Die Gesamtzahl der registrierten Verstöße gegen den Jugendmedienschutz im Netz (17.630) hat sich laut dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Bericht im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt (2023: 7.645). Der starke Anstieg sei auf den „enormen Zuwachs“ bei Fällen sexualisierter Gewalt zurückzuführen, heißt es im Bericht.
Auch beim politischen Extremismus wurde ein Anstieg verzeichnet. Zwar machte das Thema nur rund sieben Prozent des Gesamtaufkommens aus, doch wurden 1.245 Verstöße registriert – fast 400 mehr als im Vorjahr.
Mehr sexualisierte Gewalt, weniger Mobbing
Inhalte mit Bezug zu Sex oder Pornografie spielten mit zwei Prozent aller Fälle nur eine untergeordnete Rolle. Auch im Bereich Gewaltinhalte war ein Rückgang zu beobachten – mit 187 Fällen lag der Anteil bei nur noch einem Prozent der Gesamtfälle. Weniger Fälle als in den Vorjahren wurden zudem bei Selbstgefährdungen und Cybermobbing registriert.
6.668 Fälle sendete Jugendschutz.net an die Strafverfolgungsbehörden wegen der Verbreitung kinder- und jugendpornografischer Inhalte oder weil Gefahr für Leib und Leben bestand. 9.732 Verstöße meldete die Einrichtung an Anbieter und Selbstkontrolleinrichtungen, mit dem Ziel einer schnellen Abhilfe. In 99 Prozent der Fälle löschten die Anbieter die problematischen Inhalte.
Jugendschutz.net ist das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund, Ländern und Landesmedienanstalten für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Die Einrichtung recherchiert eigenständig Gefahren und Risiken für Jugendliche im Internet und nimmt über ihre Online-Beschwerdestelle Hinweise auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz entgegen.