Open Doors ehrt Volker Kauder

Mit Volker Kauder verliert das Parlament eine Stimme gegen Christenverfolgung. Nach mehr als drei Jahrzehnten gehört der CDU-Politiker dem nächsten Bundestag nicht mehr an. Open Doors hat ihn in einem Festakt für seinen Einsatz für verfolgte Christen geehrt.
Von Martin Schlorke

Volker Kauder war der wichtigste Partner in der Bundesregierung für Open Doors. Das sagte der Leiter der Hilfsorganisation, Markus Rode, am Mittwoch in Berlin. In der Bundespolitik sei Kauder einer der wenigen Politiker gewesen, die sich für verfolgte Christen einsetzten. Kauders Ausscheiden aus dem Bundestag – nach 31 Jahren im Parlament kandidierte er nicht noch einmal – werde eine große Lücke hinterlassen. Rode drückte dennoch seine Hoffnung aus, dass „der Staffelstab weitergegeben“ und die Lücke geschlossen werde.

In seiner Dankesrede betonte Rode zudem die Standhaftigkeit Kauders. Wer eine solche habe, benötige ein festes Fundament und eine klare Orientierung. Diese sei für Kauder der Glaube an Jesus Christus. Der Unions-Politiker habe in einer Zeit, in der christliche Werte immer weiter verfielen, seinen Glauben bekannt.

Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Reinhardt Schink, nannte Kauder ein „Vorbild“. Dessen Bekenntnis zu Jesus Christus habe vielen anderen Mut gemacht, ebenfalls zu ihrem Glauben zu stehen. Kauders Bekenntnis sei „glaubhaft und authentisch“. Er habe „nie gekniffen, die Stimme zu erheben, wenn Christen verfolgt wurden“. Zudem habe er das Thema Christenverfolgung immer wieder in den Bundestag eingebracht. Er habe stets „mutig und entschieden“ gehandelt.

„Auch Flüchtlinge als Ebenbilder Gottes behandeln“

Verfolgte Christen seien ein Herzensanliegen von Kauder, sagte der frühere Politikbeauftragte der Evangelischen Allianz und ehemalige Geschäftsführer der Christlichen Medieninitiative pro (ehemals Christlicher Medienverbund), Wolfgang Baake. Kauder habe Religionsfreiheit sogar in Haushaltsdebatten im Bundestag angesprochen. Kauders Einsatz für verfolgte Christen habe dafür gesorgt, dass das Thema „ganz oben auf der Tagesordnung in der deutschen Politik gesetzt wurde“. Er werde im Bundestag eine große Lücke hinterlassen.

Kauder zeigte sich dankbar für die Ehrung. Für ihn sei aber nicht seine Person das Wichtigste bei dieser Veranstaltung, sondern die Möglichkeit, über Christenverfolgung und den Kampf für Religionsfreiheit zu sprechen. Diese sei ein zentrales Menschenrecht. „Religionsfreiheit ist der Lackmustest für Freiheit“, sagte er.

Kauder betonte, dass sein Einsatz auch anderen verfolgten Religionen gelte. Entscheidend für sein Handeln sei der christliche Glaube und die Überzeugung, dass „jeder Mensch ein Ebenbild Gottes ist“. Das betreffe auch Flüchtlinge. Einfach die Grenzen zu öffnen, sei keine Lösung. Allerding müssten die Menschen, die in Deutschland angekommen sind, wie Ebenbilder Gottes behandelt werden.

In seiner Rede wagte Kauder einen Ausblick in die Zukunft. Mit Sorge beobachte er die Entwicklung in den Ländern, in denen der Staat sich nicht mehr für Religionsfreiheit einsetzen könne oder wolle. Ebenso bereiteten ihm Regierungen Sorgen, die Nationalität, Nationalismus und Glaube miteinander verbänden. Als Beispiel nannte er China und Indien. Aber auch in Deutschland müsse mehr für religiös verfolgte Menschen getan werden, forderte er. Vor allem der Umgang mit geflüchteten Konvertiten müsse sich ändern.

Abschließend sprach der Politiker über seine eigene Partei: „Wenn die CDU der Meinung ist, dass sie das ‚C‘ nicht mehr als Maßstab sieht, dann kann sie es auch nicht mehr im Namen behalten“.

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2 Antworten

  1. Bei den vielen Ehrungen sollte nicht unterschlagen werden, dass Volker Kauder sich auch hohe Verdienste beim Export von Kleinwaffen (den Massenvernichtungswaffen der Neuzeit) erworben hat. Er hielt seine schützende Hand über eine der größten Waffenschmieden Deutschlands. Dies alles ist nachzulesen in „Schwarzbuch Waffenhandel“ – Wie Deutschland am Krieg verdient.

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    1. Immer interessant, wenn ideologische Quellen zur Diffamierung von verdienten Persönlichkeiten herangezogen werden. Das „Schwarzbuch“ ist von Jürgen Grässlin verfasst, der wiederum Bundessprecher der DFG-VK ist, einer DKP Vorfeldorganisation.
      Von der DFG-VK wurde u.a. ein pietätloses Plakat verbreitet, es zeigt den Sargs eines getöteten Bundeswehrsoldaten, – versehen mit dem Kommentar „Schritt zur Abrüstung“.

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