Hunger nimmt weltweit deutlich zu

Weltweit sind 41 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Als Gründe nennt die Diakonie Wetterextreme und die Corona-Pandemie.
Kinder leiden unter der Hungerkatastrophe in Teilen Afrikas am meisten

Wetterextreme und die Folgen der Corona-Pandemie lassen nach Angaben der Diakonie Katastrophenhilfe den Hunger weltweit zunehmen. Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerkes, Dagmar Pruin, sagte am Donnerstag in Berlin, dass die Zahl der Menschen, die weltweit kurz vor einer Hungersnot stünden, binnen zwei Jahren um 50 Prozent auf 41 Millionen zugenommen habe. Zu den Gründen gehörten Wetterextreme, Kriege und die Corona-Pandemie. Mit großer Sorge blicke die Diakonie Katastrophenhilfe auf Länder wie Südsudan, den Jemen oder Äthiopien.

Laut Jahresbericht 2020 kamen in Ostafrika verschiedene Katastrophen zur gleichen Zeit zusammen: So hätten in Somalia und im Südsudan immer neue Überschwemmungen Ackerland überflutet und Ernten zerstört. Hinzu seien eine Heuschreckenplage gekommen sowie die Pandemie. Gewaltsame Konflikte wie die Eskalation in der Tigray-Region in Nord-Äthiopien oder im Südsudan hätten Hunderttausende Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Im Konfliktland Jemen seien 20 Millionen Menschen, etwa 80 Prozent der Bevölkerung, auf humanitäre Hilfe und Schutz angewiesen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 170 Projekte in 39 Ländern betreut und dafür 37,5 Millionen Euro bereitgestellt. Die meisten Mittel seien mit 5,2 Millionen Euro in den Südsudan gegangen. Die Spendeneinnahmen seien 2020 mit 28,6 Millionen Euro deutlich über denen des Vorjahres gelegen (2019: 23,9 Millionen Euro). Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Diakonie Katastrophenhilfe ihre Gesamteinnahmen den Angaben zufolge mit 50,3 Millionen Euro um knapp drei Prozent steigern (2019: 49 Millionen Euro).

epd
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