Im Kampf gegen die Unruhen in Frankreich denkt Präsident Emmanuel Macron über drastische Maßnahmen nach. Ein Schritt könnte sein, Online-Medien zu blockieren, um die protestierenden Jugendlichen im Zaum zu halten. Diese Idee präsentierte Macron bei einem Treffen mit Bürgermeistern am Dienstag in Paris. Das berichtete der Sender BFMTV.
Man müsse über die Nutzung sozialer Netzwerke durch die protestierenden Jugendlichen und mögliche Verbote nachdenken, sagte Macron: „Und wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, muss man sich vielleicht in die Lage versetzen, sie zu regulieren oder abzuschalten. Das sollte man auf keinen Fall im Eifer des Gefechts tun, und ich bin froh, dass wir das nicht tun mussten.“
Die sozialen Netzwerke hätten dazu beigetragen, dass die Gewalt eskaliert und gewalttätige Versammlungen organisiert worden. Darüber müsse man in Ruhe nachdenken. „Denn wenn es zu einem Instrument für Versammlungen oder für den Versuch zu töten wird, ist es ein echtes Thema“, zitiert die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ den französischen Präsidenten.
Seit der vergangenen Woche wird Frankreich durch schwere Krawalle erschüttert. Auslöser der Unruhen war die Tötung eines 17-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle der Polizei. Gegen den Beamten wird wegen Totschlagverdachts ermittelt. Er befindet sich in Untersuchungshaft.