Presserat verzeichnet deutlich weniger Beschwerden

Den Deutschen Presserat haben 2022 weniger Beschwerden erreicht als im Jahr zuvor. Mögliche Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht war ein Hauptgrund für den Unmut.
Zeitungen als Informationsquelle nutzt vor allem die ältere Generation

Die Zahl der Beschwerden beim Deutschen Presserat ist im Jahr 2022 deutlich zurückgegangen. Mit 1.733 Eingaben betrug sie rund ein Drittel weniger als im Vorjahr (2.556 Beschwerden), wie die freiwillige Selbstkontrolle der Presse am Dienstag in Berlin mitteilte. Mehr als die Hälfte der Beschwerden betraf demnach die journalistische Sorgfaltspflicht.

Laut Presserat gab es 2022 weit weniger Eingaben zur Corona-Berichterstattung und weniger Sammelbeschwerden zu einzelnen Artikeln als in den Jahren zuvor. Auch der Ukraine-Krieg als das beherrschende Nachrichtenthema habe sich nur in geringem Maße in den Beschwerdezahlen niedergeschlagen: Dazu gab es 78 Eingaben, die damit nur gut vier Prozent des gesamten Beschwerdeaufkommens ausmachten.

Die Zahl der ausgesprochenen Rügen als schärfste Sanktion des Presserats ging mit 47 ebenfalls zurück (2021: 60). In jedem dritten Fall ging es um Schleichwerbung, also die unzureichende Trennung von redaktionellen und werblichen Inhalten. Ein weiterer Hauptgrund waren Verletzungen des Persönlichkeitsschutzes. Am häufigsten gerügt wurden Regionalzeitungen, gefolgt von Boulevard- und überregionalen Tageszeitungen.

Der Deutsche Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle der Printmedien und ihrer Online-Auftritte in Deutschland. Der Pressekodex enthält Regeln für die tägliche Arbeit von Journalisten. Der Presserat prüft auf dieser Grundlage Beschwerden gegen Zeitungen, Zeitschriften und Online-Medien.

epd
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