Schweizer Stadtbevölkerung wird immer unreligiöser

In schweizerischen Städten wächst der Anteil der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit. In manchen Städten ist der Wert um 70 Prozent zurückgegangen.
Von Martin Schlorke
Berner Münster

In der Schweiz wächst seit 100 Jahren die Bevölkerung im städtischen Raum. Lebten 1920 nur ein Drittel aller Schweizer in Städten, sind es heute drei Viertel. Allerdings sinkt gleichzeitig die Zahl von Stadtbewohnern mit religiöser Bindung. Zu diesem Ergebnis kommt das Eidgenössische Bundesamt für Statistik in einer gemeinsamen Publikation mit dem Städteverband.  

Demnach nahm in den Jahren zwischen 2000 und 2022 der Anteil der Personen ohne Religionszugehörigkeit „stark zu“. Rund ein Drittel der Stadtbevölkerung gehört keiner Religion an.   

Betroffen von dieser Entwicklung sind laut der Behörde alle Religionen, wenngleich der Rückgang bei den evangelisch-reformierten Christen am stärksten sei. In manchen Städten beläuft sich die Abnahme auf mehr als 70 Prozent. Traurige Spitzenreiter sind die Städte Bussigny, Crissier, Ecublens, Kloten, Oftringen und Opfikon.

Diese Entwicklung gibt es aber nicht nur in Städten. Schweizweit steigt der Anteil nicht-religiöser Menschen. Rund 32,3 Prozent der Bevölkerung fühlen sich keiner Religion zugehörig. Vor 50 Jahren machten die nicht religiösen Menschen rund ein Prozent der Bevölkerung aus. Die Zahl der Katholiken ist seit 2010 um 5,7 Prozent auf heute 32,9 Prozent gesunken. Damit sind sie noch knapp Spitzenreiter vor den Konfessionslosen. Noch deutlicher ist der Wert bei denen gesunken, die sich als protestantisch oder reformiert bezeichnen (Rückgang von 28 auf 21,1 Prozent). Andere Religionsgemeinschaften erreichen einen Wert von 12,8 Prozent.

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