Am Dienstag ist der evangelische Theologe Helmut Burkhardt zwei Tage nach seinem 83. Geburtstag gestorben, den er noch am 23. Januar begehen konnte.
Wie der Brunnen-Verlag mitteilte, war sein Hauptwerk und „sein großes Herzensanliegen“ eine dreibändige Ethik. Darin unterscheidet Burkhardt die „allgemeine Ethik“, deren Maßstäbe für alle Menschen gelten und die daher auch allgemein anschlussfähig sein sollen, von der „spezifisch christlichen Ethik“, deren Maßstäbe nur den Christen gelten. Für ein Teilband davon wurde er 2009 mit dem Deutschen Schul- und Lehrbuchpreis ausgezeichnet.
Burkhardt wurde laut Online-Lexikon Wikipedia Christ, nachdem er als 20-Jähriger mit der missionarischen Fackelträger-Bewegung in Berührung gekommen war. Nach Angaben des Brunnen-Verlags studierte er zunächst Altphilologie und Theologie und ab dem dritten Semester nur Theologie in Kiel und Tübingen. Nach seiner Ordination war er von 1967 bis 1976 Theologischer Referent der Pfarrer-Gebetsbruderschaft (PGB).
Er promovierte später in Göttingen bei Hartmut Stegemann mit einer Arbeit über Philo von Alexandrien. Die Arbeit wurde 1989 mit dem Johann-Tobias-Beck-Preis ausgezeichnet. Von 1977 bis 2008 war er Dozent für Systematische Theologie am Theologischen Seminar St. Chrischona in der Schweiz. Bei der Gründungsversammlung des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT) 1977 wurde Burkhardt zum Vorsitzenden gewählt und blieb es bis 1993. „Er hat der Arbeit des AfeT über Jahrzehnte hinweg wichtige Impulse geliefert. Die Förderung einer schriftgemäßen evangelikalen Theologie war ihm ein Herzensanliegen“, sagte der derzeitige Vorsitzende Christoph Raedel gegenüber PRO. „Wir danken Gott für sein Leben und Wirken.“
Von 1970 bis 2014 gab Burkhardt mit anderen die Zeitschrift „Theologische Beiträge“ heraus. Von 1980 bis 2014 gehörte er darüber hinaus dem Theologischen Beirat der Theologischen Verlagsgemeinschaft Brockhaus-Brunnen an.
Burkhardt, der seit 1968 verheiratet war, hinterlässt seine Frau und drei erwachsene Kinder.