Peter Maffay talkt über den Glauben

Tiefe Themen in der aktuellen Folge des Musik-Talks von Peter Maffay: Mit Reinhold Beckmann und Laura Karasek ging es um den Glauben an eine höhere Instanz und die Sehnsucht danach, sich an etwas festhalten zu können.
Von Jonathan Steinert
Peter Maffay

Der Sänger Peter Maffay hat in der aktuellen Folge seiner Talkshow „Begegnungen“ mit der Autorin Laura Karasek und dem TV-Journalisten, Sportmoderatoren und Sänger Reinhold Beckmann über den Glauben an eine höhere „Instanz“ gesprochen. Beckmann berichtete dabei von seiner katholischen Prägung und von seiner Mutter, die „tiefgläubig“ gewesen sei. Im Krieg habe sie ihre vier Brüder im Jugendalter verloren – ein Thema, das Beckmann in einem aktuellen Lied verarbeitet. Der Glaube habe ihr geholfen, mit diesen und anderen Schlägen im Leben umzugehen – der Glaube, „dass dahinter etwas kommen wird, dass sie abgeholt wird“, sagte Beckmann, der selbst als Jugendlicher Messdiener war.

„Der Liebe Gott wird’s richten“, sei ihr Motto gewesen. „Meine Mutter war gottesfürchtig, hat aber natürlich auch oft mit ihrem Herrgott – sie hat immer gesagt ‚mein Herrgott‘ – geschimpft über ihr Schicksal.“ Am Ende ihres schließlich 98-jährigen Lebens habe sie gesagt, sie sei zufrieden, erklärte Beckmann.

Sehnsucht nach etwas zum Festhalten

Karasek antwortete auf Maffays Frage, ob es auch in ihrem Leben eine höhere Instanz gebe, dass sie nicht gläubig aufgewachsen oder getauft sei. In ihrer Familie habe die Vorstellung vorgeherrscht, dass Religion zu Konflikten und Leid führen könne. Vom Lebensende ihres Vaters, des Literaturkritikers und Schriftstellers Hellmuth Karasek, berichtete sie: „Ich weiß, dass er ganz zum Schluss sagte, dass er sehr traurig ist, dass er diesen Glauben nicht hat und dass er sich eigentlich wünschen würde, an etwas nach dem Tod zu glauben.“ Ihr selbst sei die Vergänglichkeit des Lebens schon früh bewusst gewesen. An Beckmann gerichtet sagte sie: „Ich habe mich oft danach gesehnt, etwas zu haben wie deine Mutter: Der Gott wird’s richten; dass man sich an etwas festhalten kann. Tief in uns drin tun wir das alle. Sonst ist es unbegreiflich, dass das alles hier nur eine Leihgabe ist.“

Der 72-jährige Maffay erklärte, er sei aus der Kirche ausgetreten. Mit dem „lieben Gott“ habe er kein Problem, nur mit seinem Bodenpersonal. Dem Glauben habe er sich aber wieder zugewandt und sich damit auseinandergesetzt. Das habe er auch in seinen Liedern entdeckt – machmal seien sie Gebete.

Maffays Talkshow läuft derzeit in der zweiten Staffel auf Magenta TV. Die Gespräche jeder Folge stehen unter dem Motto eines Titels von Maffay. Beckmann und Karasek sind zu „Größer als wir“ zu Gast, die Folge ist ab 5. Dezember zu sehen. Maffay hat sich schon mehrfach zu seinem Glauben geäußert, im vorigen Jahr bezeichnet er ihn in einem Interview des Evangelischen Pressedienstes als „Leuchtturm“ und „Orientierungshilfe“.

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2 Antworten

  1. Unsere Promis eignen sich in der Regel nicht als Instanzen für religiöse Fragen. Vielmehr als ein „ich weiß, dass ich nichts weiß“ ist nicht zu hören. Das klingt zwar recht philosophisch, ist aber unterm Strich ein Armutszeugnis !
    Jetzt könnte man sagen, das entspricht so ungefähr dem allgemeinen Wissensstand der Bevölkerung.
    Was mich daran aber stört ist, dass alle Mikrophone des Landes auf die gerichtet sind die meinen zum Thema Glauben etwas sagen zu müssen, obwohl sie nichts zu sagen haben, so werden sie, vielleicht ungewollt, zu Multiplikatoren des Unglaubens !

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  2. guten abend, ich bin ein 82 jahre alter knabe. das grösste in meinem leben ist : ich glaube , dass JESUS CHRISTUS GOTTes sohn ist und für mich und meine sünden ans kreuz gegangen ist.
    ich lebe noch richtig gerne – freue mich aber auch schon jetzt auf díe ewigkeit beim 3-einigen GOTT.
    grüsse vom skilaufen in den dolomiten.

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