Luisa Neubauer war früher Jugendleiterin in ihrer Kirchengemeinde

Klimaaktivistin Luisa Neubauer misst den Kirchen eine große Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel bei. Ihren Glauben an Gott kann sie derzeit noch nicht genau definieren, sagt sie.
Von Jörn Schumacher

Sowohl das Christentum als auch der Klimaschutz müssten „ganz dringend“ davon sprechen, „was es zu schützen gibt, was es zu bewahren gibt in dieser Welt“, sagte die Hauptorganisatorin des von Greta Thunberg inspirierten Schulstreiks „Fridays for Future“ in Deutschland, Luisa Neubauer, im Interview mit Domradio.de.

Im aktuellen Klimadiskurs scheine es für viele immer nur darum zu gehen, den Menschen etwas wegzunehmen, so Neubauer. Dabei gehe es bei „Fridays for future“ darum, „einzufordern, dass dieses unglaubliche Wunderwerk Erde in all seinen Reichtümern bewahrt, geschützt und an zukünftige Generationen weitergegeben wird“. Daher sei sie überzeugt davon, dass der Weg „vom Christentum zum Klimaschutz“ einschlagen werden müsse. Neubauer: „Nicht zuletzt die großen christlichen Parteien in diesem Land haben bewiesen, wie phänomenal weit das auseinanderliegen kann.“

Die 1996 in Hamburg geborene Neubauer sagte auf die Frage, wie ihr eigener Bezug zur Kirche aussehe: „Als Jugendliche war ich Jugendleiterin in meiner Kirchengemeinde. Diese Zeit hat mich wahnsinnig geprägt. Es hat mich auf so vielen Ebenen bereichert. Und das hat mir nicht zuletzt gezeigt, welche Macht in der Gemeinschaft liegt.“ Wenn nun die Frage im Raum stehe, wie man die großen Krisen der Menschheit angehen könne, „dann finde ich immer wieder Antworten in der Gemeinschaft, in der Stärke und der Resilienz, die dort wachsen können, wo Menschen in Solidarität zusammenkommen, sich in die Augen gucken, sich an die Hand nehmen und sich auch in den Arm nehmen und füreinander da sind“.

Dabei seien die Kirchen „massivst gefragt“ in Sachen Klimagerechtigkeit. „Immer mehr äußern sich auch dazu, immer mehr schließen sich auch zusammen.“ Nicht zu vergessen sei, dass viele Kirchen immer noch Kapitalanlagen an Kohle, Öl und Gas hätten und somit indirekt von der Ausbeutung der Erde und der Klimakrise profitieren. Auf der anderen Seite seien Kirchen Institutionen mit einer großen Tragweite und einer lauten Stimme, so Neubauer. „Nicht zu guter Letzt sollten im besten Falle die Kirchen in diesem Land auch der Ort sein, wo Menschen Kraft und Hoffnung schöpfen können, sich dann der Klimakrise entgegenzustellen.“

Die Frage, ob sie an Gott glaubt oder nicht, wolle oder könne sie im Moment noch nicht beantworten. „Ich bin ja nun auch erst 25 und habe mir deswegen fest vorgenommen, nicht heute auf alles Antworten haben zu müssen. Deswegen habe ich die weitergehende Auseinandersetzung zwischen mir und dem Gott, an den ich glaube, noch ein bisschen abgelegt und werde mich immer wieder damit beschäftigen.“ Bis dahin glaube sie zumindest „an das Gute im Menschen, an das Gute in der Welt“.

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23 Antworten

  1. Wenn Frau Neubauer Ihren Glauben nicht genau definieren kann, da ist dann wohl auch nichts. Möge Sie sich nach dem Gott der Bibel ausstrecken. Dann wird Sie erkennen, dass ER, der Gott Abrahams, Isaaks und Jaakobs gesagt hat – so lange die Erde besteht wird nicht aufhören Sommer und Winter, Frost und Hitze, Tag und Nacht. Der HERR also, ist auch der HERR über das Klima in dieser Welt.
    Nun ist es an uns auch damit verantwortlich um zugehen.

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  2. So, sie war also „Jugendleiterin in ihrer ‚Kirchengemeinde'“, wolle aber die Frage nach Gott sozusagen „verschieben“, zudem glaube sie an „das Gute im Menschen, an das Gute in der Welt“ – das zeigt ja ganz deutlich, daß sie ganz und gar nicht an den einen lebendigen Schöpfergott glaubt und somit auch nicht an den Herrn Jesus Christus, ganzer Gott und ganzer Mensch, eins mit dem Vater. Was für Schiften hat sie denn als Jugendleiterin gelesen? Die Bibel sicherlich nicht, denn da lese ich, daß es nicht auch nur einen einzigen Menschen gibt, der „gut“ ist und der vor Gott bestehen könnte.

    Die beiden „großen“ Kirchen, die nur so groß sind, weil sie mit ihren ungläubigen Mitgliedern durch die Säuglingstaufe aus Tradition/Brauch/“Spiritualität“ neue Mitglieder „züchten“, reden schon viel zu viel von Klimaschutz, veganem Essen, LGBTQ, BLM, FFF, Islam und Co, anstatt mal von der Bibel und einer wortgetreuen Verkündigung zu reden. EKD- und RKK-Mitglieder mögen viel über „Insekten-Essen für den Klimaschutz“ wissen, über die Bibel wissen sie nichts.

    Und was beide „großen“ Kirchen bei ihren Weltrettungsphanstasien total vergessen haben, so auch die gute Luisa: Die Welt läßt sich nicht durch Menschen retten, geht dem Ende entgegen und wird laut Bibel untergehen – ob nun mit oder ohne Klimawandel. Luisa und ihre „Kinder“ werden das nicht ändern.

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    1. Jesus sagt: „Richtet nicht!“ Wie wäre es, wenn wir damit aufhören, den Glauben anderer zu definieren und zu bewerten und uns lieber um unseren eigenen Glauben kümmern? Und um den Balken gleich mit?

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      1. Und warum hat Jesus dann die Wechsler aus dem Tempel geworfen und sich such an anderer Stelle klar zur Abweichung von Gottes Wort geäußert wie Paulus und andere auch. Es ist legitim sich darüber zu äußern ob eine Theologie der Bibel entspricht oder nicht. Sie gestehen sich das ja auch zu Frau Wendland. Dann darf es anderen auch bei gegenteiligen Meinung auch erlaubt sein

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      2. Dieser abgedroschene Hinweis auf das „Richten“ kommt in der Regel von Menschen, die selbst vieles aus der Bibel nicht mehr glauben und sich bedroht fühlen, wenn man ihnen in ihrer eigenen Ideologie, die sie sich erdacht haben, nicht entgegenkommt. Es ist halt eine Ideologie und hat mit Gottes Wort nichts zu tun. Gott spricht selbst an vielen Stellen davon, daß es falsche Gläubige gibt, die nicht „im Worte“ sind – mit denen sollen wir nichts zu tun haben, diese sollen wir sogar rausschmeißen und sie sind gefährlich. Im Worte Gottes können Sie zum Beispiel dies lesen (mit Hinweis auf die irrige Äußerung von Frau Neubauer):

        Römer 16,17-18: Ich ermahne euch aber, Brüder, dass ihr achthabt auf die, welche entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, Zwistigkeiten und Ärgernisse anrichten, und wendet euch von ihnen ab. Denn solche dienen nicht unserem Herrn Christus, sondern ihrem eigenen Bauch, und durch süße Worte und schöne Reden verführen sie die Herzen der Arglosen.

        Kolosser 2,8-9: Seht zu, dass niemand euch einfange durch die Philosophie und leeren Betrug nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt und nicht Christus gemäß!

        Römer 3,10-13: … wie geschrieben steht: »Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer.« »Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trügerisch.« »Viperngift ist unter ihren Lippen.«

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        1. Dieser abgedroschene Hinweis von der selbst zugerecht gelegten Ideologie, die mit dem Wort Gottes nichts zu tun habe, kommt immer von Menschen, die weder Hebräisch noch Griechisch können und Ihren eigenen begrenzten Horizont mit dem Wort Gottes verwechseln. Und wenn man dann noch drei vier Bibelsprüche schubst, hält man den eigenen beschränkten Horizont prompt für die unangereifbare biblische Wahrheit.
          Ich finde so weit reichende Urteile von Menschen wie Ihnen, die offensichtlich einen sehr begrenzten Sachverstand mitbringen, nur noch ärgerlich, weil Sie aus dem christlichen Glauben ein stupides Für-Wahrhalten von Satzwahrheiten machen (die Ihnen übrigens nur in Übersetzungen (!) zugänglich sind). Das ist immer wieder dieselbe Bildungsverweigerung!
          Wer sich ein wenig mit der Geschichte der Bibel und der Bibelinterpretation in der Kirchengeschichte auskennt, weiß wie sachlich unhaltbar solche Aussagen sind!
          Zu Orientieung vgl. dazu die ausgezeichnte Monographie des Oxforder Bibelgelehrten BARTON, John: Die Geschichte der Bibel von den Ursprüngen bis zur Gegenwart. Stuttgart 2020.

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        2. Na, Herr „Chris Lieber“….. Nee ! Sie haben keine „Balken im eigenen Auge“, o d e r ? ,
          Ach ja, die Erinnerung an „…. den Balken“ ist ja dann aus Ihrer Sicht auch ein abgedroschener
          Hinweis; o d e r ?

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    2. Sie haben da wohl eine sehr klare Perspektive auf den Zustand der Landeskirchen. Waren Sie schon einmal dort? Kennen Sie persönlich Menschen aus Landeskirchen? Ich kann Ihnen nämlich eine Sache verraten: es gibt nicht nur die eine Sorte von LandeskirchlerInnen, das können Sie jetzt nicht pauschalisieren. Klar gibt es solche und solche und meistens achtet man auf die, die am lautesten schreien, aber es gibt, das versichere ich Ihnen, auch sehr viele, die anders denken.
      Ein weiteres offenes Geheimnis ist übrigens, dass zum Theologiestudium an der Uni, um PfarrerIn in der Landeskirche zu werden, selbstverständlich mehr Bibelkundeunterricht gehört, als vegan zu leben;-).

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  3. Ich wünsche Frau Neubauer die „Gewissheit des Glaubens“ – und manchem Mitchristen die Erkenntnis, dass auch Ihre Weltsicht immer nur Stückwerk ist. Nur weil sie nicht ins gelernte, oder gelebte eigene politische Raster passen, sind die Fragen und Antworten Anders- und Ungläubiger nicht per se unbiblischer, als die eigenen Vorstellungen. Auch wenn ich viele ganz praktische Fragen an FFF hätte und manchen ideologischen Ansatz nicht teile, freue ich mich sehr, dass gerade junge Menschen sich nicht mehr mit dem „Weiter so“ – zufrieden geben.

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  4. Diese Stellungnahme Luisas „Ich bin ja nun auch erst 25 und habe mir deswegen fest vorgenommen, nicht heute auf alles Antworten haben zu müssen.“ ist typisch für junge Leute von heute. Und wir Ältere sollten das respektieren, zumal wir häufig zu früh Antworten gegeben hatten, wo wir besser mal genauer und verständnisvoller hätten zuhören sollen. – Allerdings gibt es Grund legende Entscheidungen im Leben, die bereits in dem Alter fällig sind, nämlich wo die Prioritäten liegen und was für einen das Leben ausmacht, für was man bereit ist Opfer zu bringen und wie weit man sich dabei selbst nicht übermäßig wichtig nimmt. Und gerade Luisa ist da schon wichtige Schritte gegangen. Ich wünsche der jungen Frau, dass sie auch ihre persönliche Beziehung zum himmlischen Vater und liebevollen Erlöser weiter entwickelt und auch in dieser Hinsicht zum Vorbild wird.

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  5. Den Glauben den Luisa Neugebauer beschreibt, ist zwar auch ein Glaube. Hat aber nichts mit dem Glaube zu tun, der in der Bibel steht. Wenn jemand von Jesus als Gott redet, dann wird es konkret. Aber das müsste dann auch Folgen haben …
    Dann könnte man nicht mehr seiner eigenen Agenda folgen.

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  6. Ich bin der Meinung der „Umweltschutz“ den Gott, der Vater von den Menschen erwartet, wird dann erfüllt wenn wir nicht mehr am Irdischen hängen, bescheiden sind, nicht habgierig u.s.w., also indirekt. Das geht
    am besten mit Blick auf die Ewigkeit bzw. die neue vollkommene Welt die Gott schaffen wird und in die jeder kommt, der Jesus als Retter annimmt. Umweltschutz, mit dem Hintergedanken „wir können und müssen (aus eigener Kraft) das Klima retten“ kommen eher vom Humanismus und sind m.M. nach zum Scheitern verurteilt. Was ich übrigens nicht mehr glaube ist, dass wir Jesus als Gott annehmen müssen. Er hat das nie von sich behauptet. Siehe Joh 17:3; 1.Kor 6:8; 1.Tim 2:5

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  7. ‚Jugendleiterin in ihrer Kirchengemeinde und Ihren Glauben an Gott kann sie derzeit noch nicht genau definieren‘ … das zeigt den trostlosen Zustand unserer Kirchengemeinden. Möglicherweise hat ‚Pro‘ sich hier im Glossenschreiben versucht, oder was soll der Beitrag?

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    1. Als Christ wird man durch die Überschrift dieses Artikels natürlich neugierig.
      Aber wenn das Ziel von Frau Neubauer ist, Kirchen für ihr Ziel zu gebrauchen, weil sie Einfluss haben,
      dann hat sie das Hauptziel von dem Begründer des Christentums nicht angenommen,
      denn dieser, Jesus Christus, sagt etwa: “ In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, denn
      ich habe die Welt überwunden.“ Ihm nachzufolgen bedeutet also diese Welt zu überwinden,
      IHM, der für die Wahrheit sterben musste, aber von den Toten auferstand und eine neue Erde
      schaffen wird.
      Pro sollte nicht immer anknüpfen, wenn jemand vermeintlich Christ zu sein scheint.
      Insofern ist Klaus Walker zuzustimmen.

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    2. Es ist doch besser und ehrlicher, jemand sagt der Wahrheit entsprechend, er sei auf der Suche, als es so zu machen wie die meisten, die eigene Meinung geringzuschätzen, um irgendwo dazuzugehören.

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  8. Ich finde es ausgesprochen respektabel, wenn junge Menschen sehr selbstreflektiert einräumen , dass sie noch auf dem Wege seien und zu vielen Fragen keine abschließenden Antworten hätten.
    Was man hier hingegen an abschließenden Antworten bekommt, ist eher depremierend, nämlich eine forsche Verurteilung aus der Perspektive einer selbstgerechten Rechtgläubigkeit, die sich in die immer gleichen unreflektierten und formelhaften Bekenntnissätze einmauert.
    @Klaus Walker: Diejenigen, die glauben, sie könnten Gott definieren, erscheinen mir viel trostloser.

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  9. Wir können davon ausgehen, dass L. Neubauer sich bewusst ist, was die Hörer von „Domradio“ hören wollen, und so wird sie wohl, ohne zu lügen, so viel Gemeinsames wie möglich mit dem vermuteten Glauben der Adressaten formulieren. Zumindest machen das Politiker so. Ist sie Parteimitglied?
    „…sich in die Augen gucken, sich an die Hand nehmen und sich auch in den Arm nehmen und füreinander da sind“ ist doch auch schön, oder?

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    1. Ich las, dass Luisa Neubauer bei Den Grünen ist. Insofern erinnert sie mich an Frau Anna-Lena Baerbock,
      die – bekanntlich ebenfalls bei den Grünen – in die evangelische Kirche wegen der Gemeinschaft eingetreten ist. Laut wikipedia: Baerbock ist evangelisch-lutherischer Konfession.[41] Zu ihrem Glauben äußerte sie sich folgendermaßen: „Ich bin nicht gläubig, aber trotzdem in der Kirche, weil mir die Idee des Miteinanders extrem wichtig ist.“[42][43]
      Eine Kirche, das Wort kommt von Kyrios = der Herr, sollte ja aus an Christus gläubigen Menschen bestehen. Was muss sich ändern, dass das wieder so sein wird, wie es sich der Begründer der christlichen Kirche vorgestellt hat, er betrieb nicht Parteipolitik, sondern verkündete das, was am nachhaltigsten ist, wie man in die Ewigkeit zu IHM kommt (zum Nachlesen etwa Joh. 1,12 und Joh. 3,16).

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  10. Wenn ich all diese Kommentare gelesen habe, bin ich „total ü b e r w ä l t i g t“ wie s o viele Leserinnen und Leser des Beitrags ,
    oder wie ein Leser fragte, ob das eine „Glosse“ sei?…. um das richtige Seelenheil von Luisa Neubauer „besorgt“ sind !😇😇😇🙏🙏🙏

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  11. Schon seltsam wie da manche Reaktionen ausfallen. Eine Luisa Neubauer, die in jedes Mikrofon redet, dass man ihr hinhält, ständig Forderungen stellt was zu tun ist, aber wenn es an die Fragen nach der Umsetzung immer im Vagen bleibt. Auch als junger Mensch muss man lernen, dass die eigenen Forderungen nicht 1:1 umgesetzt werden können und wie sie sich äußert ist oft einfach anmaßend. Dies kann auch nicht durch irgendeine kirchliche Tätigkeit geadelt werden

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