchen aufgeschlossen für die Idee

Die Kirchen zeigten sich im Grundsatz aufgeschlossen, was eine Beteiligung an der Kampagne angeht. „Wenn es irgendwann eine Situation geben sollte, in der man Menschen motivieren muss, bin ich jederzeit gern zur Stelle. Das gilt auch für Kampagnen, die für das Impfen werben“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm auf Anfrage von PRO.

Das Impfen soll nach Angaben der EKD außerdem Thema im „Wort zum Sonntag“ in der ARD sein. Die Mannheimer Pastorin Ilka Sobottke will darin darauf eingehen, was die Impfung mit Nächstenliebe zu tun hat. Die katholische Bischofskonferenz verwies darauf, dass ihr Vorsitzender, der Limburger Bischof Georg Bätzing, bereits auf Plakaten der Impfkampagne des Landes Rheinland-Pfalz zu sehen ist.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, schrieb Anfang April in einem gemeinsamen Brief mit Vizepräsident Abraham Lehrer an die Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die Rettung des Lebens sei im Judentum das oberste Gebot. „In der Praxis heißt das jetzt: Wir lassen uns impfen! Jeder, der die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen, sollte mit gutem Beispiel vorangehen“, heißt es in dem Brief. Mit der Impfung schütze man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Umgebung. „Wenn viele Menschen geimpft sind, können wir Schritt für Schritt zu unserem gewohnten Alltag zurückkehren.“

epd
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19 Antworten

  1. „Die Kirchen“ sollten sich nicht mit Kampagnen gemein machen, sondern für den christlichen Glauben und die daraus folgende Verantwortung eintreten.
    Da kann man aus guten Gründen (Schutz vor Ansteckung) zum Impfen positiv raten.
    Genauso aber können die Kirchen auf bedenkliche Verwertung von abgetriebenen Föten in der Medizinindustrie verweisen. Katholische Bischöfe halten zwar die Covid-19-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna für „moralisch unbedenklich“, da bei ihrer Herstellung keine Stammzellen abgetriebener Föten verwendet werden. Nach der US-amerikanischen und der Englischen Bischofskonferenz haben auch die irischen sowie die slowakischen Bischöfe entsprechende Erklärungen veröffentlicht.
    Kritischer allerdings fällt der Blick auf den Impfstoff von AstraZeneca aus, bei dem in der Produktion Zelllinien aus einem abgetriebenen Fötus eingesetzt wurden.

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  2. Ich denke, das muss jeder Mensch selbst für sich entscheiden. Die Impfung hat mit dem Glauben wirklich nichts zu tun

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  3. Ich sehe es ganz und gar nicht als Aufgabe der Kirche für die Impfkampagne Werbung zu machen, weder dafür noch dagegen.
    Die Aufgabe, der Auftrag der Kirchen, der Christen, ist von unserem HERRN ganz klar, die rettende Botschaft Jesus Christus weiterzugeben. Zeugen sein!
    Aber dazu braucht es eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus!
    Seid wachsam und gesegnet.
    LG

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  4. Mit Nachdruck plädiere ich dafür, dass auch die Kirchen – alle Religionsgemeinschaften – für die Impfkampagne werben. Wenn sie für eine erfolgreiche Impfkampage Werbung betreiben, dann
    tun sie das nämlich für das LEBEN – und damit für den SCHÖPFER GOTT.
    Als Thomas Jesus nach dem Weg fragte, dem sie folgen sollten, erwiderte Jesus: „Ich bin der WEG,
    die WAHRHEIT und das LEBEN“.

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    1. @Robert Kemper

      Wozu hat Gott das Corona-Virus denn erschaffen, wenn er eigentlich will das alle dagegen geimpft werden? Dann hätte er sich das Virus doch gleich schenken können.

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      1. Gott will, dass wir Menschen verantwortlich (In Verantwortlich vor IHM) leben. Dazu gehören auch Entwicklung und Einsatz von Impfstoffen.

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      2. Noch ein Hinweis von mir:
        Ob Gott das Virus erschaffen hat, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall wusste Gott schon am Anfang seiner Schöpfung, dass dieses Virus entstehen wird, und er hat es nicht daran gehindert, so wie er einen dritten Weltkrieg mit Atomwaffen verhindert (da haben wir bisher nicht einfach nur „Glück gehabt“!).

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  5. Ich hoffe, dass noch mehr Menschen der Meinung von Anita und uns sind, dass wir eine klare Botschaft
    verbreiten sollen. Seid wann hören wir auf die Welt? Und was ist mit dem Psalm 91? Wird der einfach nur so dahingelesen, oder vielleicht doch geglaubt? Wer will denn die Gläubigen von ihrem Glauben abbringen ?
    Ich möchte einmal bei meinem Herrn sein, auf den ich vertraue und auch glaube, dass ER alles gut macht.
    Überlegt, wer da am Werk ist.

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  6. Jesus sagte auch , ich bin nicht gekommen um aufzulösen sondern ein neue Gebot gebe ich Euch.
    Liebe deinen Nächsten wie dich selbst . Wer sich selbst um die eig. oder die Gesundheit der Familie sorgt, sollte genau so guten Herzens die Idee des Gesundheitsministers befürworten. Somit ist die Unterstützung ein teil der samaritischen Nächstenliebe .

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  7. Aufgabe, ja Verpflichtung der Kirche ist die Botschaft Jesu Christi zu verkünden… auch zur Vertiefung des Glaubens und das tägliche Leben aus ihm anzuleiten.
    Die Kirchen sollen sich nicht, schon gar nicht von und für die Politik, missbrauchen lassen!

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  8. Heute habe ich meine Erstimpfung mit einem mRNA-Impfstoff bekommen. Der Weg bis dahin war lang. Monatelang habe ich abgewägt, ob ich mich impfen lassen soll; denn ich bin zweifach vorerkrankt und immungeschwächt. Ob die Impfung bei mir überhaupt richtig wirken würde, war eine der Fragen. Die zweite: Darf ich einen Impfstoff annehmen, der u. a. aus Zelllinien abgetriebener Kinder gewonnen wird? Klare Antwort: nein. Dann hat ein Priester alle Impfstoffe gesegnet. Daraufhin entschied ich mich, mich impfen zu lassen. Meine Erfahrung ist also, dass für viele Menschen die Entscheidung nicht einfach ist. Deshalb fände ich es schwierig, wenn Kirchen klar als Impfbefürworter aufträten. Damit setzten sie moralisch diejenigen unter Druck, die die Impfung aus respektablen Gründen für sich ablehnen. Für einen guten Weg halte ich es, dass Jede/r nach bestem Wissen und Gewissen entscheidet. Am Ende trifft der alte Spruch zu: „An GOTTES Segen ist alles gelegen“.

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  9. Als die Jünger Jesu mit einem Boot über den See Genezareth fuhren kam auch ein starker Sturm auf und Jesus stand auf und beruhigte den Wind . Ich meine auch , wenn die Kirche für die Impfkampagne wirbt kann die Aktion als Teil des Samariter Dienstes angesehen werden, weil den gefährdeten und vielleicht auch uneinsichtigen Bürger mit Rat und Tat zur Corona Impfung zur Seite gestanden wird und auch die Angst vor der Spritze genommen werden kann.

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  10. Ich bin nicht davon überzeugt, dass Kirche bei der Impfkampagne mitmachen sollte: am Ende ist es doch Gott, der über Leben und Tod entscheidet, nicht die Menschen. Es kommt mir so vor, als ob manche unserer Mitmenschen ihren Glauben an Gott gegen den Glauben an die Impfung ausgetauscht haben. Wo bleibt die Zuversicht, dass wir in jeder Lage uns in Gott geborgen fühlen dürfen. Ich bin es, und wünsche es jedem anderen auf dieser Welt, egal was kommen mag.

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  11. Der Rat zur Impfung, aufgrund der Nächstenliebe.
    Das ist viel zu wenig.
    Echte Nächstenliebe führt die Menschen zu Jesus Christus und hilft Ihnen zur Buße und Umkehr.
    Das ist jetzt notwendig.

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  12. Gott kann durch ärztliche Kunst retten und heilen, auch durch Arzneien, bzw. Impfstoff. Das tut er auch bei vielen Menschen. Aber das ist eben nur eine der vielen Möglichkeiten von Gott. Andere bewahrt er vor dem Virus auf ganz andere Weise. Wenn wir meinen, dass Gott nur durch den Impfstoff allein retten kann, dann reduzieren wir doch seine unendlichen Möglichkeiten der Hilfe. Was für den einen zutreffen mag, muss für den andern noch lange nicht richtig sein. Weil das so individuell ist, sollte auch jeder selbst entscheiden, ob er sich impfen lässt, egal ob Christ oder Nichtchrist. Bei anderen Entscheidungen fragen wir doch auch Gott ganz persönlich um den richtigen Weg. Warum sollte es bei dieser Entscheidung anders sein? Da sind meiner Meinung nach alle Kampangen und sonstiges unangebracht und falsch. Die Kirche sollte sich hier nicht zum Diener der Regierung machen. Wie will denn die Kirche oder eine Kampange oder ein You Tuber oder sonst wer jemanden die persönliche Angst nehmen, wenn er jemanden mit einem schweren Impfschaden kennt, der die Impfung bereut? Wie soll so was gehen? Aber ein persönliches Gebet zu Jesus bzw. Jesus selbst, das kann die Angst nehmen und die Entscheidung erleichtern. Alles andere ist Unsinn.

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    1. Das, was Sie vorschlagen, macht Gott und den Glauben letztlich zu einem Orakel. Die Frage nach dem Impfen ist doch vielmehr eine Frage der Vernunft. Das Gebet, das an Kaffeesatzlesen erinnert, entscheiden lassen zu wollen, ist eine Flucht vor der eigenen rationalen Verantwortung.

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      1. Herr Spahn ich möchte Ihnen eines sagen und auch den Kirchenvertretern die allem hinterher laufen und auch allen die das noch beklatschen, befürworten und zu allem Ja und Amen sagen. Wendet euch Gott zu wendet euch Christus zu und lasst ab von eurem gottlosen Treiben. Kehrt um und sucht dem Herrn.
        dass ihr mich umkommt auf euren wegen. Das was ihr derzeit macht das sind Holzwege. Und nicht jeder der Herr Herr sagt kommt in das Himmelreich, das müsst ihr wissen.

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  13. die Kirchen sollen sich nicht vereinnahmen lassen Sie sollen den Auftrag Christi und die Nächstenliebe erfüllen und nicht für Propagandazwecke eingespannt werden. Sie soll Gott und den Menschen dienen. Und nicht solchen die nur ihren Bauch dienen und nicht Christus. Die Kirchen sollen sich auch nicht einspannen lassen von den ganzen Berieselung wie sie tagtäglich sind. Und nur noch das Thema Corona Corona- das ist nicht der Auftrag Gottes sich davon berieseln zu lassen.

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  14. Heute (Dienstag der 15.Juni 2021) steht auf meinem Kalenderblatt als Tagesspruch „Dies aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden,“ geschrieben vom Apostel Paulus im 2.Timotheus 3.1.
    Wir leben am Beginn der „schweren Zeiten“, an die der „gläubige“ Minister Spahn nicht glaubt, weil er nicht an einen strafenden Gott glaubt. Trotzdem bittet er Kirchen und Religionsgemeinschaften für die Corona-Impfungen bei ihren Mitgliedern zu werben. Er befindet sich dabei in guter Gesellschaft, wenn zum Beispiel der EKD-Vorsitzende Heinrich Bedford-Strohm eine Impfkampagne gerne unterstützen will, ist er doch auch einer von denen, die mit ihrer Bibelkritik den Abfall der Kirchen vom wahren Glauben betreiben, während es doch die eigentliche Aufgabe der Kirche wäre, Gottes Wort den Menschen zu verkündigen und dazu gehören auch Hinweise auf die strafende Hand Gottes, wie sie durchgehend in der ganzen Bibel angekündigt werden. Davon ist die Corona-Pandemie noch eine der leichtesten Strafen, wenn man sie vergleicht mit den Ereignissen, wie sie in der Offenbarung des Johannes geschildert werden und die auf die Menschheit in den nächsten Jahren zukommen werden. Es ist ganz real, daß Corona ein Test des Satans ist, wie sich die Menschheit verhalten wird, wenn sein Vasall Antichrist die Welt für 7 Jahre beherrschen wird. Wer da von Verschwörungstheorien spricht, weiß nicht, wie sehr er Satan damit in die Händespielt. Aber die nächste Zeit wird es lehren.

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