Seit 10 Jahren: „Wertestarter“ als Ermöglicher unterwegs

Dass die christlichen Werte in unserer Gesellschaft immer stärker ihre prägende Kraft verlieren, kann man beklagen. Die „Wertestarter“ -Stiftung aber klagt nicht, sondern tut etwas – mit einem ungewöhnlichen Ansatz.
Von Martin Schlorke
Hühnerbein, Loh, Nehlsen

Vor zweieinhalb Jahren zerstörte ein Jahrhunderthochwasser weite Teile des Ahrtals. Fast 200 Menschen verloren in den Fluten ihr Leben. Bilder von verzweifelten Menschen und völlig zerstörten Häusern gingen um die Welt. Politiker besuchten die Katastrophengebiete, versprachen Geld und Unterstützung. Doch entlang der Ahr sind vielerorts weiterhin zahlreiche Häuser unbewohnbar, es herrscht Tristesse.

Inmitten der Zerstörung fällt seit einigen Monaten ein türkis-grüner Bus auf. Um ihn wuseln lachende Kinder. Es gibt Torte und Geschenke – für die Kinder, deren Familien teilweise alles verloren haben, soll ihr Geburtstag trotzdem zu einem Highlight werden: Dann kommt der „Kids-Bus“ direkt zu ihnen und richtet für sie und ihre Freunde eine Geburtstagsfeier aus.

Das „hoffnungswerk“ ermöglicht Kindergeburtstage im Ahrtal

Die Initiatoren, Mitarbeitende der christlichen Organisation „hoffnungswerk“, kümmern sich liebevoll um die Kinder, haben aber auch ein offenes Ohr für die Eltern. Möglich macht dieses Projekt u.a. die Stiftung für christliche Wertebildung, kurz „Wertestarter“. Eines von hunderten, mit denen die Stiftung christliche Werte zu den Menschen bringt.

Eine Idee war geboren

Als die „Wertestarter“ vor 10 Jahren gegründet wurden, waren die Flut im Ahrtal und der „Kids-Bus“ noch weit weg. Damals saßen nach einer anstrengenden Wanderung im bayerischen Oberstaufen die beiden Stiftungsgründer Friedhelm Loh und Hartmut Hühnerbein abends zusammen und diskutierten die Frage, wie man Menschen mit christlichen Werten erreichen könne. Denn die beiden Männer waren sich einig: Es ist immer weniger selbstverständlich, dass junge Menschen christliche Werte mit auf den Weg bekommen. Dabei braucht unsere Gesellschaft Werte wie Vergebungsbereitschaft, Feindesliebe und Hilfe für Benachteiligte dringender denn je.

Wo also anfangen? Die Antwort wurde noch am selben Abend gefunden: Da, wo Kinder und Jugendliche sind – in Kitas, Schulen und Jugendbildungseinrichtungen. Eine Idee war geboren.

„Wertestarter“: Geld allein fördert nicht

„Werte wie Würde, Nächstenliebe oder Demut werden auch von Nicht-Christen oder anderen Religionen geteilt“, so der Geschäftsführer der „Wertestarter“-Stiftung Johannes Nehlsen. „All dies sind jedoch originär christliche Werte. Sie tragen zu einem gelingenden Leben bei und lassen junge Menschen zu starken Persönlichkeiten werden. Entscheidend ist, dass sie von diesen Werten erfahren und in Bildungseinrichtungen mit Erwachsenen zusammenkommen, die ihnen diese Werte vorleben.“ Die „Wertestarter“ verstehen sich deshalb auch nicht als Missionswerk, sondern als Bildungs-Stiftung. Sie fördern christliche Projekte, die dieses Ziel verfolgen.

Auch wenn viele Menschen bei Projektförderung zuerst an finanzielle Hilfe denken, ist diese nur ein Teil der Unterstützung, den die „Wertestarter“-Stiftung leisten möchte: Den „Wertestarter“ ist eine ganzheitliche Betreuung wichtig – von der Konzept- und Finanzplanung, über betriebswirtschaftliche Aspekte bis hin zum Coaching der Mitarbeitenden. Die Projekte sollen auf eigenen Beinen stehen und nachhaltig funktionieren. Frei nach Trainerlegende Otto Rehhagel: Geld allein fördert nicht.

Meilensteine 2023

„Vor allem die Coachings sind ein zentraler Aspekt für eine ganzheitliche Förderung – mindestens genauso wichtig wie der finanzielle“, so Geschäftsführer Nehlsen. „Sie sollen in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gewinnen.“ Mit der Gründung ihrer „Wertestarter“-Akademie hat die Stiftung hierfür 2023 einen wichtigen Meilenstein gesetzt.

Die „Wertestarter“-Akademie bietet Gründern und Mitarbeitenden christlicher Bildungsinitiativen Fort- und Weiterbildungsangebote sowie individuelle Begleitung. Viele dieser Angebote stehen auch Interessierten aus Kirche, öffentlicher Hand und Wirtschaft offen.

Ebenfalls im vergangenen Jahr veranstalteten die „Wertestarter“ das erste Treffen der Wertegemeinschaft: ein ab nun jährlich stattfindendes Netzwerktreffen von Unterstützern, Interessierten und Mitarbeitenden der „Wertestarter“, bei dem Synergien geschaffen und Beziehungen aufgefrischt oder neu geknüpft werden können. Die Wertegemeinschaft soll so zu einer Plattform werden, die über die Grenzen von Kirchen und Verbänden hinwegreicht.

Dank dieses immer größer werdenden Netzwerkes hatten auch die Initiatoren des „Kids-Busses“ vor drei Jahren von den „Wertestarter“ erfahren. Sascha Neudorf, der die Idee des Geburtstags-Busses entwickelte, betont die „herzliche, professionelle und unkomplizierte Zusammenarbeit“ und schätzt die Verbundenheit der Stiftung mit ihren Projektpartnern. Die „Wertestarter“ seien die erste christliche Organisation gewesen, die den „Kids-Bus“ unterstützt habe, erzählt Neudorf. Geschäftsführer Nehlsen habe sich das Projekt vor Ort angeschaut und neben der finanziellen Hilfe weitere Unterstützung angeboten. Gibt es ein Wort, das die Arbeit der „Wertestarter“auf den Punkt bringt? „Kids-Bus“-Betreiber Sascha Neudorf muss nicht lange überlegen: „Ermöglicher!“

Transparenzhinweis: Seit zehn Jahren pflegen die Christliche Medieninitiative pro und die Stiftung für christliche Wertebildung eine Bürogemeinschaft in Berlin. Dieser Text ist anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Stiftung im Auftrag derselbigen entstanden.

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