Kirchen rufen zu Andachten und Glockengeläut auf

In der Flutkatastrophe sind neben unmittelbarer Hilfe auch „tröstende Zeichen der Solidarität" nötig, erklärt der rheinische Präses Latzel. Dem Aufruf seiner Kirche zum Glockengeläut am kommenden Freitag haben sich weitere Kirchen angeschlossen.
Der Theologe Thorsten Latzel ist neuer Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland

Aus Solidarität mit den Opfern der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben evangelische und katholische Kirchen für kommenden Freitag zum Glockengeläut aufgerufen. Die Menschen benötigten neben konkreter, unmittelbarer Hilfe auch „tröstende Zeichen der Solidarität“, erklärte der rheinische Präses Thorsten Latzel.

Evangelische Gemeinden und Einrichtungen sollen am Freitag um 18 Uhr die Glocken läuten und eine Andacht feiern, teilte die Evangelische Kirche im Rheinland am Mittwoch in Düsseldorf mit. Dem Aufruf schlossen sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und die beiden Landeskirchen in Baden-Württemberg an.

Auch das Bistum Limburg will gemeinsam mit weiteren deutschen Bistümern neben finanzieller Unterstützung ein Zeichen setzen. Die Kirchenglocken sollen am 23. Juli um 18 Uhr zum gemeinsamen Gebet aufrufen. „Solch eine Verwüstung ist kaum vorstellbar“, schreibt Bischof Georg Bätzing in einem Aufruf an die Pfarreien des Bistums. Bätzing will eine Andacht im Limburger Dom feiern.

Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenz

Die stellvertretende EKHN-Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf schrieb in einem Brief an die rund 1.100 Gemeinden und evangelischen Einrichtungen, dass „die persönlichen Schicksale von Menschen, die um Angehörige trauern, sie vermissen oder vor den Trümmern ihrer Existenz stehen“ erschütternd seien. Was ihnen jetzt auch helfen könne, sei ein „gemeinsames öffentliches Zeichen der Solidarität“.

An diesem Freitag (23. Juli) soll auch in den Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden in Andachten an die Opfer der jüngsten Flutkatastrophe in Deutschland erinnert werden. Zu den Veranstaltungen würden auch in diesem Bundesland um 18 Uhr die Glocken läuten, teilten die Kirchen am Mittwoch in Stuttgart und Karlsruhe mit. Die Protestanten im Südwesten folgen damit einem Aufruf der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Die gemeinsame Andacht sei „in Zeiten großer Not, wenn unsere menschlichen Möglichkeiten an ihre Grenzen kommen, das, was wir als Kirche tun können“, heißt es in dem Aufruf der rheinischen
Landeskirche. Sie hat unter dem Hashtag #unwetterklage einen digitalen Klageraum und eine Hilfe-Börse eingerichtet. Außerdem sei die Kirche mit Notfall-Seelsorgern und anderen Engagierten vor Ort präsent, hieß es weiter.

epd
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17 Antworten

  1. Die Kirchen rufen zu Andachten, Solidarität und Glockengeläut auf. Hat der Humanismus uns das Wort Gottes vermiest, hat das Wort Gottes keine Bedeutung mehr für uns – ist es zu hart? Glauben wir noch daran, dass Gott die Menschen auch züchtigt und Gericht bringt. In Ps. 148,8 lesen wir: „Feuer, Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwinde, die sein Wort ausrichten.“ Die Naturgewalten richten Worte Gottes aus – gilt diese Wahrheit heute nicht mehr?
    Der allmächtige Gott warnt uns in seinem Wort: „Hört nicht auf die Worte der selbsternannten „Klimapropheten“, die euch weissagen! Sie betrügen euch; denn sie verkünden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des Herrn“ (Jer. 23,16ff). Jeremia schreibt: „Siehe, es wird ein Wetter des Herrn kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. Und des Herrn Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.“ Während die Klimaaktivisten und auch viele Kirchen unseren Planeten retten wollen, sagt Jesus in seiner Endzeitrede: „Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Luk. 21,33). Der lebendige Gott möchte, dass noch viele Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, so bitte, lasst euch versöhnen mit Gott.
    Ist nicht das Wort Gottes das wirkliche Fachbuch für alle Fragen unserer Zeit?
    Lieber Gruß, Martin Dobat

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    1. Herr Dobat,
      Sie missbrauchen einmal mehr die Bibel auf furchtbare Art und Weise. Sie schrecken nicht davor zurück, in Jeremia etwas einzutragen, was ausschließlich Ihrer kranken Phantasie entspringt.
      Nein, das Wort Gottes ist nicht das Fachbuch für Flutkatastrophen.
      Hören Sie bitte einfach auf mit diesem durch und durch obszönen Missbrauch Gottes!

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    2. Lieber Herr Dobat, nachdem Carvalho Ihnen wieder mal die Leviten gelesen hat, möcht ich Ihrem Beitrag ausdrücklich zustimmen.
      Leider ist jeder der die Bibel als Wort Gottes in die heutigen Situationen hinein interpretiert ein Fundamentalist– und das geht gar nicht ! Jeder der Kritik übt bekommt das Gewand des Richters übergezogen und wird des Verurteilens bezichtigt auch wenn die Kritik biblisch begründet ist. Der „Liebe Gott “ soll heute verkündigt werden, der nicht mehr zur Umkehr ruft sondern den Einzelnen bestätigt. Die Bibel ist ein Buch aus alter Zeit das heute nichts mehr in der Praxis zu sagen hat ( obwohl die Verheißungen über unsere Zeit hinaus geschrieben sind) und wohl nur noch für „wissenschaftliche Arbeiten “ eines Carvalho und seinesgleichen taugt. Gott lebt aber und lässt sich nicht spotten oder gar mißbrauchen, nach Psalm 2 lacht er spöttisch über alle menschlichen Bemühungen ihn ins Abseits zu stellen. Ja Herr Dobat, sie haben recht, aber Sie werden immer weniger gehört und noch lieber mißverstanden.

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      1. Sie wollen also allen Ernstes den unschuldigen Opfern dieser fürchterlichen Katastrophe zusagen, dass diese Katastrophe ein Gericht und eine Ansprache Gottes ist. Wenn Sie das meinen, dann ist das eine obszöne Lesart des Christentums. Übrigens ist der Herr Dobat, dem Sie gerade zustimmen, auch der Überzeugung, dass die Juden den Holocaust verdient haben und Gott sie noch schlimmer heimsuchen wird!
        Wer so etwas behauptet, ist ganz entschieden falsch abgebogen und hat nicht alle Latten am Zaun!

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        1. Ich nenne Ihnen 3 Beispiele aus der Bibel wo unmittelbar und direkt von Gottes Gerichtshandeln gesprochen wird: Sintflut, Sodom, Ägypten.
          Meinen Sie nicht, das auch die dort betroffenen Menschen nach heutiger Lesart unschuldige Opfer von fürchterlichen Katastrophen waren waren?
          Die 3 Beispiele zeigen aber auch das es Rettungen gibt, (Noah, Lot, Israel) ein Ruf zur Umkehr zu Gott hin sind sie für uns heute aber allemal.
          Aber ich ahne schon das nach Ihrem Bibelverständnis diese Ereignisse so gar nicht stattgefunden haben. Ich weiß aber nicht wie Sie die Offenbarung interpretieren.

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          1. Es ist immer dasselbe. Menschen Ihrer Denkweise nennen ein paar Bibelstellen und meinen damit seien Ihre „Hobby“-Apokalypsen hinreichend begründet! Nein, sind sie nicht! Denn völlig egal, wie man die biblische Gerichtsrede interpretiert und historisch verortet, sie rechtfertigt nicht, dass ein Herr Dobat oder Sie eine aktuelle Katastrophe als Gerichtshandeln Gottes ausweisen. Am Maßstab des Evangeliums gemessen ist eine solche Rede schlicht grober Unfug!
            Und in der Tat lassen sich die atl. Gerichtsworte sicher nicht als Tatsachenprotokolle verstehen. Zumindest einmal hat es die letzten 120 00 Jahre keine weltweite Flut gegeben. Das ist ein nachweisbares Faktum, das man auch in Fundamentalien nicht unterschlagen kann! Diese Texte haben einen historischen Ort und sind nur auf diesem Hintergrund zu verstehen. Wenn sich Hobbyapokalyptiker daran versuchen, kommt nur der hier hinlänglich bekannte Krampf heraus!
            MfG

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          2. Hallo lieber matti, ja, es ist eine traurige Wahrheit, dass Gottes Wort, für viele Zeitgenossen, nicht mehr Worte Gottes sind. Mich begeistert es immer wieder neu, wie konkret Gottes Wort in unsere Zeit passt. Gottes Wort ist unwandelbar – einfach genial, aber Gott ändert sich ja auch nicht. Heute habe ich Hiob 12,15 gelesen: „Siehe, wenn er das Wasser zurückhält, so wird alles dürr, und wenn er´s loslässt, so wühlt es das Land um.“ – Gott redet zu uns heißt es in Ps. 148,8 „Feuer, Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwinde, die sein Wort ausrichten.“ Die Naturgewalten richten Gottes Wort aus – was ist das für eine Aussage in unseren Tagen, wo sich die Wetternachrichten überschlagen. Gottes Wort unser Herr Jesus ist so aktuell, lieber Gruß zu Ihnen

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        2. Jesus erklärt seinen Freunden, dass die achtzehn Toten, auf die der Turm zu Siloah fiel, nicht schuldiger waren als andere. „Meint ihr, dass diese Galiläer mehr gesündigt haben als alle andern Galiläer, weil sie das erlitten haben? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen. Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen seien als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen? Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle ebenso umkommen.“ (Lukas 13,2ff).

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          1. Es ist wirklich unglaublich, dass Sie just den Text zitieren, der Ihrem und Herrn Dobats Gerichtsgeschwurbel am deutlichsten widerspricht. Da bleibt einem einfach nur die Spucke weg, wie man Bibeltexte gegen ihren Sinn verdrehen kann! Da fragt man sich, wem oder was die „Bibeltreuen“ treu sind! Vermutlich ihrer geballten ideologischen Verblendung!

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          2. Zu Lukas 13: Jesus wird angesprochen auf Menschen, die beim Opfern ermordet wurden. Und daran enzündet sich Frage, ob deren Schicksal ein Strafhandeln bzw. Folge ihrer Sünde sei. Und Jesus weist das entschieden zurück und ergänzt es um das Beispiel von Menschen, die bei einem Unglück ums Leben gekommen sind. Also Jesus konstatiert, dass es offensichtlich völlig unverständlicher Schicksale im Leben gibt, die nichts mit einem Tun-Ergehens-Zusammenhang und schon gar nicht mit einem Sünde-Straf-Zusammenhang zu tun haben. Und angesichts dieser Situation gehe es dann darum sein Leben in jedem Moment auf Gott auszurichten.
            Dieser Text ist den Vorstellungen von Herrn Dobat – und den Ihren – absolut entgegengesetzt!
            Sie missbrauchen also diesen Text, indem sie ihn in sein Gegenteil verkehren!

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          3. Natürlich haben Sie recht das die in Lukas 13 beschriebenen Unglücke nichts mit einem Straf- Sünde -Zusammenhang für die einzelnen Opfer zu tun haben, aber sie sind trotzdem Gerichtshandeln Gottes und eine Mahnung für alle Menschen zur Buße. Ich empfehle Ihnen die Auslegung der Wuppertaler Studienbibel zu Lukas von Fritz Rienecker.
            Mir ist noch nicht klar ob Sie nicht verstehen wollen oder können.

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          4. P.S. Mir ist klar, dass Sie es nicht verstehen können, weil eine fundamentalistische Doktrin vor der sorgfältigen Lektüre der Texte steht! Leider!

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    3. Herzlichen Dank für diese geisterfüllten Zeilen in dieser dramatischen Situation unseres Landes.

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  2. Lieber Martin Dobat, ich folge Jesus seit langer Zeit nach, darf seine tiefe Liebe für mich und für die Menschen da draußen erst in letzter Zeit als sehr berührend und wertschätzend kennen lernen. Ich hängte lange im eigenen Ego und im Verurteilen anderer. Weitergeholfen habe ich damit niemanden bzw. ein Segen für andere war ich damit nicht.
    Auch wenn gem. Gottes Offenbarung vieles „in der letzten Zeiten“ hart werden wird, so kenne ich in erster Linie einen unglaublich liebenden und suchenden Herrn, der mitleidet, wenn sich die Menschen indirekt und unwissend mit Gottes Gegner einlassen. Das Wort Gottes redet aus meiner Sicht absolut am meisten von der Liebe Gottes, eingebettet von der Konsequenz des eigenmächtigen Handelns ohne Gott. Die Frage, die sich aus der Liebe, die ER mir schenkt, stellt, ist: „Wie können wir die Menschen da draußen diesem liebenden und gerechten Gott/Herr/Vater näherbringen, die Menschen mit IHM bekannt machen.
    Ich für mich finde Solidarität, Mitgefühl, auch Glockengeläut, Hilfe, Unterstützung dringend notwendig, um einen Kanal für seine Liebe zu öffnen. Ich bin überzeugt, die Menschen von heute können eine „Liebesbotschaft“ viel besser verstehen als eine „Droh- und Gerichtsbotschaft“. Der Mensch (und auch die Wissenschaft) lehrt uns, wie da heute der „Rollladen bei den Menschen“ runterfällt. Geholfen wird damit niemanden.
    Bzgl. Klimaschutz habe ich beruflich schon seit 30 Jahren mit der Erkenntnis der Zerstörung dieser Welt zu tun. Bin heute (kein militanter) Klimaschützer um den Menschen über das logische Handeln im Einklang mit dem wunderbar Geschaffenen näher zu kommen und ihnen so Gottes Antwort zu vermitteln. Ich will mich als Christ einfach nicht rüpelhaft gegenüber der Schöpfung benehmen. Das widerstrebt mir zutiefst. Auch wenn ich weiß, dass es da einmal eine neue Schöpfung geben wird.
    Viel Kraft den lieben deutschen Geschwistern, Andreas Dangl aus Österreich

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