Hillsong-Gründer Brian Houston tritt zurück

Hillsong-Gründer Brian Houston ist von seinem Amt als leitender Pastor der Kirche zurückgetreten. Zwei Frauen werfen ihm Fehlverhalten vor.
Von Martin Schlorke
Ein Gottesdienst von Hillsong

Der Hillsong-Gründer Brian Houston ist nicht mehr leitender Pastor der evangelikalen Gemeindebewegung. Das berichteten am Mittwoch mehrere Medien übereinstimmend. In einer Stellungnahme bestätigte Hillsong den Rücktritt.

Demnach sind gegen den 68-Jährigen Anschuldigungen von zwei Frauen bekannt geworden. Diese werfen ihm Fehlverhalten vor. Konkret geht es um einen Zwischenfall am Rande der Hillsong-Jahreskonferenz 2019. Houston soll sich unter Medikamenten- und Alkoholeinfluss rund 40 Minuten mit einer Frau in einem Hotelzimmer aufgehalten haben. Was in dem Zimmer vorgefallen war, ist nicht bekannt. Hillsong gibt nur an, dass Houston gegen den pastoralen Verhaltenskodex der Kirche verstoßen haben soll.

In einem anderen Fall soll Houston 2013 unangebrachte Textnachrichten an eine Mitarbeiterin versendet haben. Diese hatte daraufhin gekündigt.

Bereits seit Januar hatte Houston das Amt als leitender Pastor ruhen lassen. Im September des Vorjahres war er als Vorstandsvorsitzender von Hillsong zurückgetreten.

Gemeinsam mit seiner Frau Bobbie hatte Houston Hillsong 1983 in New South Wales in Australien gegründet. Nach Angaben der Kirche besuchen wöchentlich rund 150.000 Menschen eine der Hillsong-Gemeinden, die in mehr als 30 Ländern aktiv sind.

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5 Antworten

  1. Ich bin erschüttert. Habe gelesen, dass Brian wohl bereits länger nicht mehr im Vorstand war, weil er schwere Straftaten seines Vaters verschleiert hat über Jahrzehnte!
    Habt ihr darüber auch berichtet?

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  2. Wenn man aus Kirche und Gottesdienst ein Show-Event macht darf man sich nicht wundern wenn die Protagonisten zu Showmaster werden mit allen Konsequenzen und Skandalen.
    Ich verkneife mir all die Namen zu nennen die in den letzten Jahren durch Fehlverhalten aufgefallen sind, es sind zu viele. Überwiegend kommen sie aus der charismatischen Ecke.
    Die moderaten Kräfte dieser Bewegung bringen es nicht zustande die extremen Leute einzufangen, so fällt auf die gesamte Szene ein Schatten. In den USA formiert sich eine „Front“ gegen die Nestbeschmutzer, im deutschsprachigen Raum bislang nur hörbares Schweigen !

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    1. Lieber Stammtischbruder,

      in meiner Bibel steht, dass derjenige den ersten Stein werfen soll, der ohne Schuld ist. Seien Sie froh, dass die Leute um Sie herum nicht alles mitbekommen, was Sie heimlich tun und manchmal denken.

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  3. … erschüttert solltern wir alle sein, was wir als Menschen eben doch auch für Schattenseiten in unsere jeweiligen Aufgaben einbringen. Alle – und darunter leiden reale Menschen. Deswegen darf das niemand verharmlosen. Eine Verharmlosung ist es aber auch, wenn man meint, das passiere nur bei Charismatischen oder bei Mega-Churches oder in bestimmten Bereichen … Denn das heißt ja: Wir anderen brauchen nicht so aufpassen, bei uns passiert das nicht … Doch – es sind überall die gleichen begabten und gefährdeten Menschen am Werk – in der Landeskirche, in Freikirchen, in Mega-Gemeinden. Und mit Show hat das auch nichts zu tun, denn Show gibt es bei einem liturgischen Gottesdienst genauso wie beim Einzug des Bischofs im vollen Ornat – nur ist sie uns vielleicht vertrauter. Es ist immer Verharmlosung, wenn man meint, es gäbe bestimmte Menschen, die bestimmt gefährdeter sind … als ich.

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  4. @ Uli Eggers: Amen dazu! Gleichwohl glaube ich tatsächlich, das nicht alle Denominationen in gleicher Weise in der Gefahr stehen aus dem Gottesdienst ein wettbewerbsfähiges (sic!) Produkt machen zu wollen…

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