Wertestarter zeichnen christliche Projekte aus

Die Stiftung für Christliche Wertebildung hat erstmals Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche mit dem „Wertestern“ gewürdigt. Preisträger sind die blu:boks in Berlin und die CVJM-Hochschule in Kassel.
Von PRO
Torsten Hebel, Gründer und Initiator der blu:boks, Wertestarter-Geschäftsführer Martin Knispel, der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes Hartmut Hühnerbein mit dem pädagogischen Leiter der blu:boks,  Autor Carsten Stier (v.l.n.r.)

Die Stiftung für Christliche Wertebildung des Unternehmers Friedhelm Loh mit Sitz in Haiger hat am Montag in Berlin erstmals Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche mit dem „Wertestern“ prämiert. Preisträger sind die blu:boks, eine sozialräumliche Arbeit unter Kindern und Jugendlichen im Bezirk Lichtenberg in Berlin, sowie die CVJM-Hochschule in Kassel. Sie ist Anbieter einer Mitarbeiterqualifizierung von Vereinen und Verbänden sowie staatlichen und kommunalen Einrichtungen.
Mit dem Wertestern zeichnet die Stiftung für Christliche Wertebildung nach eigenen Angaben solche Einrichtungen, Personen und Initiativen aus, die sich in vorbildlicher Weise für die Bildung von Kindern und Jugendlichen engagieren und dabei Werte christlichen Glaubens vermitteln.
Bei der Preisverleihung im Haus der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Gendarmenmarkt würdigte der Autor, Regisseur und Schauspieler Thomas Klischke in seiner Laudatio den Erfinder und Initiator der blu:boks, Torsten Hebel, sowie dessen Team teils ehrenamtlicher Mitarbeiter. Die Einrichtung habe sich die Wertebildung nicht nur auf die Fahnen geschrieben, sondern diese sei „das Alleinstellungsmerkmal“ der Einrichtung.

Eine biblische Alternative anbieten

Die Entwicklung von Selbstwertgefühl und „Selbstwirksamkeit“ von Kindern und Jugendlichen sei das übergeordnete Ziel der Arbeit, die sich daher zu Recht als „Selbstwertmanufaktur“ bezeichnen dürfe. „Wertschätzung des Individuums und christliche Annahme bestimmen die Arbeitskultur der blu:boks“, sagte Klischke. Auf Basis gelebter Werte wie Respekt, Achtung, Partnerschaft und Liebe entstehe ein Klima, in dem jeder Mensch bedingungslos angenommen werde. Bei Fernseh- und Kinoproduktionen ist die „Blue Box“-Technik ein Verfahren, um Personen nachträglich in einen anderen Hintergrund einzubetten. In Anlehnung an die Technik hat sich diese Einrichtung für Kinder und Jugendliche ihren Namen gegeben.
Pfarrer Hartmut Hühnerbein, Vorsitzender der Stiftung für Christliche Wertebildung, würdigte in seiner Laudatio die Arbeit der CVJM-Hochschule Kassel. Die Hochschule ist eine private, staatlich anerkannte Hochschule und qualifiziert derzeit rund 350 Studierende für den sozialpädagogischen Dienst am Menschen. Die CVJM-Hochschule sei nach Darstellung Hühnerbeins nicht angetreten, um eine bessere Hochschule machen zu wollen, als der Staat oder andere Bildungsinstitutionen es könnten, sondern, um neben den staatlichen Angeboten ein alternatives Angebot zu unterbreiten, in dem „die biblische Botschaft, die christlichen Werte, das christliche Menschenbild umgesetzt werden“.
Eine Gesellschaft ohne Werte sei eine wertlose Gesellschaft, erklärte Hühnerbein und unterstrich in seiner Laudatio die Notwendigkeit christlich orientierter Bildung. „Christlich-abendländliche Kultur ist neben dem christlichen Glauben auch römisches Recht und griechische Philosophie. Und schlägt man eines dieser Standbeine ab, dann bricht die christlich-abendländische Kultur in sich zusammen“, konstatierte Hühnerbein. Er lobte die Flexibilität der CVJM-Hochschule und führte als Beispiel die Schaffung der Professur „Integration und Migration“ an, mit der neue Wege der Integration entwickelt werden sollen. „Uns hat an der CVJM-Hochschule überzeugt, dass sie eine wissenschaftsgestützte und zugleich anwendungsorientierte Ausbildung anbietet“, sagte Hühnerbein. Den Wertestern, den die Stiftung für Christliche Wertebildung verleiht, nannte Hühnerbein in Anlehnung an die Astronomie „einen Himmelskörper“, der dort aufleuchte, „wo die biblische Botschaft und somit himmlische Botschaft sichtbar wird und auf Erden Gestalt gewinnt“ und Orientierung gebe.

„Arbeit weckt Potentiale bei Kindern und Jugendlichen“

Im Rahmen der Preisverleihung, die unter der Schirmherrschaft von Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) stand, hat der Schauspieler Carsten Stier sein Buch „Die Selbstwertmanufaktur“ vorgestellt. Darin entfaltet der Autor ein pädagogisches Konzept, das Kindern und Jugendlichen durch Theater und Performance-Aktionen Selbstwert vermittelt. Stier war Mitarbeiter der Stiftung für Christliche Wertebildung und ist seit 2016 pädagogischer Leiter der blu:boks Berlin.
Der Referent beim Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Oberkirchenrat Joachim Ochel, würdigte in einem Grußwort, dass die Stiftung Jugendlichen dabei helfe, beruflich und sozial Schritt halten zu können. „Das Thema Bildung ist von imminenter gesellschaftlicher Bedeutung“, sagte Ochel. Jeder Beitrag zu echter Bildung sei ein Gewinn. Bildungsarbeit könne nur auf Werten basieren, wenn sie ihrem Auftrag gerecht werden soll. „Die Einsicht in die verliehene Würde des Menschen, der Respekt vor dem Nächsten, die Verantwortung für die Mitwelt, der Wert von Familie und Gemeinschaft, das Vertrauen auf ein tragendes Lebensfundament, sind notwendige Grundeinstellungen und Erfahrungen, um Menschen in ihrer Lebenswelt, in ihrer Lebenswirklichkeit zu beheimaten“, sagte Ochel.
Kirstin Fussan (SPD), in der Berliner Senatsverwaltung für Jugend und Familie zuständig, betonte in einem Grußwort die Vielfalt der Arbeit bei der blu:boks. „Alle Jugendlichen und Kinder die dort hinkommen, können sich nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten das suchen, was sie können.“ Die Arbeit orientiere sich nicht an den Defiziten, sondern wecke Potentiale bei Kindern und Jugendlichen und vermittle Selbstwertgefühl. „Was mich besonders beeindruckt hat ist, dass der Träger wie selbstverständlich – nämlich aus dem christlichen Wertekanon heraus – auch mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen arbeitet“, sagte die Politikerin.

Was die Stiftung noch erreichen will

Der Geschäftsführer der Stiftung, Martin Knispel, skizzierte die Strategie bis zum Jahr 2020. Durch die Förderung und Begleitung von Bildungsprojekten in den vier Handlungsfeldern Kitas, Schulen, außerschulische Bildung und Mitarbeiterqualifzierung möchte die Stiftung eine Breitenwirkung im christlichen und säkularen Umfeld entfalten und dadurch christliche Werte implementieren. Die Stiftung sieht sich dabei nach den Worten Knispels als eine „moderne, den Menschen zugewandte Organisation, die der Gesellschaft dient und dem biblischen Zeugnis gemäß christliche Werte vertritt“.
Die Stiftung für Christliche Wertebildung unterstützt bundesweit mehr als 58 gemeinnützige Projekte der christlich geprägten Bildungsförderung. (pro)Christlicher Unternehmer Friedhelm Loh wird 70 (pro)
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