Sie galt als der erste Popstar im deutschen Sport: Kurz vor ihrem 80. Geburtstag blickt die Eiskunstläuferin Marika Kilius auf ihr Leben zurück. Dabei spielen auch Gott und der Tod eine wichtige Rolle für die Sportlerin, die an der Seite von Hans-Jürgen Bäumler ihre größten Erfolge feierte.
Im Interview der Welt am Sonntag gesteht sie, dass sie „keine wirklichen Probleme“ hat: „Über mein Leben kann ich nur sagen, dass es der liebe Gott sehr gut mit mir gemeint hat. Ich fühle mich von ihm gesegnet.“
Angst vor dem Tod habe sie keine, obwohl sie natürlich auch über das Sterben nachdenke. Sie könne deshalb so gelassen über den Tod reden, weil sie an eine Wiedergeburt glaube. Für sie beginne dann eine „neue geistige Zeit“.
WM-Titel verfolgen 21 Millionen Zuschauer
Sie selbst halte sich mit Bewegung fit und ernähre sich gesund. Außerdem sei es ihr wichtig, das Schöne im Leben zu erkennen. Wenn dies gelinge, strahle es auch auf die Mitmenschen aus. Ihr seien Lebensfreude und Leidenschaft sehr wichtig: sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen.
Als Sportlerin nahm Kilius an drei Olympischen Spielen teil. Bei ihrem Debüt 1956 wurde sie gemeinsam mit Franz Ningel Vierte. Ab 1957 lief sie gemeinsam mit Hans-Jürgen Bäumler und wurde zweimal Weltmeisterin (1963 und 1964) und holte 1960 und 1964 jeweils Olympiasilber. Ihren letzten gemeinsamen Wettkampf, die WM 1964 in Dortmund, verfolgten 21 Millionen Zuschauer an den Bildschirmen. Kilius ist in zweiter Ehe verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.